Effizienz und Sicherheit

Layher präsentiert über 30 Neu- und Weiterentwicklungen

Layher Bauwirtschaft
Dr. Helmut Kreller – Geschäftsführer der Wilhelm Layher GmbH & Co. KG. Foto: Layher

Die Themen Effizienz und Sicherheit hat sich die Wilhelm Layher GmbH & Co. KG auf ihre Fahnen geschrieben. Darüber und über die Investitionen und Märkte sprach am Layher-Stammsitz in Güglingen-Eibensbach Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung, mit Geschäftsführer Dr. Helmut Kreller.

ABZ: Herr Dr. Kreller, schneller, flexibler und sicherer mit Layher-Produkten zu sein, sind Maxime, die sich Ihr Unternehmen gestellt hat. Welche Highlights kann die Fachwelt zur bauma 2013 aus dem Hause Layher erwarten?

Dr. Kreller: Wir bleiben unserer Philosophie treu und wollen den Gerüstbau weiter entwickeln. Das heißt für uns, dass wir uns mit dem Thema Effizienz langfristig beschäftigen. Je effizienter ein Gerüst errichtet werden kann, umso besser kann der Gerüstbauer angesichts des stetig anhaltenden Kostendrucks dazu beitragen, durch den Montagevorteil die Wirtschaftlichkeit von Baustellen positiv zu beeinflussen. Mindestens genauso wichtig wie die Effizienz ist für uns zudem das Thema Sicherheit. Diese zwei Maxime werden wir bei der Weiterentwicklung unserer Produktpalette langfristig verfolgen. Das wird sich auch auf unserem Stand auf der bauma als der führenden Baufachmesse in München widerspiegeln. Insgesamt können wir sage und schreibe 30 Neu- und Weiterentwicklungen vorstellen.

ABZ: Nennen Sie Beispiele!

Dr. Kreller: Seit drei Jahren ist der Rohbau für uns eine Zielrichtung in der Entwicklung. Oft werden die Einsatzmöglichkeiten von Systemgerüsten auf der Baustelle noch unterschätzt. Mit unserem AllroundGerüst bieten wir jedoch ein umfassendes Produktprogramm, das am Bau nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet: Vom Bewehrungsgerüst über Treppen und Zugänge bis hin zu Überbrückungen. Dieses Anwendungsspektrum wollen wir künftig noch weiter ausbauen. So haben wir bereits zur ver-gangenen bauma das Allround-Traggerüst TG 60 präsentiert, das sich mittlerweile auf vielen Baustellen bewährt. Dieses Jahr werden wir nun den modularen Allround-Gerüsttreppenturm vorstellen. Um die Anforderungen von Bauunternehmen bestmöglich zu erfüllen, haben wir einen neuen 2,21 m langen Allround-Stiel entwickelt. Mit diesem lassen sich Gerüsttreppentürme abschnittsweise am Boden vormontieren und per Kran versetzen. Außerdem vergrößert sich bei gleichlaufenden Treppentürmen die Kopffreiheit. Da Bautreppentürme in der Regel unabhängig von Gerüstkonstruktionen aufgebaut werden, fallen unterschiedliche Geschosshöhen auch nicht ins Gewicht. Der modulare Gerüsttreppenturm ist aber nur eines der neuen Exponate, das wir zur bauma vorstellen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt im Einsatz unserer Gerüste ist nach wie vor die Industrie. Mit unseren Systemen können wir mittlerweile verschiedenste Sparten und Bereiche abdecken. Bei Neubau ebenso wie bei Instandsetzungsmaßnahmen, im Energiebereich ebenso wie in Industrien, die sich im Umbruch befinden, wie beispielsweise dem Schiffsbau. Schiffswerften sind heute unter anderem verstärkt beim Bau von Unterkonstruktionen für Windkraftanlagen im Meer beteiligt, wofür ein großer Bedarf an Gerüstmaterial besteht. Für unsere Entwicklungsingenieure gibt es hier also künftig noch viel zu tun.

ABZ: Thema Sicherheit war schon immer für Layher relevant. Wie wird das zur bauma sichtbar?

Dr. Kreller: Es geht darum, Lücken auf der Baustelle zu schließen. Layher bietet Bauteile an, die sowohl Sicherheit bei der Montage versprechen als auch einen Absturz vom Gerüst verhindern. Das gilt für den Bau- wie auch für den Industriebereich. Dazu haben wir eine Reihe von neuen Produkten entwickelt, die wir auf der bauma präsentieren.

ABZ: Zurück zur Effizienz ...

Dr. Kreller: Wir haben in den vergangenen sechs Jahren eine Vielzahl von Produkten auf den Markt gebracht, deren wirtschaftlicher Vorteil sich bei jedem einzelnen Einsatz durch Zeitersparnis rechnerisch belegen lässt. Und das bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit.

