Einfach per Knopfdruck

Gewicht beim Abkippen und Anfahren clever verlagern

von: Jennifer Schüller
Fliegl Nutzfahrzeuge
Blick auf die Curved Chassis – allein durch die Form könne insgesamt ein geringeres Gewicht des Aufliegers erreicht werden, so Helmut Fliegl. Fotos: Schüller

Triptis. – Gewichtsverlagerung auf der einen, Gewichtsreduzierung auf der anderen Seite – Fliegl Trailer präsentiert auf der diesjährigen NUFAM in Karlsruhe eine Reihe an Produkten aus dem umfangreichen Portfolio des Unternehmens. Ein Highlight bildet dabei der weniger als 4 t schwere Fliegl "Revolution"-Kipper. Ende August konnte die Fachpresse diesen, sowie einige weitere Innovationen, live in Aktion am Firmenstandort in Triptis erleben. Wenn die Zahl auf der Waage steigt, ist das für die meisten Menschen eher ein Grund zur Sorge, statt zur Freude – im Kipper-Segment allerdings kann mehr Gewicht an der richtigen Stelle für eine Menge mehr Sicherheit, Stabilität und Schubkraft sorgen. Genau das stellte das in Thüringen beheimatete Familienunternehmen Fliegl kürzlich im Rahmen eines Pressetages vor: den "Fliegl Drive On". Dahinter verbirgt sich ein Kippstabilisator mit Anfahrhilfe. Die häufigsten Unfälle geschehen im Transportverkehr bei Be- und Entladespielen aufgrund ungenügender Standsicherheit. Kippt ein Sattelkipper etwa beim Abladen von Material um, kann das nicht nur erhebliche Fahrzeug-, sondern auch Personenschäden nach sich ziehen. Eben diese Gefahren sollen durch den "Fliegl Drive On"-Kippstabilisator minimiert werden, so Bernhard Kerscher, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Fliegl und erklärt die Wirkweise: "Bei aufgerichteter Mulde stellen zwei kräftige Metallstützen eine stabile Verbindung zwischen Achse und Rahmen her. So werden seitliche Schaukelbewegungen abgefangen." Das System übernehme außerdem die Funktion der Höhenfixierung. So werde bspw. die Übergabe von Asphalt an einen Fertiger vereinfacht. Bewegt sich die geleerte Mulde nach unten, bewegten sich die Kippstabilisatoren zurück in ihre Ausgangsposition.Wie einfach, aber effizient das "Drive On" wirkt, zeigte Kerscher in Triptis anhand eines Praxis-Beispiels auf der Lkw-Waage auf dem Fliegl-Gelände. Dafür wurde eine Zugmaschine samt Sattelkipper an der Waage positioniert. Allerdings belastete dabei nur die Zugmaschine die Waage, während der Sattelkipper auf normalem Boden stehen blieb. Rd. 14 t brachte der Zug auf die Waage. Anschließend wurde der Kippstabilisator eingeschaltet und obwohl sich der Zug um keinen Millimeter bewegt hatte, stieg die Zahl auf der Anzeige um rd. 3 t. Allein durch Knopfdruck. Kerscher erklärt: "Mit unserem 'Drive On' werden beim Abkippen 2,8 t des Aufliegergewichtes auf die Antriebsachse der Zugmaschine verlagert. Das entspricht etwa 10,7 % des Aufliegergewichtes."

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Fliegl setzt bei den "Revolution"-Sattelkippern auf Reifen von Fulda.

