Echo der Industrialisierung

Tradition und Moderne vereint

Hagemeister Architektur
Im Zuge eines umfassenden Regenerationsplans haben die Architekten des Londoner Büros Lynas-Smith drei Apartmenthäuser auf dem Grundstück des ehemaligen Lagerhauses "Larnaca Works" realisiert. Fotos: Matt Clayton

London/UK (ABZ). – Ledergerbereien, Textilmanufakturen und Industriebetriebe prägten über ein Jahrhundert lang das Bild des Londoner Stadtteils Bermondsey. Heute erfährt das Quartier eine Reformation. Im Zuge eines umfassenden Regenerationsplans haben die Architekten des Londoner Büros Lynas-Smith drei Apartmenthäuser auf dem Grundstück des ehemaligen Lagerhauses "Larnaca Works" realisiert. Der geradlinige Komplex mit dem Namen "Grange Gardens" verleiht dem Ort eine neue Identität. Hagemeister-Klinker der Sortierung "Alt Berlin" unterstreicht die moderne Architektursprache und stellt gleichzeitig eine Verbindung zur industriellen Vergangenheit des Ortes her. Der anthrazit-blaue bis silber-graue Klinker hüllt die Baukörper in einen dunklen Mantel, der sich an einigen Stellen öffnet und eine stark kontrastierende Oberfläche in Blau- und Grüntönen freigibt.

Von Industrie und Krieg gezeichnet, geriet der Stadtteil Bermondsey im Süden Londons zunehmend in Vergessenheit. Während die viktorianisch geprägte Gegend um 1900 mit zahlreichen Fabriken, Geschäften und Manufakturen einen wirtschaftlichen Knotenpunkt darstellte, waren in den vergangenen Jahren zahlreiche Häuser baufällig geworden. Mit einem Masterplan zur Aufwertung des Stadtgebiets entschied die Gemeinde des Bezirks London Borough Southwark 2010 auch die Regeneration des Grundstücks "Larnaca Works". Das geschichtsträchtige Gebäude hatte über die Jahre schweren Schaden genommen.

Mit einem individuellen Designkonzept verwirklichte das Architekturbüro Lynas-Smith die Vorstellungen des Bauherrn von einem modernen Neubau, der einen klaren Bezug zur backsteingeprägten viktorianischen Epoche herstellt. Die drei Apartment Blocks des "Grange Gardens" variieren in ihrer Höhe von fünf bis sieben Geschossen. Sie bieten Raum für insgesamt 90 Wohnungen sowie gewerblich nutzbare Räume im Erdgeschoss. Eine solide geometrische Grundform prägt die einzelnen Baukörper.

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Hagemeister Architektur
Dunkler Hagemeister-Klinker der Sortierung "Alt Berlin" unterstreicht die moderne Architektursprache und stellt gleichzeitig eine Verbindung zur industriellen Vergangenheit des Ortes her.

Mit der Fassadengestaltung schaffen die Architekten eine Verbindung zwischen traditioneller und zeitgenössischer Bauweise. Ab der ersten Etage schmiegt sich der Klinker aus dem Münsterland wie ein dunkles Kleid an die kubischen Volumen. Die Sortierung "Alt Berlin" kombiniert edle Grautöne mit feinem Blau-Anthrazit. "Der Klinker erinnert an die von Ruß bedeckte Landschaft um 1900 und unterstreicht so das städtische Erbe. Dabei haben sie ein hochwertig-elegantes Aussehen", erklärt Projektarchitekt Michael Lynas. Für die Gesamtfläche von 2500 m² fertigte Hagemeister etwa 190.000 Klinker im Sonderformat 215 x 104 x 64 mm. Die graue Verfugung in Kombination mit dem im Läuferverband gearbeiteten Mauerwerk erzeugt eine monolithische Wirkung der Gebäude.

Großzügige, rechteckige Balkone, die von gläsernen Balustraden umrandet sind, lösen das Gebäude von seiner Ausgangsform und brechen dessen Massivität. Auf Höhe der Penthouse-Etage schaffen verklinkerte Pergolen Freiraum. Auch Details wie perforiertes Metall oder Holzverkleidungen bilden Kontraste und erzeugen Dynamik.

Für zusätzliche Spannung sorgt eine zweite, keramische Sortierung aus sanft-blassem Marineblau, Türkis und Mintgrün. Diese wurden an den Gebäudesockeln, Rückwänden der Balkonaussparungen und Pergolen eingesetzt. "Wir wollten den Effekt einer tiefen Fassade schaffen", erklärt Michael Lynas. "Es entsteht ein kontrastreiches Spiel zwischen den hellen Platten und der dunklen Klinkerhülle. Das farbige Material durchbricht die Klinkerummantelung und setzt lebendige Akzente."

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