Eigentumserwerb

Maklerkosten auf dem Prüfstand

Berlin (dpa). – Wohnungs- und Hauskäufer können auf eine Entlastung bei den rasant steigenden Kaufnebenkosten hoffen. "Wir prüfen aktuell, ob sich das Bestellerprinzip auch auf Immobilienverkäufe übertragen lässt", sagte Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das bedeutet, dass derjenige die Maklerkosten zu tragen hat, der ihn beauftragt – in der Regel der Verkäufer. Dies wurde bereits bei der Vermittlung von Mietwohnungen eingeführt. "Die Einführung dieses Bestellerprinzips war ein wichtiger Schritt, um Mieter spürbar zu entlasten", sagte Barley.

Gerade junge Familien leiden unter den steigenden Mietpreisen in Großstädten und prüfen daher einen Immobilienkauf im Umland. Maklerkosten und Grunderwerbssteuer fressen häufig aber einen Großteil des angesparten Eigenkapitals auf, zumal die Nebenkosten bei steigenden Immobilienkosten mitsteigen. Die Maklergebühr schwankt in Deutschland zwischen 7,14 bis 5,95 % des Kaufpreises. In Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen und Brandenburg zahlt der Käufer die Provision komplett, in anderen Bundesländern wird sie in der Regel geteilt zwischen dem Käufer und Verkäufer. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro fallen für den Käufer in Deutschland derzeit bis zu 21 420 Euro Maklergebühr und bis zu 19 500 Euro Grunderwerbssteuer an, die in einigen Bundesländern bis zu 6,5 % beträgt. Hinzu kommen Notar- und Grundbuchkosten.

Die FDP unterstützte den Vorstoß Barleys, hält ihn aber nicht für ausreichend. "Endlich nimmt sich die Bundesregierung der viel zu hohen Baunebenkosten an, aber die Vorschläge sind wenig ambitioniert", sagte der baupolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Daniel Föst. Bei einer schlichten Änderung des Bestellerprinzips würde die Courtage wahrscheinlich vom Verkäufer auf den Kaufpreis aufgeschlagen. "Wesentlich unbürokratischer wäre ein Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer." Das senke die Kaufnebenkosten spürbar und erleichtere die Finanzierung der Immobilie, betonte Föst.

Der Eigentümerverband Haus & Grund warnte vor überzogenen Maßnahmen, räumte aber ein, dass die Maklerkosten meist viel zu hoch seien. "Deshalb muss der Staat endlich mit kartellrechtlichen Mitteln gegen Preisabsprachen unter den Maklern vorgehen", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke. Aber bevor die Politik das Bestellerprinzip auch beim Kauf und Verkauf von Immobilien vorschreibe, "sollte sie vor der eigenen Tür kehren und auf die Grunderwerbssteuer verzichten".

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