Energetische Sanierung von Bestandsbauten

Geschosswohnungsbau gewinnt mit Holzbauweise

ZimmerMeisterHaus Wohnungsbau
Am Beispiel der Sanierung eines Wohnhauses in Duisburg zeigt die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Kappler, wie man durch die vollständige Erneuerung der Außenfassade ein Bestandsgebäude qualitativ hochwertig an die technischen Anforderungen von heute anpasst. Foto: ZimmerMeisterHaus

SCHWÄBISCH HALL (ABZ). - Nachhaltige und ansprechende Architektur-Projekte mit Holz sind zunehmend für mehrgeschossige Wohnungs- und Verwaltungsbauten gefragt. In Sanierungsfällen punktet die Holzbauweise ebenfalls: Mit kurzen Bauzeiten und qualitativ hochwertigen Konstruktionen lässt sich ein Bestandsgebäude ökologisch, schnell und wirtschaftlich auf modernes Niveau bringen. Ausgefeilte Konzepte hierfür gibt es u. a. von den aktiven Zimmereien der ZimmerMeisterHaus-Gruppe. Das Netzwerk von bundesweit mehr als 90 Holzbau-Betrieben nutzt die ökologischen und ökonomischen Vorteile des Naturbaustoffs verstärkt im Mehrgeschosswohnbau. Ein Spezialgebiet der Experten ist das energetische Modernisieren im Altbestand.Am Beispiel der Sanierung eines Wohnhauses in Duisburg zeigt die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Kappler, wie man durch die vollständige Erneuerung der Außenfassade ein Bestandsgebäude qualitativ hochwertig an die technischen Anforderungen von heute anpasst. Alle wesentlichen Aspekte im Hinblick auf den gewünschten Niedrigenergie-Standard sind erfüllt: Von der Instandsetzung der Gebäudehülle inklusive Dach über technische Gebäudeausstattung bis hin zur Energiegewinnung. Mit der Fachplanung für Bauphysik, Schall- und Brandschutz hat man das Architekturbüro Probst und Wilke Architekten, Duisburg und die Planungs-Experten der Pirmin Jung Deutschland GmbH betraut.Es handelt sich um zwei genau baugleiche Gebäude aus dem Baujahr 1967 mit jeweils neun Wohneinheiten, die erheblichen Sanierungsbedarf erkennen ließen. Der Altbau verursachte hohe Betriebskosten und entsprach nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen der Bewohner, auch energetisch war das Haus nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Im Zuge der Sanierung entschieden sich die Bauherren – eine Eigentümer-Genossenschaft – für eine vorgesetzte Fassade aus großformatigen und hochdämmenden Holzrahmenelementen. Den beiden dreigeschossigen Baukörpern setzte man zusätzlich neue Balkone vor.Der Clou: Die Vorgehängten Holzrahmenbauelemente enthalten bereits jegliche Haustechnik, Wärmedämmung und Leitungssysteme, die zukünftig nötig sind. Sie bestehen im Wesentlichen aus fünf Komponenten: der Außenwand, einer Unterkonstruktion, der Wärmedämmung sowie Hinterlüftungsraum und Bekleidung. Die vorgefertigten Holztafelelemente erfüllen alle energetischen Anforderungen zur Steigerung der Energieeffizienz, der Raumklima-Verbesserung und auch die strengen Auflagen des Brandschutzes vorbildlich.Die Sanierung bestehender Gebäude mit vorgefertigten Fassadenbauteilen aus Holz hat den Vorteil, dass alle Bearbeitungsstufen in extrem kurzer Bauzeit möglich sind. Vom dreidimensionalen Aufmass über die gesamte Planung bis hin zur Fertigung und Montage aller Elemente benötigte man bei diesem Projekt drei Monate. Binnen dieser Zeit kann man ein Gebäude komplett energetisch sanieren. Ein zusätzliches Plus: Es sind keine nachträglichen Austrocknungszeiten einzuhalten und die Bewohner mussten während der Bauphase nicht ausquartiert werden. Die Kosten für die Umbau-Maßnahme beliefen sich gemäß Planung auf 1,03 Mio. Euro, die Finanzierung übernimmt die Genossenschaft. Das umfassende Sanierungsvorhaben wurde durch KfW-Mittel für Energie einsparende Maßnahmen gefördert. Im Rahmen des Wettbewerbs Holzbaupreis NRW erhielt das Projekt eine Anerkennung, die auf der Messe Deubau im Januar 2014 verliehen wurde."Je höher der Grad der Vorfertigung, desto wichtiger das Aufmass", berichtet Holzbau- Unternehmer Holger Kappler. Die vorgefertigten Holzbauelemente müssen exakt auf die Geometrie des bestehenden Gebäudes passen.Dies gelingt durch modernes Aufmass in Hightech-Variante mittels genauer Messung mit Laserscanner und Tachymeter. Durch die Verknüpfung mit den Programmen der Arbeitsvorbereitung und CNC Fertigung in 3D-CAD/CAM werden die Planung der Elemente und der äußerst effektive Ablauf der Fertigung erst möglich.Die millimetergenauen Fugen- und Anschlussdetails der vorgefertigten Elemente sind so konzipiert, dass bei der Montage vor Ort alle geforderten bauphysikalischen Funktionen wie Wärmedämmung und Luftdichtheit gewährleistet sind.Das Zusammenfügen auf der Baustelle gelang hier schnell und präzise. Die Außenwände liefern nun einen U-Wert von 0,142 W/m²K, was einer Verbesserung von 80 % entspricht. Die Sanierung der Gebäudehülle und der Heizungsanlage senkt damit den Heizwärmebedarf der Wohnungen von 201 kWh/m²a auf 52 kWh/m²a. Durch die errechnete Brennstoff-Einsparung von 74 % reduziert sich die CO2 Emission um 27,899 kg/a.

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