Einblicke in Wickelrohrtechnik-Verfahren

Gemeinden und Verbände eingeladen

Messen und Veranstaltungen
Auf der Baustelle wurde innerhalb von einer Stunde eine 58 m lange Haltung neu gewickelt. Foto: Geiger Kanaltechnik

STEPHANSKIRCHEN (ABZ). - Wie funktioniert die Sanierung mit der Wickelrohrtechnik in der Praxis? Wie sieht die Baustelleneinrichtung aus und wie schnell und vor allem wie professionell und zuverlässig lässt sich mit diesem System arbeiten? Fragen, auf die einige oberbayerische Gemeinderäte und Vertreter mehrerer Abwasserverbände direkt auf der Baustelle am Spindlergraben in Stephanskirchen bei Rosenheim fundierte Antworten erhielten.

Im Rahmen der Baumaßnahme wurden 380 m maroder Altkanal mittels Wickelrohr erneuert. Zu dieser besonderen Baustellenvorführung hatte das Ingenieurbüro ISAS GmbH aus Füssen eingeladen, das neben dem Allgäuer Hauptsitz auch mit Niederlassungen in München, Albstadt und Düsseldorf vertreten ist. Die ISAS GmbH war von der Gemeinde Stephanskirchen mit der Planung und Ausschreibung für die Sanierung des 380 m langen Altkanals am Spindlergraben beauftragt worden. Der zu sanierende, sehr schadhafte Kanalabschnitt, mit teilweise eingestürzten Rohren, weist drei Zuläufe und neun Haltungen mit DN 1000 auf. Das Gelände ist teilweise stark abfällig mit einem Höhenunterschied von rd. 20 m. Ein weiterer Faktor, der erschwerend hinzukommt, ist die starke Bogengängigkeit des Kanals. Allesamt also keine guten Voraussetzungen für eine Kanalsanierung in geschlossener Bauweise.

Die Niederlassung München der Geiger Kanaltechnik GmbH & Co. KG hat im Rahmen der beschränkten Ausschreibung einen Sondervorschlag eingereicht, der bei den Entscheidern der Gemeinde und auch beim betreuenden Ingenieurbüro auf Zustimmung stieß. Die Idee, die Sanierung mitder Wickelrohrtechnik auszuführen, hat überzeugt. Das System ist selbsttragend, weist aufgrund des Werkstoffes PVC eine hervorragende Umweltverträglichkeit, eine hohe Chemikalienbeständigkeit und eine sehr gute Stabilität auf. Durch die mineralische Ringraumverdämmung ist die Lage des neuen Rohres langfristig auch statisch ge-sichert, heißt es von Unternehmensseite. Die Geiger Kanaltechnik erhielt somit den Zuschlag für die Sanierung.

Im April wurde auf der Baustelle innerhalb von 1 Std. eine 58 m lange Haltung neu gewickelt. Dazu wurden einige Gemeinderäte aus Stephanskirchen und mehrerer Nachbarorte sowie Vertreter der Abwasserverbände eingeladen, um sich die Vorgänge und Prozesse rund um die Wickelrohrtechnik vor Ort ansehen zu können.

Anschaulich erklärten Christian Müller als Bauleiter der Geiger Kanaltechnik und Hendrik Klar als Projektleiter des Ingenieurbüros den Wickelvorgang sowie die vor- und nachgelagerten Arbeiten. Dabei konnten die Gäste genau beobachten, wie das werk-sei-tig hergestellte Profilband mit der hydraulisch arbeitenden Wickelmaschine als neues, faltenfreies und bogengängiges Rohr eingearbeitet wurde. Pro Minute entsteht auf diese Weise etwa 1 m neues Rohr. Ein weiterer Vorteil der Wickelrohrtechnik liegt auch in der Baustelleneinrichtung. Keine Gerätschaft muss direkt am Schacht stehen. Größere Entfernungen sind problemlos überwindbar.

Das Baustellenteam demonstrierte, wie sich durch die Drehbewegung der Maschine am Startschacht das neue Rohr in die zu sanierende Haltung schiebt. Eine Wasserhaltung war auf der Baustelle in Stephanskirchen nicht erforderlich. Der gleichmäßige Pressvorgang über das hydraulisch-mechanische Walzen-Rollen-System lässt ein homogenes Bandprofil entstehen, das am Ende – nach dem automatischen Verschließen über das Nut- und Federprinzip und der abschließenden Kaltverschweißung – als garantiert dichtes und neues Produktrohr für die nächsten Jahrzehnte seine Arbeit aufnehmen kann.

Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der Technik, der Professionalität und auch der Geschwindigkeit des Einbaus und hielten sich mit interessierten Fragen nicht zurück, heißt es weiter Das Wickelrohr sei in größeren Durchmesserbereichen immer öfter eine gerne verwendete Alternative zu anderen geschlossenen Sanierungsverfahren, da es sich – wenn ein Querschnittsverlust von maximal 10 % in Kauf genommen werden könne – durch Flexibilität, Stabilität und Langlebigkeit sowie nicht zuletzt auch durch seine Wirtschaftlichkeit auszeichnet.

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