Eine Erfolgsgeschichte

Adler Arbeitsmaschinen bezog neues Werk in Nordwalde

von:

Burkhard Büscher

Adler Reinigungsgeräte Kompaktmaschinen
Rainer Hackenfort und Thomas Schmiemann freuen sich über den Erfolg ihres Unternehmens. Fotos: Büscher

NORDWALDE. - Es ist eine dieser Erfolgsstorys in der Branche, die man kaum für möglich hält. 2010 gründeten zwei Freunde im westfälischen Nordwalde das Unternehmen Adler Arbeitsmaschinen und nur fünf Jahre und 4200 gebaute Maschinen später wird Journalisten ein Umsatz von über 4,2 Mio. Euro jährlich und ein neues Werk auf einem 12 500 m² großen Gelände präsentiert.Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Thomas Schmiemann und Rainer Hackenfort gründeten am 19. Juli 2010 das Unternehmen und gaben dafür ihre sicheren Jobs als Vertriebsleiter eines Mitbewerbers und Bankbetriebswirt auf. Mit ins Boot nahmen sie den Ingenieur Markus Reckels und somit stand fest, dass zukünftig eigene Maschinen entwickelt und produziert werden sollten.Alles begann mit der Entwicklung der Kehrmaschine K 750 und einem Schneeräumschild. Starthilfe gab es nicht nur von den Kreditinstituten, sondern auch vom Wettergott. Schmiemann: "Der frühe und massive Schneefall in den Jahren 2010 und 2011 hat uns bei vielen heutigen Kunden die Tür geöffnet. Es waren innerhalb kürzester Zeit am Markt keine Schneeräumschilde mehr zu bekommen. Durch unsere Produktionsweise konnten wir als Neustarter direkt in der ersten Saison knapp 250 Schneeschilde verkaufen. Das hat Branchenkenner und auch Lieferanten natürlich schwer beeindruckt."

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Adler Reinigungsgeräte Kompaktmaschinen
Das neue Adler-Werk in Nordwalde in leuchtendem Gelb: 2000 m² Hallenfläche auf einem 12 500 m² großen Grundstück.

Nach und nach wurde das Produktsortiment immer weiter ausgebaut. Hackenfort: "Unsere Kunden sind die Händler aus der Bauwirtschaft, Landwirtschaft, dem GaLaBau-Bereich und kommunalen Bereich." Geliefert wird allerdings auch an Endkunden, wenn es um die Brunnenbohrgeräte geht. "Wir haben mittlerweile einen Export-Anteil von gut 40 %", so Hackenfort. Geliefert werde neben Deutschland auch nach Frankreich, die Benelux-Länder, Österreich, die Schweiz. Während Frankreich sich als Exportland schwierig erweise, laufe es in der Schweiz und Österreich sehr gut. Geliefert werde auch nach Dänemark, Schweden, Tschechien, England und Russland. Weitere Kontakte gebe es nach Jordanien, wo kürzlich 14 Schneeschilder hin geliefert worden seien, und nach Korea und China mit kleineren Aufträgen.Entwickelt werden von Adler neben den Schneeräumschildern in verschiedenen Größen auch Kehrmaschinen in unterschiedlichen Varianten sowie Salz- und Argrarstreuer. Hackenfort: "Diese sind von der Optik her gleich, von der Technik her werden allerdings unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt." Besonders stolz sind Hackenfort und Schmiemann auf ihre Brunnenbohrgeräte, die in der Lage sind, geothermische Bohrungen bis 100 m Tiefe auszuführen. Dabei sind diese Maschinen so klein, dass sie auf einem 3,5-t-Anhänger mitgeführt werden können und durch 90cm breite Türen passen. "Das heißt, wo unsere Mitbewerber erst mit den Leistungs- und PS-Klassen anfangen, hören wir schon wieder auf", erklärte Hackenfort. "Das ist eine Nische, wo wir anfänglich mit unseren kleinen Geräten vor drei bis vier Jahren noch belächelt wurden." Heute würden diese in der Branche anerkannt, weil sie klein, leicht, wendig, günstig und dabei sehr leistungsstark seien und so für 80 % der Bohranforderungen eingesetzt werden könnten. Als Nebenprodukte zum Bohrgerät liefert Adler auch Erdbohrer. Wegen der Deckungsgleichheit der Kundengruppe wurde auch ein Kegelspalter ins Programm aufgenommen, was für die Landwirtschaft und den GaLaBau-Bereich für Dienstleister sehr interessant ist.Zur Abrundung des Programms wurden von vornherein auch Handelswaren von zwei niederländischen Herstellern aufgenommen: der eine stellt handgeführte Kehrmaschinen und der andere Spaltenschieber für die Landwirtschaft her. Wieder aus dem Angebot entfernt wurden im vergangenen Jahr Geräte zur Wildkrautbekämpfung. Der Markt für chemiefreie Lösungen sei hervorragend und das Thema richtig spannend, verriet Hackenfort. Allerdings habe man festgestellt, dass diese Geräte sehr "vorführintensiv" seien. Es müsse also viel erklärt und die Geräte vor ihrer Verwendung erst an der Trägergerät angepasst werden. Aus diesem Grund habe sich Adler entschlossen, ein Gerät zur thermischen Wildkrautbekämpfung selbst zu entwickeln, was einfach anzubauen sei. Es werde nicht mit heißer Luft, wie die bisherigen funktionieren, sondern basiere auf Infrarot-Technik. Hierfür sei eigens ein weiterer Ingenieur bei Adler eingestellt worden. Auf der Demopark im Juni in Eisenach solle der erste Prototyp des neuen Gerätes gezeigt werden.