Der Kippstabilisator kann jedoch nicht nur beim Abladen von Material eingesetzt werden, sondern komme auch beim Anfahren auf schwierigem Untergrund wie Schlamm oder anderen weichen Böden gelegen, so Fliegl. Beim Anfahren mithilfe des "Drive On" würden sogar "hochwirksame 6,7 t des Aufliegergewichtes auf die Antriebsachse der Zugmaschine verlagert". Das entspreche 25,8 % des Aufliegergewichtes. Doch damit nicht genug, so Fliegl. Die gesamte Lösung komme ohne Hydraulik-Öl aus und wiege nur 26 kg statt mehreren hundert. Das mache sie besonders umweltschonend.Das Thema Nachhaltigkeit liegt Helmut Fliegl – dem kreativen Kopf hinter allen Fliegl-Innovationen – seit jeher am Herzen. Aus eben diesem Grund ist es für ihn immer wieder ein Anliegen die Fliegl-Fahrzeuge so leicht wie möglich zu konzipieren. Denn weniger Gewicht bringt meist auch CO2- und Kraftstoffeinsparungen mit sich. Das neueste Zugpferd in dieser Hinsicht stellt der 3-Achs-Hinterkipp-Sattelauflieger "Revolution" dar – das Highlight von Fliegl auf der NUFAM.Dieses neue Fahrzeug ist das leichteste im gesamten Kipper-Segment von Fliegl und bringt trotz umfangreicher Ausstattungsoptionen bei einem Volumen von 25 m³ im Leerzustand weniger als 4 t (3940 kg) auf die Waage. Der Sattelkipper ist mit einer konisch geformten Mulde aus hochfestem Aluminium ausgestattet und laut Fliegl "optimal auf das 'Curved'-Chassis abgestimmt". Diese Kombination ermögliche eine hohe Stabilität und bedeute gleichzeitig eine sehr gute Gewichtsbilanz. "Unser Credo lässt Stillstand nicht zu. Wir haben uns 'Innovating for you' auf die Fahne geschrieben und somit ein völlig neu konzipiertes Fahrzeugkonzept entwickelt. Und das wie gewohnt im Sinne der Nachhaltigkeit", so Helmut Fliegl über seine neueste Entwicklung.Die leichten Alu-Sattelkipper kommen mit zahlreichen innovativen Details. So hat Fliegl laut eigenen Angaben als erster Hersteller das "Curved"-Chassis in die Serienfertigung übernommen. Mit allen bekannten Vorteilen, die der Stahlbau im Chassis biete, sei das "Curved"-Chassis fast gewichtsgleich mit einem teuren und anfälligen Alu-Chassis. Luftleitbleche sorgten in Verbindung mit der "Curved"-Chassis-Form, der konisch geformten Mulde und der nach außen gewölbten Membran-Rückwand für einen sehr guten CW-Wert und verringerten so die Kraftstoffkosten. Allein durch die Form des Chassis, so Fliegl, konnten rd. 160 kg eingespart werden. Wenn man ein Fahrzeug leichter gestalten wolle, müsse man jedes Bauteil unter die Lupe nehmen und ganz genau gucken, an welchen Stellen Gewicht eingespart werden kann, erklärt Fliegl.

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So wirkt das "Drive On": Bei aufgerichteter Mulde stellen zwei kräftige Metallstützen eine stabile Verbindung zwischen Achse und Rahmen her. So werden seitliche Schaukelbewegungen abgefangen. Foto: Fliegl

Doch nicht nur in Bezug auf das Gewicht des "Revolution" tut Fliegl etwas für die Umwelt, sondern auch, weil die "Curved"-Chassis komplett in Triptis gefertigt werden und somit Transportwege durch Lieferanten entfallen. Bereits in der Konstruktion also wird bei Fliegl Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.Für das "Curved"-Chassis sprechen aber noch weitere Punkte, so das Nutzfahrzeug-Unternehmen: Neben der hohen Stabilität gestalte sich das Aufsatteln deutlich einfacher, da der kritische Bereich besser einsehbar sei. Auch sei – dank der geringen Halshöhe von nur 180 mm – das gesamte Chassis niedriger. So wandere der Ladungsschwerpunkt weiter nach unten und die Fahrsicherheit und der sichere Stand beim Kippen würden erhöht.Bei dem im Aufbau verwendeten Aluminium setzt Fliegl ausschließlich hochfestes Material mit einer Brinell-Härte von HB 110 ein. Dies bedeute eine sehr gute Abriebfestigkeit auch bei abrasiven Ladungen und stehe gleichzeitig für ein geringes Gewicht.Der Bedienstand mit beidseitigem Aufstieg ist am Hubzylinder verbaut. Neben der Möglichkeit der Höhenverstellung sind die Versorgungsleitungen dadurch gut geschützt und werden vom Fahrer sehr viel einfacher erreicht.Der auf der NUFAM gezeigte Sattelkipper ist mit vielen Optionen ausgerüstet. Diese bilden Fliegl zufolge im täglichen Einsatz einen hohen Nutzwert und erleichtern dem Fahrer das Arbeiten. Zu diesen Optionen zählen eine Voll-LED-Beleuchtung und das Schüttgut abweisende Obergurtprofil. Der automatische Achslift mit Anfahrhilfe sei gleichermaßen hilfreich wie die automatische Absenkung beim Kippvorgang. Viele weitere Optionen rundeten die Ausstattung ab, ohne das Gewicht nach oben zu treiben.Der Fliegl "Revolution" eignet sich für den Transport von Füllstoffen, Schüttgütern und sonstigen Zuschlagstoffen. Derzeit rollen etwa 40 bis 50 Sattelauflieger dieser Art über deutsche Straßen. "Mit diesem 25-m³-Aluminium-Sattelkipper holen Unternehmer das Maximum aus Ihrem Transportgeschäft heraus. Sie erzielen mehr Gewinn bei weniger CO2-Ausstoß und weniger Kraftstoffverbrauch. Das tut auch der Umwelt gut", so Fliegl.Neben dem "Revolution"-Kipper wird Fliegl in Karlsruhe auf der NUFAM am Fliegl-Stand D103 in Halle 1 den Tieflader DTS 300, einen MegaRunner ausgestattet mit Blitz-Verdeck, dem patentierten und integrierten Türverschluss Fliegl I-Lock und dem Planenzentralverschluss Quick Lock sowie ein Wechselfahrgestell ausstellen.

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