Einsatz in Krisengebieten

Mehr Effizienz bei Schadensbegehung gefordert

PlanRadar Bau digital
Mit mehr als 3800 zu begehenden Objekten im Ahrtal wäre es schwierig gewesen, mit Stift, Papier und einem Fotoapparat den Überblick über den Projektstatus zu behalten. Durch das digitale Mängelmanagement war es Gerlach und den Gutachter-Teams jedoch möglich, die Schäden an den Objekten schnell zu erfassen. Foto: Wolfgang Gerlach

Frankfurt am Main/Ahrtal (ABZ). – Schadensbegehungen in Krisengebieten können, bedingt durch eine Vielzahl der beschädigten Objekte, schnell zur Mammutaufgabe werden. Nach dem Hochwasser im Ahrtal im Juli 2021 gab es schwere Schäden an Gebäuden sowie an der Infrastruktur – Häuser, Brücken und Straßen wurden weggespült.

Diplom-Ingenieur Wolfgang Gerlach ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger und Experte für Schadensbegehungen. Seit 1993 dokumentiert er Gebäudeschäden, die durch Stürme, Brände, Hochwasser oder andere Katastrophen entstanden sind. In der Region Ahrtal galt es nach der Flutkatastrophe, rund 3800 Objekte ohne Elementarversicherung zu erfassen und festzustellen, welche Reparaturmaßnahmen getroffen werden mussten. Gerlach wurde die Gesamtorganisation dieses Projekts übertragen, bei dem zwölf Gutachterteams zu je zwei Gutachtern involviert waren.

Die besondere Herausforderung: Schadensbegehungen und die Mängelerfassung sind ohne digitale Lösungen schnell unübersichtlich und fehleranfällig. Dies kann den Gesamtprozess sehr kosten- und zeitintensiv werden lassen. Wer im Mängelmanagement auf der Baustelle den Überblick behalten will, sollte auf digitale Lösungen setzen, teilt das Unternehmen PlanRadar mit.

Für Gerlach war es zwingend nötig, von Anfang an eine klare Struktur in den Prozess einzubringen, um ein Großprojekt dieses Ausmaßes effizient und fehlerfrei bewältigen zu können. Ebenso mussten die Gutachter-Teams in ihre jeweiligen Aufgabenfelder eingeführt werden. Zudem galt es, allen Projektbeteiligten im Vorfeld Objekte zur Begehung zuzuweisen.

In der Vergangenheit wurde die Koordination sowie Bearbeitung solcher Projekte mithilfe von schweren Aktenordnern erledigt. Bei der Schadensbegehung erfassten die Mitarbeitenden die Mängel mit unhandlichen Bauplänen und einer Digitalkamera. Durch den Einsatz einer SaaS-Lösung entfällt das Mitführen der analogen Hilfsmittel – das komplette Mängel- und Aufgabenmanagement wird von Beginn an automatisiert und somit effizienter gelöst.

Um sich für das Mammutprojekt fit zu machen, schickte Gerlach im Vorfeld eine Anfrage an PlanRadar und entschied sich für eine Lizenz mit maximalem Datenvolumen sowie vollumfänglicher Unterstützung durch den Kundendienst. So konnten die Vorbereitungen für das Großprojekt-Ahrtal mit mehr als 3800 Objekten innerhalb von drei Wochen geleistet werden. Zunächst erstellte der Ingenieur eine Excel-Liste, die danach in das System eingelesen wurde. In dieser Liste wiederum trug Gerlach die einzelnen Objekte ein und teilte sie den einzelnen Teams zu. Im Anschluss wurden die erfassten Mängel via PlanRadar-App vor Ort mit einem Smartphone oder Tablet aufgezeichnet und durch einen Fingertipp mit zusätzlichen Informationen wie Textnotizen, Sprachnachrichten, Fotos oder kommentierten Planausschnitten gekennzeichnet.

Zusätzlich war es Gerlach möglich, im Anschluss Fristen zur Erledigung von Aufgaben in der Software festzulegen und wiederkehrende Ereignisse zu automatisieren. Wurden am Auftrag Statusänderungen vorgenommen, erhielten alle Beteiligten automatisch eine Benachrichtigung. Darüber hinaus konnte Gerlach einen Bericht mit Fotos, Planabschnitten und Kommunikationsverlauf als PDF- oder Excel-Datei generieren und an die beteiligten Teams senden.

Mit mehr als 3800 zu begehenden Objekten im Ahrtal wäre es schwierig gewesen, mit Stift, Papier und einem Fotoapparat den Überblick über den Projektstatus zu behalten.

Durch das digitale Mängelmanagement war es Gerlach und den Gutachter-Teams jedoch möglich, die Schäden an den Objekten schnell zu erfassen: Doppelarbeiten, Intransparenz sowie Schnittstellenverluste wurden während des Projekts bereits von Anfang an vermieden. Sämtliche Einträge wurden auf einer Cloud-Plattform gespeichert und in Echtzeit synchronisiert, dies trug zusätzlich zur Fehlervermeidung bei. Mithilfe der digitalen PlanRadar-Lösungen konnten die Teams mehr als 500 Liegenschaften besichtigen und die Mängel rasch erfassen. Gerlach werde die Software auch für die Weiterbearbeitung des Projekts im Ahrtal anwenden.

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