Einsatz im Hoch- und Ingenieurbau

Gerüstbau aus Kundensicht betrachten

Peri Gerüstbau
Systemintegrierte Sicherheit: Durch die vorlaufende Geländermontage beim Aufbau ist die Absturzsicherheit direkt in das Gerüstsystem integriert. Deshalb kann beim Regelaufbau auf eine zusätzliche Absturzsicherung verzichtet werden. Foto: Peri

Weißenhorn (ABZ). – Technische Innovation entsteht spätestens dann, wenn bisherige Lösungen wichtige Markt- und Kundenansprüche nicht oder zu wenig erfüllen können. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, weshalb Peri bei Arbeits- und Schutzgerüsten neue technische Lösungswege innerhalb des Systemgerüstbaus geht. Tatsächlich ist mit dem Systembaukasten Peri Up eine Lösung entstanden, die die technischen Grenzen zwischen Rahmen- und Modulgerüst auflöst und somit konsequent auf Einfachheit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit ausgelegt wurde.

Im Vorfeld der Entwicklungsarbeit wurden zahlreiche Meetings und Gesprächsrunden mit Gerüstkunden und Gerüstanwendern durchgeführt. Dabei sollten die besonders risikobehafteten, aber auch aufbautechnischen Schwachstellen im aktuellen Gerüstbau herausgearbeitet werden. Diese identifizierten Schwachstellen haben dann das Anforderungsprofil bestimmt, um sie durch die Entwicklung von Peri Up entweder deutlich zu reduzieren oder im besten Fall vollständig zu überwinden.

Dabei sind folgende konstruktive Besonderheiten in das Systemkonzept eingeflossen:

  • der offene, asymmetrische Vertikalrahmen, Easy-Rahmen genannt,
  • die durchgängige Integration des Peri Rosett-Knotens als zentrales Anschlusselement sowohl im Easy-Rahmen als auch in den Vertikalstielen,
  • die untereinander identischen Höhenmaße aller Vertikal-Bauteile,
  • das kleinteilige metrische Raster der Beläge mit den Ausgangsgrößen 25 cm, 50 cm oder 33 cm,
  • die selbsttätige Verriegelungsmechanik bei Belägen und Horizontalriegeln.

Da alle Peri Up Vertikalbauteile nicht nur das gleiche Anschlusselement, sondern auch ein identisches Höhenraster haben, sind sie untereinander kompatibel. Diese Kompatibilität betrifft sowohl den horizontalen Flächenaufbau des Gerüstes als auch seinen vertikalen Höhenaufbau. Im Ergebnis ist mit Peri Up ein Systembaukasten entstanden, der sowohl in der Verbindungstechnik als auch in der Bauteilkombination praktisch jede im gerüstbautypische Ausführung und Verwendung erlaubt. Und das mit einer geometrischen Aufbauflexibilität, die den Vergleich mit einem Rohr-Kupplungsgerüst nicht scheuen muss.

So kann im Gerüstaufbau mit einem einzigen Systembaukasten auf die geometrischen Eigenheiten eines Bauwerkes nahezu stufenlos reagiert werden – vom Einrüsten glattflächiger Gebäudefronten über die Baukörpervielfalt der Freiform-Architektur bis hin zu den ingenieurstechnischen Solitären im Hochhaus- oder Brückenbau.

Mit Peri Up tritt Peri den Beweis an, dass ein einziges Gerüstsystem im Hochbau praktisch alle Bauphasen und Anforderungen abdecken kann. Oft sogar über alle Projektphasen hinweg – von der Baustelleneinrichtung über den Roh- und Ausbau bis hin zur Installation der Gebäudetechnik. Vergleichbar umfassend sind auch die Einsatzmöglichkeiten beim Bauen im Bestand.

Zusätzliche, weitreichende Einsatz- und Anwendungsoptionen ergeben sich für den Gerüstbau in der Kombination mit dem Variokit-Ingenieurbaukasten. Dieses ebenfalls modular angelegte Baukastensystem basiert auf einer bald 50-jährigen Expertise von Peri in der Entwicklung von Schalungssystemen und Traggerüsten im internationalen Hochhaus- und Ingenieurbau. Beide Peri-Systeme verfolgen in ihren Bauteilmengen das gleiche Ziel: Wenige Standardbauteile, die in möglichst allen Arten eines Gerüstprojekts einen hohen Anteil an der Gesamtkonstruktion haben. Da der Variokit-Ingenieurbaukasten ein Verstellraster von 12,5 cm hat und das Peri Up Gerüstsystem ein Aufbauraster von 25 und 50 cm, können sie im kombinierten Aufbau nahezu uneingeschränkt an unterschiedlichste Bauwerksgeometrien oder geforderte Lastableitungen angepasst werden.

