Energie „Out of the Box“

HeidelbergCement produziert innovative Speichermodule

Heidelberg Materials Baustoffe
Betonage des Speichermoduls:Künftig produziert Mebin den modularen Wärmespeicher für EnergyNest vor Ort auslokalen und recyclebaren Materialien und kann von Rotterdam ganz Europabeschicken. Foto: HeidelbergCement /Steffen Fuchs

Heidelberg (ABZ). – Im Sommer angenehm kühl, im Winter wohlig warm – Beton ist aufgrund seiner hohen Materialdichte ein guter Wärmespeicher. Das weiß auch das norwegische Start-up EnergyNest, das in Kooperation mit HeidelbergCement ein interessantes thermisches Energiespeichersystem auf den Markt gebracht hat. Dieses bietet im Vergleich zu anderen Speichermedien wie Batterien oder Salzspeichern einen einfachen und kostengünstigen Weg, erzeugte Energie dauerhaft zu speichern.

„Im Prinzip funktioniert das System ähnlich wie bei heißen Steinen in der Sauna“, erklärt Dr. Volker Klapperich, Produktmanager Spezialtiefbau bei HeidelbergCement. „Wärme wird ein- und wieder ausgeleitet.“ Konkret: Jedes Speichermodul ist durchzogen von einem Geflecht aus Stahlrohren, in das unter enormem Druck Thermoöl oder Wasserdampf mit einer Temperatur von bis zu 450 °C eingeleitet wird. Die Stahlrohre sind in dem von HeidelbergCement entwickelten hochwärmeleitfähigen Spezialbeton Heatcrete eingebettet. Dank der guten Wärmeleitfähigkeit der Stahlrohre und des Spezialbetons geht die Wärme innerhalb weniger Stunden auf den Beton über, der sich dadurch auf mehrere 100 °C aufheizt. Später kann wieder Thermoöl oder Wasserdampf – abgekühlt auf niedrigere Temperaturen – durch die Röhren geleitet werden. „Dabei gibt der erhitzte Spezialbeton seine gespeicherte Wärme an das Wärmemedium ab und heizt es auf“, so Klapperich. „Heatcrete bleibt auch bei hohen Temperaturen bis zu 450 °C chemisch stabil. Sein Vorteil ist die hohe Biege- und Zugfestigkeit, mit der das Material den wiederkehrenden Spannungen durch ständige Erhitzung und Abkühlung standhält, und seine ausgesprochen hohe Wärmekapazität, wodurch viel Wärme gespeichert werden kann.“

Ganz aktuell hat EnergyNest sein erstes thermisches Batteriemodul vorgestellt, das in dem neuen Fertigungszentrum in Europoort, Rotterdam, auf dem Gelände des Partners Mebin, einem Tochterunternehmen von HeidelbergCement, produziert wurde. In Kooperation mit dem italienischen Energiekonzern Enel soll der erste Speicher nun unter realen Bedingungen in Wärmekraftwerken getestet werden.

Künftig produziert Mebin den modularen Wärmespeicher für EnergyNest vor Ort aus lokalen und recyclebaren Materialien und kann von Rotterdam ganz Europa beschicken. Gemäß des Prinzips „Plug and Operate“, werden die Speichermodule fertig montiert geliefert und müssen am Bestimmungsort nur noch angeschlossen werden.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Sachbearbeiter*in Gewässerbau in der Abteilung..., Giessen  ansehen
Hausmeister/in (w/m/d), Berlin  ansehen
Ingenieur/in, Meister/in, Techniker/in..., Neustadt a.d.W.  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen