Effizient und schneller betoniert
Kombination aus Schalung und Klettersystem bewährt sich bei unterschiedlichen Einsätzen
Sie alle haben eines gemeinsam: Zusammen mit dem Klettergerüst 240 "wuchs" die Schalung von Paschal nach oben und verkürzte laut Herstellerangaben die Betonierzeiten von Türmen, hohen Gebäuden und Aufzugsschächten.
Von der Insel Fünen in Dänemark bis nach Lörrach am Rhein – die Paschal-Mitabeiter haben Station in der Lüneburger Heide, in der Eifel an der Grenze zu Belgien sowie in Frankreich in die Region Grand Est gemacht. Denn überall dort kamen bei den Bauprojekten – sei es ein Regierungsgebäude, ein Aussichtsturm, ein Wasserturm, ein Sichtbetonturm oder ein Hotelturm – die Schalungslösungen von Paschal zum Einsatz: stets in Kombination mit dem Klettersystem 240. So unterschiedlich die Dimensionen und baulichen Bedingungen auch waren – ob runder Turm oder eckiger Aufzugsschacht: die ausführenden Bauunternehmen entschieden sich für die Kletterschalung von Paschal, um laut Hersteller zügig zu betonieren und wirtschaftlich zu arbeiten.
Im Falle des WoodHub – dem künftigen Regierungsgebäude in Odense – wuchs die Schalung für die Aufzugsschächte gemeinsam mit der Kletterkonsole 240 Stockwerk für Stockwerk in die Höhe. Denn auch wenn man es dem nachhaltigen Gebäude von außen nicht ansieht: Der Holzbau, der sich auf einer Gesamtfläche von 31.000 m² über sieben Etagen erstreckt, benötigt im Inneren den Baustoff Beton als Stabilisator, berichtet Paschal. Insgesamt sechs Treppen- und Aufzugsschächte aus Beton geben dem WoodHub seinen Halt. Als Generalunternehmer fungierte NCC Danmark. WoodHub entsteht nach Plänen des bekannten Architekturbüros C.F. Møller Architects mit einem Gesamtbudget von umgerechnet 86,5 Millionen Euro und wird 2025 eröffnet.
Etwa 300 km Luftlinie südlich der Insel Fünen mitten in Niedersachsen im Wildpark Lüneburger Heide steht ein quadratischer Aufzugs- und Aussichtsturm. Von seiner Aussichtsplattform auf 44 m sieht man nicht nur hinunter auf den Baumwipfelpfad Heide Himmel, sondern hat einen Fernblick bis nach Hamburg. Für die Schalung des Schachts wurde die Wandschalung LOGO.3 in Kombination mit dem Klettersystem 240 zur Kletterschalung, so das Unternehmen. Die Klettereinheit – bestehend aus der senkrechten Schaleinheit und drei Bühnen und Schutzgerüsten – wurde nur einmal vormontiert und jeweils mit einem Kranhub zum folgenden Betoniertakt angehoben, heiß es. Pro Woche wurden zwei Betoniertakte ausgeführt; mit insgesamt 14 Takten wurde der Aussichtsturm fertiggestellt. Dabei wurden rund 1000 m³ Beton, 130 t Bewehrungsstahl, 600 t Stahl, 350 m³ Holz und 70.000 Schrauben verbaut.
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640 km weiter südwestlich in den Nationalpark Eifel nahe der belgischen Grenze geht es weiter. Die Eifel befindet sich auf vulkanischem Gestein und ist daher ein Erdbebengebiet. Um den Grundablassturm an der Urfftalsperre, eine der ältesten Talsperren Europas, erdbebensicher zu machen, wurde er vergangenen Herbst saniert und mit einem Betonmantel versehen. Zum Einsatz kam die Trapezträgerrundschalung (TTR) von Paschal, um den Turm in sieben Takten zu schalen, berichtet das Unternehmen. Die Kletterbühne diente dabei den Mitarbeitern der Bauunternehmung Bruno Klein als Arbeits- und Schutzgerüst. Die Besonderheit bei diesem Projekt: Der Durchmesser der auf Maß gefertigten Schalung betrug lediglich 3,8 m und die Arbeiten auf beengtem Raum sowie das unwegsames Gelände herum – der Wasserturm steht neben der Staumauer auf einer steilen Böschung – machten es laut beteiligten Unternehmen unmöglich, die Klettereinheit in Gänze per Kran zu versetzen. Richtmeister Martin Ketterer, der seit 28 Jahren Schalungsprojekte bei Paschal betreut, erklärt: "Streng genommen handelte es sich nicht um eine Kletterschalung, weil Schalung und Kletterbühnen separat nach oben gewandert sind. Zwischen den Takten wurde die Schalung am Boden abgesetzt und gereinigt." Das ist bei der "echten" Klettereinheit anders. Die Zahl 240 steht für die Tiefe der Bühne. So ist Platz genug für die Schrägstützen, die die Schalung abstützen. Zudem kann die Schalung bis zu 70 cm zurückgefahren werden. So lässt sie sich vor dem nächsten Takt an Ort und Stelle reinigen. Hans-Peter Steiner, Leiter der Technischen Dokumentation und Schulungsleiter von Paschal: "Die Kletterbühne kann eine Verkehrslast von 3 Kilonewton pro Quadratmeter aushalten. Das bedeutet, auf einem Quadratmeter könnten bis zu vier Personen stehen. Auf der Bühne ist außerdem Platz, um Werkzeuge und Kleingeräte zu lagern." Fazit von Paschal: Das Klettersystem 240 ist so konzipiert, dass sowohl die Arbeitssicherheit erhöht als auch die Bedienbarkeit der Schalung vereinfacht wird.
Die Bauunternehmung Scherberich S.A. hat den 25 m hohen Sichtbetonturm des Notfallzentrums in Cernay-Wittelsheim in acht Betoniertakten geschalt – und das laut eigenen Angaben ohne die Schaleinheit umbauen zu müssen. Diese bestand aus der Wandschalung LOGO.3, der Arbeitsplattform, der Betonierplattform und dem Nachlaufgerüst. Das bauausführende Team stand eigener Aussage zufolge unter Zeitdruck. Alle drei Tage sollte ein Betonierabschnitt fertiggestellt sein. Aufgrund einer guten Arbeitsvorbereitung sei das auch gelungen, bestätigt Christian Houvig, Bauleiter bei der Scherberich S.A. Er sagte: "Mit den fünf Schaleinheiten – eine Schachteinheit innen und vier Außeneinheiten – kamen wir, aufgrund der exakten Vorplanung von Paschal mit der Bauzeitvorgabe für den Stahlbetonturm zurecht und mussten keine bauseitigen Schalungsanpassungen vornehmen."
Das Klettersystem 240 wurde beim Projekt in Frankreich ebenso wie beim Turm des Baumwipfelpfads Heide Himmel mit dem Kletterkonus M30/DW15 verankert. Dieser bauaufsichtlich zugelassene Kletterkonus vereinfacht und beschleunigt die Verankerung des Klettersystems; er wurde so entwickelt, dass er für alle Kletter- und Bühnensysteme passend ist, erläutert Paschal. Für den Bau des Stahlbetonturms des Rettungszentrums waren, so das Unternehmen, außenseitig je Betoniertakt l zwei Verankerungsstellen in der Horizontalen notwendig, um je Turmseite eine komplette Schaleinheit zu befestigen. Der Kletterkonus ist für Verankerungstiefen von 250 bis 400 mm als normale Wandverankerung zugelassen. Der Anker besteht aus drei Komponenten, von denen nur zwei im Beton verbleiben. Der Konus ist wiederverwendbar. Flexibilität ist Trumpf – nach diesem Motto arbeiten die Schalungsplaner eigenen Angaben zufolge bei Paschal, um die Schaltakte individuell auf das jeweilige Bauprojekt hin zu planen; ihr Augenmerk sei stets darauf gerichtet, dass die Baufirma in der Lage ist, mit möglichst wenig Materialeinsatz möglichst viele der gewünschten Schalhöhen und Schaldurchmesser zu realisieren – in so wenigen Betoniertakten wie möglich. Dazu lasse sich das Projektteam Schalungstechnik immer wieder Neues einfallen. Ein besonderes Projekt war, laut Mitarbeitern, der Turm eines 4-Sterne-Hotels in Lörrach unweit der Schweizer Grenze. Für den Hotelneubau gegenüber des Hauptbahnhofs wurde ein besonderes Kletterkonzept erstellt, das das Klettersystem 240 mit dem Schalungssystem LOGO.3 kombinierte, berichtet Paschal. Bis auf eine Höhe von 63 m und über 20 Etagen wurde damit die Schalung realisiert. Allerdings war es der Wunsch der ausführenden Bauunternehmung Implenia Bau, dass die Kletterbühnen mit möglichst wenigen Kranhüben von Geschoss zu Geschoss nach oben wanderten. So wurden zwei Kletterbühnengrößen miteinander kombiniert und die Kranhübe optimiert, heißt es seitens Paschal. Durch diese Maßnahme reichten je Turmseite vier Kletterbühnen mit etwa 6 m Länge. Ein spezieller Riegel wurde konstruiert, um die Horizontalkräfte aus den Kletterbühnen sicher in die verbleibenden Stahlbetonwand- und Pfeiler abzutragen.
Mit dem Klettersystem 240 soll gewährleistet sein, dass die Mitarbeiter genügend Platz haben, ihrer Arbeit sicher nachzugehen. Nicht nur in hohen Gebäuden wie dem Hotelturm in Lörrach ist es wichtig, dass die Arbeiter in jeder Höhe sicher arbeiten. Dort wurden als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme die Ecklösungen laut Beteiligten so geplant, dass die Arbeiter sich sicher um die Ecken bewegen können. Die Schalungsplaner von Paschal planten eigenem Bekunden entsprechend im Außenbereich die Klettereinheit so, dass Arbeitsbühne, Betonierbühne und Nachlaufbühne von einer Seite her bündig mit der Bauwerkskante abschließen. Auf der anderen Seite wurden die Bühnen soweit verlängert, dass eine genügend breite Überlappung gegeben war. Auch geneigte Wände sind laut Paschal kein Hindernis. Wenn ein Architekt den Wunsch hat, "aus dem Lot" zu bauen, passt sich das Klettersystem an die Bauwerksgeometrie an: um bis zu ± 15° soll das möglich sein. Heißt: Die Arbeitsbühne soll auch bei geneigten Wänden immer eine waagerechte Position haben. Verantwortlich dafür ist die gelenkige Befestigung des Vertikalriegels, an dem die Schalung befestigt ist, so Paschal.