Einsatz sicherer Entwässerungssysteme

Sanierung des Hasselkopftunnels in Braunlage erfolgt mit speziellen Rinnen

Aco Tunnelbau
Bei der Entwässerung von Tunnelbauwerken geht es vorrangig nicht um die Ableitung von Niederschlagswasser am Portal oder Schleppwasser der Fahrzeuge. Entscheidend bei der Planung von Entwässerungssystemen in Tunneln ist der Havariefall. So müssen neben nicht kontaminiertem Oberflächenwasser auch brennbare und gefährliche Flüssigkeiten aufgefangen und schnell und gezielt in ein geschlossenes System geleitet werden. Seit Veröffentlichung der ZTV-ING. Teil 5 Tunnelbau im Jahr 2012 sind Schlitzrinnen aus Polymerbeton auch für den Einsatz in Tunneln zugelassen.

Braunlage (ABZ). – Rund um den Brocken – den mit 1141 m höchsten Berg Norddeutschlands – liegt einer der größten Waldnationalparks Deutschlands. Mit insgesamt mehr als 247 km² umfasst der Nationalpark Harz ungefähr 10% der Gesamtfläche des Harzes. Mittendrin liegt der Hasselkopf, eine etwa 612 m hohe Erhebung bei Braunlage, auf dessen Wiesen es im Winter einige Skiloipen und eine Piste mit Skilift für alpines Skifahren gibt. Wer auf Braunlages Umgehungsstraße B 4 unterwegs ist, um das Stadtzentrum des Luftkurorts und Wintersportzentrums zu meiden, kommt durch den 220 m langen Hasselkopftunnel. Das einröhrige Bauwerk wird derzeit für gut 5 Mio. Euro saniert, um auch in Zukunft den gestiegenen Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen gemäß RABT 2016 (Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln) genügen zu können. Über die Jahre war auch die Bausubstanz des Mitte der 1990er-Jahre errichteten Tunnels durch den Einsatz von Streusalzen beschädigt worden. Um eine sichere und effektive Entwässerung gewährleisten zu können, wurden im Hasselkopftunnel speziell entwickelte Tunnelrinnen der Aco Tiefbau Vertrieb GmbH verwendet, die für unterschiedlichste Bedingungen in Tunneln ausgelegt sind und höchsten Anforderungen standhalten.

Eine dauerhafte, sichere Nutzung des Entwässerungssystems und die damit einhergehende Minimierung des Wartungs- und Instandhaltungsaufwands bedeutet, dass das Rinnensystem aus einem hochwertigen Werkstoff hergestellt sein muss. Seit Veröffentlichung der ZTV-ING. Teil 5 Tunnelbau (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) im Jahr 2012 sind Schlitzrinnen aus Polymerbeton auch für den Einsatz in Tunneln zugelassen. Damit wurde Polymerbeton dem Werkstoff Beton in der Tunnelanwendung gleichgestellt. Die Aco Drain Monoblock Bordschlitzrinne T 275 V erfüllt damit die europäischen Tunnelrichtlinien 2004/54/EG, die deutschen Richtlinien und Vorschriften RABT und ZTV-ING.



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Aco Tunnelbau
Das Aco-Oberflächendesign sorgt für hydraulische Höchstleistung und für mehr Sicherheit. Fotos: Aco

Aufgrund der Polymerbeton-Sondermischung von Aco sind die Rinnen nicht nur in die Klassifizierung "nicht brennbar" eingestuft. Sie sind auch ohne zusätzliche Beschichtungen frost- und tausalzbeständig und haben eine sehr hohe Chemikalienbeständigkeit. Mit einer Wassereindringtiefe von 0 mm ist der Werkstoff Polymerbeton wasserundurchlässig und somit nach Herstellerangaben der ideale Werkstoff für den Tiefbau. Die glatte Oberfläche lasse Wasser und Schmutzpartikel schnell abfließen und sei bei Bedarf mit geringstem Aufwand zu reinigen.

Wie bei den meisten Tunnelbauwerken sind auch die örtlichen Gegebenheiten im Hasselkopftunnel von eingeschränkten Zufahrtswegen, begrenzten Lagerflächen und beengten Bewegungsflächen im Tunnelabschnitt geprägt: So war das niedrige Fertigteilgewicht der 2 m langen Elemente von 455 kg nur ein Aspekt für den schnellen und reibungslosen Einbau des insgesamt 200 m langen Entwässerungssystems.

Trotz der beengten Verhältnisse konnten die Rinnen mit kleinem Hebegerät unkompliziert transportiert werden. Die Konstruktion der Monoblock-Elemente ist für den besonderen Einsatz in Tunnelbauwerken entwickelt worden. So bietet das umgesetzte Verlegekonzept von oben eine deutliche Erhöhung der Verlegeleistung.

Aco Tunnelbau
Makelloser Einbau der Aco Drain Monoblock Bordschlitzrinne.

Die Seitenwandstruktur und die Materialverteilung der Monogusskonstruktion führen zu einer erhöhten Tragfähigkeit und Gesamtstabilität. Die hinterschnittenen Taschen sparen nicht nur Material bei der Fertigung und somit Gewicht, sie dienen auch der verbesserten Verankerung zur angrenzenden Betonverfüllung im Notgehwegbereich. Ein integrierter Verwahrungsschlitz zur Aufnahme von Leerrohren (DN 40) ermöglicht die Installation von LED-Leiteinrichtungen. Die integrierte CR-Dichtung (Chloropren-Kautschuk) am Rinnenstoß sorgt bei der Tunnelrinne für flüssigkeitsdichte Verbindungen.

Der Rinnenkopf Aco Drain Monoblock Bordschlitzrinne T 275 V ist mit mehreren einzelnen Schlitzen und Noppen auf den Zwischenstegen versehen. Herkömmliche Schlitzrinnen hingegen verfügen über einen durchgehenden Einlaufschlitz, der ein Verkeilen größerer Gegenstände (Radkappen u. ä.) zulässt. Die besondere Anordnung der Einzelschlitze, die einen Einlaufquerschnitt von 345 cm² vorweisen, verhindert dies, während kleinere, spülfähige Teile aufgenommen werden können. Die Noppen auf den Zwischenstegen erhöhen die Rauigkeit der Rinnenoberfläche. So wird die Sicherheit gerade beim Einsatz in innerstädtischen Tunneln erhöht. Dies gilt sowohl für Rollstuhlfahrer beim Längsfahren und Queren der Rinne zum Erreichen des Notgehwegs als auch für Radfahrer und Motorradfahrer. Ein Verklemmen der Räder durch lange Schlitzöffnungen ist so ausgeschlossen. Die strukturierte Oberfläche stellt gewollt auch eine optische Trennung von Fahrbahn und Notgehweg dar und bietet beim Befahren durch den entstehenden Vibrationseffekt eine Erhöhung der Sicherheit. Gemäß den Anforderungen der RABT und ZTV-ING ist die Tunnelrinne mit variablen Aufkantungen von 3 und 7 cm lieferbar.

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