Um die Effizienz beim Gerüstbau zu steigern, müssen wir vor allem bei den ausschlaggebenden Faktoren ansetzen: Der Montage- und der Logistikleistung. Dazu zählt neben Be- und Entladen des Lkw auch der Transport – sei es auf dem Lkw oder der meist per Hand erfolgende Horizontal- und Vertikal-Transport auf der Baustelle. Abgesehen von der Verringerung der Bauteilanzahl fällt speziell der Reduzierung des Bauteilgewichts eine hohe Bedeutung zu. Dies zeigt sich auch in der Forderung der Bau-Berufsgenossenschaften, dass Einzelbauteile möglichst nicht schwerer als 20 kg sein sollten. Da sich mit leichteren Bauteilen die Montageleistung und die Transportleistung deutlich steigern lassen, was gleichzeitig die Gefahr einer Überladung von Lkw minimiert, wird dies in Zukunft eine zentrale Zielsetzung in unserer Produktentwicklung sein.

ABZ: Denken Sie auch über den Einsatz noch leichterer Materialien nach?

Dr. Kreller: Das ist seit langem ein wichtiges Thema für uns. Ein gutes Beispiel sind unsere Gerüstböden. Hier war jahrzehntelang Sperrholz der bestimmende Werkstoff, da er, zumindest in der Anschaffung, als natürliches Produkt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bot. Allerdings ist Holz nur begrenzt witterungsbeständig und verrottet. Als Folge müssen Gerüstbauer bei Böden häufig schon nach wenigen Jahren die Sperrholzplatten ersetzen. Vorteile beim Kaufpreis schwinden.

Aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Aspekten haben wir deshalb schon vor einiger Zeit unsere Xtra-N-Böden mit glasfaserverstärkter Kunststoffplatte auf den Markt gebracht. Dieser Werkstoff hat sich in vielen Industriezweigen als hochwertiger Konstruktionswerkstoff bewährt. Für Kunden ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile. Zum einen ist der Kunststoff beständig gegenüber Witterungseinflüssen und bauüblichen Chemikalien, was die Lebensdauer im Gegensatz zu Sperrholzböden maßgeblich erhöht. Dank geringer Feuchtigkeitsaufnahme gibt es zudem keine Gewichtsschwankungen, was sich bei der Montagegeschwindigkeit auswirkt. Aber auch die leichte und damit schnelle Reinigung ist von hohem Nutzen. Viele unserer Kunden haben die Vorteile von Kunststoffböden bereits erkannt, was die steigende Nachfrage nach unseren Xtra-N-Böden bestätigt. Diese machen immerhin schon rund ein Drittel der Gesamtabsatzmenge an Gerüstböden aus und werden über kurz oder lang Sperrholzböden sicherlich ablösen.

ABZ: Mit dem TG 60 hat Layher, wie bereits erwähnt, ein zusätzliches Feld auf dem Bausektor erschlossen. Wie ist das Produkt als Ergänzung des Allround-Baukastens auf dem Markt angenommen worden?

Dr. Kreller: Der schnelle Erfolg im Markt hat selbst uns überrascht, auch wenn natürlich im Vorfeld sehr viel Überzeugungsarbeit dazugehörte. Wir können heute sagen, dass das Produkt im Inland wie im Ausland im Einsatz ist. Aktuell haben wir erste erfolgreiche Projekte in Schweden und in England. Was zählt, sind stichhaltige Argumente. Es handelt sich beim TG 60 nicht um einen isolierten Traggerüstturm, sondern um einen Teil unseres Allround-Systems mit all seinen Vorteilen wie der durchdachten Keilschlossverbindung und der hohen Flexibilität. Dadurch können wir Traggerüsttürme entsprechend der Belastung und dem Rastermaß der Schalungsträger strecken und genau an die Erfordernisse der Baustelle anpassen. Wenn der Anwender 30 % weniger Türme stellen muss, weil er die Feldlänge der Türme variieren kann, dann hat er einen riesigen Vorteil. Einen noch größeren Vorteil habe ich von Anfang an in der Kompatibilität mit dem Allround-Baukasten gesehen. Größere Traggerüstkonstruktionen lassen sich auf diese Weise schnell mit Serienmaterial wie Riegeln und Diagonalen koppeln und aussteifen. Auch Höhenanpassungen wie an Treppenabsätzen, der Umbau von Hindernissen wie Stützen oder Sonderwünsche wie ein Arbeitsgang können mit dem Allround-System problemlos umgesetzt werden. Inzwischen haben wir große Vermieter für uns gewonnen, die im Markt das Material nicht nur vermieten, sondern auch Engineering anbieten. Auch Baufirmen kamen hinzu, die vom TG 60 überzeugt sind. Ein beeindruckendes Bauprojekt ist gegenwärtig ein Pumpspeicherwerk in der Schweiz, wo unser Allround-Traggerüst TG 60 zum Einsatz kommt. Für das gigantische Bauwerk bei Linthal werden riesige Kavernen in den Berg hinein gebaut, die für Deckenschalungsarbeiten komplett mit TG 60 eingerüstet sind. Rund 650 t Material sind dort verbaut. Mit diesem Produkt, da bin ich fest überzeugt, wird ein immenser Effektivitätsgewinn auf Baustellen erzielt. Dies hängt auch damit zusammen, dass vielfach Gerüstbauer als Spezialisten den Auf- und Abbau übernehmen, wie sich auch beim Bau einer Turnhalle in Nürnberg gezeigt hat. Dank der Erfahrung des Gerüstbauers konnte das erforderliche Traggerüst nach nur zwei Monaten anstatt der geplanten drei fertig gestellt werden.

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