Eisenbahnüberführung erneuert

Bau bei laufendem Betrieb

HSB Schalungstechnik
Überbau in Endposition vor der Erstellung der Widerlagerwände. Foto: HSB Schalung

Rhens (ABZ). – Pro Jahr fahren etwa 35.000 Züge auf der Bahnstrecke 2630 Köln–Bingen – und zwar in jede Richtung. Die Strecke gehört damit nach den Angaben der Deutschen Bahn zu den meistbefahrenen Eisenbahnstrecken Deutschlands. Auf dem Streckenabschnitt Koblenz–Bingen, in der Gemeinde Rhens, leitete eine Eisenbahnüberführung (EÜ) die Gleise über die Josefstraße. Doch das im Jahre 1881 errichtete Bauwerk wies mittlerweile so viele Schäden auf, dass sie zurück- und neu errichtet werden muss.

Die Deutsche Bahn schrieb daher den vollständigen Rückbau der vorhandenen Eisenbahnüberführung einschließlich der Widerlager und Stützwände und den Ersatzneubau in gleicher Lage aus. Diesen Auftrag erhielt die Niederlassung Koblenz der Peter Gross Tiefbau GmbH & Co. KG. Sie begann im Dezember 2018 mit den Spezialtiefbauarbeiten. Der Bahnbetrieb musste bis auf wenige Ausnahmen während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden – eine besondere Herausforderung für das Team um Bauleiter Guido Bender und Polier Uwe Schommer. Nach dem Rückbau des Überbaus wurden zwei Gleishilfsbrücken mit einer Stützweite von 14,4 m montiert, die jeweils hinter den vorhandenen Widerlagerwänden, auf einem zuvor eingebrachten Bohrträgerverbau, aufgelagert wurden. Anschließend wurden die Widerlager rückgebaut.

Die neue Eisenbahnüberführung hat eine lichte Weite von 4,31 m, eine lichte Höhe von 3,1 m und eine Überbaubreite (quer zur Gleisrichtung) von 11,64 m. Für die Gründung der Widerlagerwände wurden zwei auf Mikropfählen angeordnete Fundamentplatten hergestellt. Als Schalung wurde die Paschal-Rasterschalung eingesetzt, die später auch als Randabschalung für den Überbau verwendet wurde. Da die lichte Höhe zwischen Hilfsbrücke und neuem Überbau im Endzustand nur 13 cm beträgt, musste der Überbau in abgesenkter Lage, unterhalb der Hilfsbrücken, hergestellt und anschließend in die Endlage angehoben werden. Erst dann konnten die Widerlagerwände erstellt werden.

Für die seitliche Unterstützung des Überbaus sowie zur Herstellung einer sicheren Arbeitsebene für die Randabschalung, kam das Traggerüst TG 60 (geprüfte Typenstatik nach DIN EN 12812) in Verbindung mit Stahlstützen und H20 Holzträgern zum Einsatz. Die Unterstützung der 50 cm starken Mittelplatte sowie das spätere Anheben in die Endlage erfolgte durch bauseitige Stahlträger und Hydraulikpressen. Nachdem der Überbau in die Endposition gebracht wurde, konnte die seitliche Unterstützungskonstruktion entfernt und die beiden Widerlagerwände, mit einer Betonierhöhe von in etwa 3,73 m, hergestellt werden. Als Wandschalung wurde die Logo.3 von Paschal verwendet.

Um den Beton unterhalb des Überbaus, von oben, in die Schalung einbringen zu können, wurde die Wandstärke, auf der später zu verfüllenden Bauwerksseite, um 15 cm auf insgesamt 95 cm erweitert. Dann wurden die seitlichen Stützwände erstellt. Hierzu wurde die Logo.3-Schalung in einigen Bereichen einhäuptig, unter Verwendung von Stützböcken, eingesetzt.

Am 21.10. sowie am 01.11.2019 wurden die Gleishilfsbrücken entfernt, und bereits am 04.11.2019 konnte der Bahnbetrieb wiederaufgenommen werden. Eine Leistung, die, laut Bauleiter Guido Bender, auch auf die gute Zusammenarbeit mit dem Schalungslieferanten, der HSB Schalung GmbH aus Ensdorf, zurückzuführen ist.

Peter Gross beauftragte die HSB Schalung mit der Lieferung für Schalung und Traggerüst TG 60, dem Erstellen der Schalungseinsatzpläne und den dazugehörigen statischen Berechnungen.

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