Aber für Bauunternehmen geht es beim Gerüst nicht nur um die technische Hardware. Die Konstrukteure und Projektingenieure bei Peri wissen, wie wichtig die Integration der Gerüsttechnik in das bautechnische und wirtschaftliche Gesamtkonzept ist, gerade bei großen oder komplizierten Bauvorhaben. Entsprechend umfangreich ist der Leistungskatalog der Peri Engineering- und Serviceleistungen. Vor allem im Ortbetonbau haben Bauunternehmen sowohl für die komplette Schalungs- und Gerüsttechnik als auch für das projektbegleitende Engineering mit Peri immer nur einen verantwortlichen Partner an ihrer Seite. Wie fortgeschritten heute die systembedingte Aufbau- und Verwendungssicherheit sein kann, zeigt der Peri Up Gerüstbaukasten in seiner Ausführung als längenorientiertes Fassadengerüst.

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Peri Gerüstbau
Das Rahmen- mit dem Modulgerüst zu einem einheitlichen und durchgängigen Systembaukasten vereint. Abb.: Peri

Das Fassadengerüst Peri Up Easy verfolgt in seiner Sicherheitstechnik ein Leitmodell aus dem modernen Geräte-, Maschinen- und Anlagenbau, das sich am sog. Top-Prinzip des Arbeitsschutzgesetzes orientiert: Sicherheitsprobleme sollen wo und wann immer möglich direkt an der Gefahrenquelle gelöst werden. Deshalb haben technische Sicherheitsmaßnahmen grundsätzlich Vorrang vor organisatorischen oder persönlichen Schutzmaßnahmen.

Als Konsequenz daraus ist bei Peri Up Easy die Anforderung der Arbeitssicherheit direkt in die Konstruktion des Regelaufbaus eingeflossen. Mögliche Sicherheitslösungen, die Zusatzbauteile in der Geländer- oder in der Belagsmontage erfordern, wurden daher grundsätzlich verworfen. Sie kosten in der Logistik, im Aufbau und in der Überwachung wertvolle Arbeitszeit. Das Fassadengerüst Peri Up Easy setzt dagegen auf das Prinzip, dass beim Auf-, Um- und Abbau grundsätzlich aus einer sicheren Position gearbeitet wird. Die sichere Position ist dabei die bereits montierte Gerüstlage einschließlich aller Sicherheitseinrichtungen wie Geländerholme an der Längsseite und Stirngeländer am Abschluss des Gerüstfeldes. Alle dann folgenden Bauteilkomponenten werden von unten eingehängt und gesichert, bevor die neu entstehende Gerüstebene überhaupt betreten wird. Das Schlüsselbauteil ist der offene Easy-Rahmen. Bedingt durch seine asymmetrischen Vertikallängen wird er im Gegensatz zu konventionellen Rahmen auf der Ebene der oberen Geländerholme gestoßen – diese Bauweise ist u. a. auch der Grund für den Sicherheitsvorteil der vorlaufenden Geländermontage.

In die Öffnungen des Peri Rosett-Knotens werden die Horizontalriegel, Auflagen, Konsolen und Gerüsttreppen direkt eingehängt; es sind keine Kupplungen dafür notwendig. Alle Verriegelungen sind ergonomisch sinnvoll ausgelegt und können nahezu werkzeugfrei für unmittelbar belastbare Verbindungen sorgen. Ein vorbildliches Sicherheitsmoment bieten auch die selbstsichernden Anschlüsse bei den Horizontalriegeln oder bei der integrierten Abhebesicherung der Beläge. So bleibt das Fassadengerüst Peri Up Easy selbst im laufenden Baustellenbetrieb anpassungsfähig und leicht änderbar. Gerüstfelder können bei entsprechender Planung ebenso wie die Beläge im stehenden Gerüst entnommen oder zugebaut werden, um während dem Baufortschritt die notwendige Gewerkekoordination nicht zu behindern.

Bei Gerüstsystemen mit geschlossenen Vertikalrahmen sind diese Umbauten nicht oder nur mit höherem Aufwand möglich, da ihr unterer Querriegel als starre Belagssicherung ausgelegt ist.

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