Ein Quartier für Macher

Zeppelin Rental organisiert vor Ort

München (ABZ). – Im Münchener Stadtteil Berg am Laim entsteht derzeit auf rund 26 400 m² der neue Kreativhub "Die Macherei". Momentan geht es an die Umsetzung eines aus sechs Gebäuden bestehenden Ensembles.

Zeppelin Rental Baustellen
An der Konzeption der Großbaustelle für "Die Macherei" waren drei Architekturbüros – aus New York, Frankfurt und München – beteiligt. Das Gebäudeensemble soll nach seiner Fertigstellung Loft-Büros für bis zu 3000 Angestellte beherbergen. Foto: zeegaro

Bauherr ist das Joint-Venture aus den Projektentwicklern Art-Invest Real Estate und Accumulata Real Estate Group. Das Areal teilt sich in vier Baufelder mit vier Generalunternehmern auf, alle Gebäude werden nahezu zeitgleich errichtet.

Eine Herausforderung ist die beengte innerstädtische Lage der Baustelle. Bei einem Projekt dieses Umfangs ist die übergeordnete Baulogistik besonders wichtig: Mit langjähriger Erfahrung, Ingenieurskompetenz und einem umfassenden Leistungsspektrum übernimmt Zeppelin Rental die Planung und Steuerung der Baulogistik. Von der Zutrittskontrolle über die Koordination der Versorgungslogistik bis hin zum Flächen- und Entsorgungsmanagement. Darüber hinaus stellt Zeppelin Rental für die temporäre Infrastruktur vor Ort Raumsysteme sowie die Elektro-Baustelleneinrichtung zur Verfügung und liefert als eingetragenes Energieunternehmen den Baustrom.

Bei der Quartiersentwicklung 'Die Macherei' in München ist aufgrund des Bauumfangs von rund 75 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sowie wegen der enormen Menge an Materialien mit einigen Herausforderungen zu rechnen.

Michael Schüßler, Gesamtprojektleiter

Ein Spediteur mit Sattelzug biegt in die freie Baustellenzufahrt ein. Würde hier gerade ein anderer Zulieferer ausladen und der Sattelschlepper müsste davor warten, würde es sich auf der stark frequentierten Berg-am-Laim-Straße sofort stauen. Die Abladezeit und -zone hat der Fahrer vorab im von Zeppelin Rental entwickelten "Online Logistic Control Center" (OLCC) gebucht. Das Avisierungssystem macht Versorgungslogistik, Taktsteuerung und die Organisation der Bauprozesse für alle Beteiligten transparent und übersichtlich, verspricht der Hersteller. Die Bauanforderungen sowie der Materialfluss werden in Echtzeit aufeinander abgestimmt. Dadurch werde ein sicheres und effizienteres Arbeiten gewährleistet. Ebenso werde die Grundlage für reibungslose Abläufe auf dem Baufeld und in angrenzenden Bereichen geschaffen. Auch das Einhalten von Terminen und Budgets sei sichergestellt.

"Ich konnte ja schon bei anderen großen Baustellen meine Erfahrungen sammeln, aber dieses Projekt ist etwas ganz Besonderes", erläutert Erol Ulusan, Projektmanager Baulogistik bei Zeppelin Rental. Die Lage stelle eine große Herausforderung dar, weil "Die Macherei" von stark befahrenen Hauptstraßen umgeben ist. Hinzu kommen die beengten Verhältnisse auf der Baustelle und im näheren Umfeld. "Da ist die Steuerung der An- und Abtransporte über unser Avisierungssystem OLCC eine wirkliche Hilfe", ist Ulusan überzeugt. "Hier können Gewerke den Terminplan einsehen und Ladezonen und -zeiten vorab buchen, sodass sich niemand in die Quere kommt. Die bauausführenden Firmen und ihre Mitarbeiter verhalten sich sehr kooperativ und diszipliniert. Das erleichtert die Zusammenarbeit und schafft ein sehr angenehmes Klima auf der Baustelle", resümiert der Projektmanager.

Michael Schüßler, Gesamtprojektleiter der "Macherei" und Senior Projekt Manager bei der Accumulata Real Estate Group ergänzt: "Bei der Quartiersentwicklung 'Die Macherei' in München ist aufgrund des Bauumfangs von rund 75.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sowie wegen der enormen Menge an Materialien mit einigen Herausforderungen zu rechnen." Auch die Anzahl mehrerer Teil-Generalunternehmer und Bauunternehmen auf der Baustelle erfordere eine gut abgestimmte Koordination. "Diese ist bei den Baulogistikern von Zeppelin Rental gut aufgehoben", betont Schüßler.

Derzeit wachsen die Bauwerke vor Ort stetig in die Höhe. Auf dem Areal befinden sich drei Be- und Entladezonen sowie drei Personenzugänge. Neben der Transportsteuerung ist die Kontrolle von Personenströmen ein ebenso wichtiger Bestandteil der Baulogistikaufgaben von Zeppelin Rental. In Spitzenzeiten befinden sich täglich bis zu 600 Personen auf der Großbaustelle. Als adäquate Lösung stellt Zeppelin Rental sowohl Einzelcontainer mit Drehkreuz und Schranke auf Mietbasis zur Verfügung, als auch ein cloud-basiertes Tool namens "Zeppelin InSite 3.0". Mithilfe dieses Tools können sich die Mitarbeiter der einzelnen Gewerke vorab online registrieren. Das spart Zeit und stellt sicher, dass nur befugte Personen Zugang zur Baustelle haben. Innerhalb eines Tages haben die Fachmonteure von Zeppelin Rental die Zutrittskontrolle aufgebaut und installiert. Nach erstmaliger Registrierung erhalten die Mitarbeiter ihre Ausweise und können die Schranke automatisch passieren. Ein weiterer Vorteil: Das Softwaresystem "Zeppelin InSite 3.0" bündelt Personen-, Firmen- und Projektdaten in Echtzeit.

Dadurch biete das System den Bauunternehmen und Mitarbeiten einen Überblick über die wichtigsten Ressourcen und den Baufortschritt. Zeppelin Rental als Komplettanbieter stellt auch die bedarfsgerecht dimensionierte, temporäre Infrastruktur auf der Baustelle sicher und plant, beschafft und betreut die Baustelleneinrichtung. Insgesamt 66 Raumsysteme für die Tagesunterkünfte, Sanitärbereiche, Lagercontainer und Baubüros, gruppiert in vier Anlagen an verschiedenen Versorgungspunkten, stehen auf der Baustelle zur Verfügung. Das Unternehmen bietet für die verschiedenen Gewerke das Containerbetreibermodell an, inklusive der Vermietung, Facility-Management und Abrechnung. Ein wichtiges Element ist darüber hinaus ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept.

Das 26 400 m² große Gelände in München ist mit Bauzäunen von Zeppelin Rental umschlossen. Insgesamt zehn Überwachungskameras, davon sechs Turmkameras, sind auf dem Baugelände installiert. Sie sind mit einer Sicherheitszentrale verbunden und gewähren auch außerhalb der Baustellenöffnungszeiten von 19 Uhr bis 6 Uhr morgens einen Blick auf zentrale Bereiche des Geländes, darunter etwa die Ver- und Entladeflächen. Ebenfalls von der Baulogistik organisiert und übergreifend über alle vier Teil-Generalunternehmer verteilt ist die bedarfsgerechte Elektro-Baustelleneinrichtung. Dazu zählen beispielsweise Containeranschlüsse und Kranverteiler.

Vor Ort übernimmt Zeppelin Rental zudem die gesamte Entsorgungslogistik. Für die ordnungsgemäße Trennung und Entsorgung der Abfälle stehen den Gewerken rund 60 Sammelbehälter mit einem Fassungsvermögen von je 770 l zur Verfügung. Die Behälter werden vor dem Entleeren gewogen, ebenso werden Inhalt, Fraktionsart und Menge bestimmt. Barcodes ordnen die Sammelbehälter jeweils einem Gewerk zu. Auf diese Weise bezahlt jedes Gewerk am Ende nur die Entsorgungskosten für den Müll, den es verursacht hat. Ein Merlo-Teleskopstapler des Typs "Starr TF 33.7 LG" aus dem Zeppelin-Rental-Mietpark entleert die Tonnen.

Mit der Entsorgungslogistik leistet Zeppelin Rental laut eigener Aussage einen entscheidenden Beitrag dazu, dass der Bauherr seine Umweltziele erreicht und die LEED-Zertifizierung erhält. Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) ist ein amerikanisch-kanadisches Nachhaltigkeitszertifikat. Es umfasst ein Bewertungssystem zur freiwilligen Zertifizierung der energetisch-umweltfreundlichen Qualität nachhaltiger Bauten. Der Bauherr strebe beim Bau der "Macherei" das Gütesiegel "LEED Gold" an. "Wir sind zuversichtlich, diese Herausforderungen bis zur geplanten Gesamtfertigstellung des Quartiers im Sommer 2021 erfolgreich zu meistern", betont Stefanie Steinbeck, Projektleiterin der "Macherei" bei Art-Invest Real Estate.

An der Konzeption der Großbaustelle für "Die Macherei" waren drei Architekturbüros – aus New York, Frankfurt und München – beteiligt. Das Gebäudeensemble soll nach seiner Fertigstellung Loft-Büros für bis zu 3000 Angestellte beherbergen. Der zentrale Inkubator fungiert dabei als Kreativ-Hub mit Co-Working-Spaces, Konferenz- und Eventflächen. Zudem werde es Räume für Freizeitaktivitäten und Dachterrassen mit einer Rooftopbar, Urban-Gardening-Flächen und eine Laufbahn geben, teilen die Verantwortlichen mit. Knapp die Hälfte des Areals werde öffentlich zugänglich sein. Dazu zählen etwa ein Hotel, mehrere Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen