"Ein Truck für alle Fälle"

Mercedes-Benz Arocs zeigt sich vielfältiger denn je

Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge
Andreas Schmid, Leiter Mercedes-Benz Lkw Vertrieb und Services Deutschland, gab einen Überblick zur aktuellen Geschäftsentwicklung im Bereich der schweren Baustellen-Lkw bei Mercedes-Benz.

Wörth (rb). – Bei den sogenannten Performance Days präsentierte Mercedes-Benz kürzlich bewährte Features und einige Neuerungen seiner Baustellen-Lkw-Reihe Arocs. Mit mehr Leistung, höherer Effizienz und zusätzlichen Varianten will der Fahrzeugbauer die Attraktivität der Modellreihe noch einmal deutlich steigern. Im Segment der schweren Baustellen-Lkw komme Mercedes Benz aktuell auf einen Marktanteil von 43 %, erklärte Andreas Schmid, Leiter Mercedes-Benz Lkw Vertrieb und Services Deutschland, zum Auftakt der Presseveranstaltung im Branchen-Informations-Center (BIC) in Wörth. Grundlegend zeige man sich mit dem Ergebnis zufrieden. Dennoch sei der Marktanteil zwischenzeitlich schon einmal höher gewesen. Für die nahe Zukunft hat sich der Lkw-Hersteller vorgenommen, wieder auf einen Wert von 50 % oder höher zu kommen.Immer mehr an Bedeutung gewinne dabei das Mietgeschäft, welches durch den aktuellen Bau-Boom in Deutschland zuletzt kräftig zugelegt habe. Derzeit befänden sich allein in Deutschland rd. 700 Arocs im Mietpool, so Schmid. Außerhalb Deutschlands kämen noch einmal etwa 500 Fahrzeuge hinzu – Tendenz steigend, wie der Vertriebsleiter erklärte. Als entscheidenden Erfolgsfaktor des Arocs führt das Unternehmen dessen enorme Anwendungsvielfalt ins Feld. Dabei profitiere der Baustellen-Lkw von der langjährigen Erfahrung, über die Mercedes-Benz in diesem Fahrzeug-Segment verfüge. Bereits 1897 habe das Unternehmen den ersten Bau-Lkw mit 5 t Nutzlast auf den Weg gebracht, betonte Schmid. Dem seien diverse Innovationsschritte wie der erste Bau-Lkw mit Allrad, der erste Kurzhauber, der erste Frontlenker u. v. m. gefolgt. Passend dazu konnten die anwesenden Fachjournalisten eine kleine Auswahl historischer Lkw-Modelle von Mercedes-Benz aus vier Jahrzehnten vor Ort in Augenschein nehmen.Das Thema Bandbreite habe schon zur Einführung des Arocs auf der bauma 2013 ganz oben auf der Agenda gestanden. Vom Kipper bis zur Schwerlastzugmaschine mit bis zu 250 t Nutzlast sowie als Speziallösung in Sonderanfertigung verfügbar, soll sich der Arocs als spezialisierter Alleskönner für wirkliche jeden Einsatz am Bau empfehlen. Im laufenden Jahr hat der Arocs mit neuen Varianten nochmals zugelegt und soll damit laut Hersteller erneut Maßstäbe in Praxistauglichkeit, Effizienz, Sicherheit, aber auch Komfort setzen.Mittlerweile gibt es den Arocs in allen denkbaren Radformeln als 4x2 und 4x4, als Dreiachser 6x2 mit Nachlauf- oder Vorlaufachse sowie als 6x4 und 6x6. Vierachser sind als 8x2 mit Nachlaufachse lieferbar, als 8x4, als 8x4 mit Nachlaufachse, als 8x6 und 8x8. Im Angebot sind Stahl- und Luftfederung, Rahmen für den überwiegenden Straßen- oder Offroad-Einsatz, zahlreiche Radstände, Fahrerhäuser und Motoren, drei Allradsysteme, Pritschenwagen, Kipper, Betonmischer-Fahrgestelle und Schwerlastzugmaschinen sowie Sonderfahrzeuge. Entsprechend groß zeigt sich auch die enorme Spanne der Motorisierun-gen. Hochmoderne Reihensechszylin-der mit 7,7 l, 10,7 l, 12,8 l und 15,6 l Hubraum decken dem Hersteller zufolge alle Wünsche ab. Insgesamt stehen 18 Leistungsstufen zur Wahl, dicht gestaffelt von 175 kW (238 PS) bis 460 kW (625 PS) und von 1000 Nm bis 3000 Nm. Jüngstes Mitglied der Motorenfamilie ist die neueste Generation des Reihensechszylinders OM 470.