Adler Reinigungsgeräte Kompaktmaschinen
Blick in die Produktionshalle von Adler.

Stolz sind die Inhaber des Unternehmens auf die Qualität der Maschinen. Hackenfort: "Wir schweißen nicht selber, wir arbeiten mit regionalen Zulieferern zusammen." Dabei handelt es sich um Metallbaufirmen und Lackierereien, die im Umfeld von maximal 100 km ihren Sitz haben. Zusammengeschraubt wird in Nordwalde nach Kundenwünschen. "Da sind wir auch stolz drauf, die Maschinen regional und nicht in Osteuropa zu bauen", so Hackenfort. Die perfekten Schweißnähte seien allein schon ein Verkaufsargument. Durch die regionale Fertigung seien auch schnelle Lieferzeiten möglich. Schmiemann: "Die Produkthoheit bleibt aber hier im Hause. Wir zeichnen alles selbst und geben die Zeichnung dann raus an die Lieferanten und haben auch deren Vertraulichkeit, dass dort nichts nachgemacht wird." Adler habe alles selbst in der Hand und eine ausgesprochen geringe Reklamationsquote. Außerdem könne das Standardprogramm bei speziellen Wünschen schnell ergänzt werden. Hackenfort: "Das ist der Vorteil, wenn der Ingenieur mit im Hause ist."

Aufgrund des Erfolges der Maschinen wurde der alte Standort, der sich ebenfalls in Nordwalde befand, zu klein. Immer wieder mussten neue Lagerflächen an anderen Standorten hinzugemietet werden. Hackenforth: "Das war eine Situation, die nicht mehr ging." Außerdem waren die Produktionsabläufe am alten Ort nicht optimal. "Die langfristige Perspektive, etwas eigenes zu bauen, ist sehr schnell kurzfristig geworden", so Hackenfort. So wurde für 1,5 Mio. Euro ein 12 500 m² großes Gründstück im Industriegebiet von Nordwalde gekauft und darauf eine 2000 m² große Halle in schon von weitem sichtbaren gelben Farbton gebaut. Hier arbeiten aktuell 14 Mitarbeiter plus Aushilfen.

Da Adler Bohrgeräte für Erdwärmebohrungen verkauft, fanden die beiden geschäftsführenden Gesellschafter es auch wichtig, beim neuen Werk Erdwärme zu nutzen.

Um auch allen Nordwaldern, Partnern, Freunden und Familienmitgliedern der Mitarbeiter einen Einblick in das neue Werk und die Produktion zu geben und die ersten erfolgreichen fünf Jahre zu feiern wurde zu einem "Tag der offenen Tür" mit Musik, Speisen und Getränken sowie Maschinenpräsentationen eingeladen.

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