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Auf dem Testgelände zeigte der Arocs in verschiedenen Modell- und Ausstattungsvarianten, wozu er in der Lage ist. Fotos: Bachmann

Neu sind u. a. ein höherer maximaler Raildruck und maximaler Einspritzdruck von 2700 bar, neue Siebenloch-Einspritzdüse mit höherem Durchfluss, asymmetrische Einspritzung zwischen den Zylindern eins bis drei sowie vier bis sechs, neue Brennraumform mit einer omegaförmigen Mulde im Kolben, höhere Verdichtung, patentierte stufenlos regulierbare Abgasrückführung mit reduzierter Rate. Der neue Turbolader stammt aus eigener Fertigung. Der Betrieb erfolgt rein vorgesteuert. Wastegate-Ventil, Ladedruckregelung, AGR-Sensor und AGR-Regelung entfallen.Die Kraftübertragung übernehmen beim Arocs serienmäßig vollautomatisierte Getriebe der Baureihe Mercedes PowerShift 3 mit 8, 12 oder auf Wunsch 16 Gängen. Eine Direktschaltung vom ersten in den Rückwärtsgang erlaubt schnelles Rangieren. Die Fahrprogramme "Offroad" oder "Power" mit jeweils mehreren Fahrmodi stellen sich auf den individuellen Fahrbetrieb ein. Zusatzfunktionen unterstützen den Fahrer, z. B. der zuschaltbare Freischaukel-Modus bei Traktionsproblemen im Gelände. Optional sind ebenfalls manuelle Schaltungen lieferbar.Um nicht nur reine Theorie zu bieten, führte Mercedes-Benz die geladenen Fachjournalisten anschließend auf sein Test- und Demogelände in der Kiesgrube Ötigheim. Dort konnten die Teilnehmer verschiedene Modellvarianten selbst oder als Beifahrer eingehend prüfen. Auf dem anspruchsvollen Gelände mit teils extremen Steigungen und instabilen Untergründen stand vor allem die Präsentation der Turbo-Retarder-Kupplung (TRK) sowie der hydraulischen Anfahrhilfe Hydraulic Auxiliary Drive (HAD) auf dem Plan.

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Ein Kernthema der diesjährigen Arocs Performance Days war die Turbo-Retarder-Kupplung (TRK), mit der sich die schweren Lkw auch auf anspruchsvollem Gelände präzise manövrieren lassen.

Die TRK kombiniert hydraulische Anfahrkupplung und Retarder in einer gemeinsamen Komponente. Damit ermöglicht sie feinfühliges Anfahren und Rangieren selbst bei niedrigsten Geschwindigkeiten und entwickelt als Primärretarder eine Bremsleistung von 350 kW (476 PS).Gemeinsam mit der bis zu 475 kW (646 PS) starken High Performance Engine Brake sorgt die TRK speziell bei den Schwerlastzügen für höchste Sicherheit.Bei der HAD handelt es sich wiederum um die dritte Variante der beim Arocs verfügbaren Allradsysteme. HAD deckt mit zuschaltbaren Radnabenmotoren an der Vorderachse den straßenorientierten Einsatz mit gelegentlich erhöhten Traktionsforderungen ab. Der Fahrer schaltet HAD per Knopfdruck zu. Anschließend wird die notwendige Kraftübertragung effizient und stufenlos schlupfabhängig geregelt.Die Vorzüge des hydraulischen Antriebs liegen dem Hersteller zufolge in einem vergleichsweise geringeren Mehrgewicht, Verbrauchs- und Emissionsvorteilen und einer großen Vielseitigkeit bei der Fahrzeugkonfiguration.Gerade beim Thema Effizienz sei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, erklärte Andreas Schmid. Mit der aktuellen Motorengeneration sei es gelungen, den Kraftstoffverbrauch um etwa 37 % zu senken. Neben der reinen Technik stecke vor allem in der Digitalisierung noch viel Potenzial, dass es zusammen mit den Kunden weiter auszuloten gelte. In diesem Zusammenhang verwies Schmid insbesondere auf die hauseigene Telematik-Lösung Fleetboard. Schon jetzt können optional über das Konnektivitätsmodul Truck Data Center in jedem Arocs zahlreiche Daten erfasst werden, die sich je nach Anwendung für verschiedene Nutzer am Bau über die unterschiedlichen Fleetboard-Module auswerten lassen. Künftig soll diese Schnittstelle auch für das Zukunftsthema BIM nutzbar sein.Entscheidend für das Thema Kosten ist natürlich auch die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Hier empfehle sich Mercedes-Benz Uptime. Anhand von rd. 400 Sensoren, die im Fahrzeug verbaut sind, prüft das System kontinuierlich dessen Zustand und weist frühzeitig auf eventuellen Reparatur- und Wartungsbedarf hin.Große Erwartungen hegt der Hersteller nicht zuletzt an das sogenannte Predictive Powertrain Control (PPC). Der vorausschauend agierende Tempomat sei im Straßenverkehr bereits sehr beliebt, erklärte Schmid. Doch auch am Bau bringe das System große Vorteile mit sich und könne helfen, bis zu 5 % Kraftstoff zusätzlich einzusparen. Das Potenzial für die PPC im Baueinsatz sieht Schmid in absehbarer Zukunft bei etwa 70 %.Auch beim Thema Sicherheit hat der Arocs noch einmal zugelegt. Optional bietet Mercedes-Benz jetzt eine Reifendruck-Kontrollanlage mit neuem Anzeigekonzept sowie einen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung in der Straßenzulassung (N3). Ab 2018 sollen zahlreiche Baumuster des Arocs zudem mit dem Abbiegeassistenten von Mercedes-Benz ausgestattet werden, wie Andreas Schmid verriet.

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