Energie- und Ressourceneffizienz

Unternehmen investiert in Zentrale nach Passivhausstandard

Energieeffizienz Nachhaltigkeit und Innovation
Mit dem Bau des neuen Bürogebäudes in Fürth ist ein architektonisch ansprechendes Konzept verwirklicht worden. Foto: Ursa Air

FÜRTH (ABZ). - Mit besonderem Augenmerk auf Energie- und Ressourcen-effizienz ergänzt die iba AG derzeit ihren bisherigen Standort um einen modernen Neubau.

Der Spezialist für Messtechnik- und Automatisierungssysteme schafft damit nicht nur zusätzliche Büro-, Lager- und Fertigungsflächen in Fürth, sondern möchte sich auch als zukunftsorientiertes und modernes Unternehmen präsentieren. So entspricht das auffällig geformte, vierteilige Gebäude dem anspruchsvollen Passivhausstandard.

Zentrale Kennzeichen des ökologisch bewussten Neubaus sind insbesondere eine hochwärmegedämmte und luftdichte Gebäudehülle in Holzrahmenbauweise sowie eine effiziente Energieversorgung. Bei letzterer setzt das Unternehmen auf die Verbindung einer Wärmepumpe mit Erdwärmesonden. Die Beheizung und Kühlung der Räume erfolgt über eine Heiz-Kühldecke. Um auch bei der Verteilung der vorgewärmten Luft hoch effizient zu bleiben, entschied man sich für gedämmte Lüftungskanäle aus Ursa Air Mineralwolle-Platten. Neben der integrierten Wärmedämmung bietet das Produkt laut Hersteller ausgezeichneten Schallschutz, hohe Druckdichtheit und Flexibilität. Zudem erfüllt es die Hygieneanforderungen der VDI 6022. Neben seiner zukunftsgerichteten Bauweise soll der Bürokomplex auch funktional und optisch bestechen. Auf dem rund 80 m langem und 15 m breitem Baukörper werden vier, würfelartige Gebäuderiegel mit großer Glasfassade errichtet. Auf einer Grundstücksfläche von 4000 m² soll der Neubau im unteren Gebäudebereich zusätzlichen Raum für die Fertigung sowie ein modernes Lager für Hardwarekomponenten und Verpackungsmaterial bieten. Aufgesetzt auf diesen Grundbau befinden sich die Bü-ro-, Schulungs- und Veranstaltungsräume in den Gebäuderiegeln. Jeder einzelne umfasst rund 800 m². Dank hochwärmgedämmter Gebäudehülle erreicht das Gebäude Passivhausstandard. Mittels Wärmepumpentechnik kann im Winter umwelt- und ressourcenschonend geheizt und im Sommer gekühlt werden. Das komplette Energiemanagement des Gebäudes wird mit Hard- und Softwareprodukten der iba AG realisiert.Die Lüftungstechnik spielt in Gebäuden, die nach Passivhausstandard geplant werden, eine wesentliche Rolle: Sie stellt eine gute Raumluftqualität sicher und minimiert den Lüftungswärmeverlust. Um auch die Verteilung der Energie im Gebäude so effizient wie möglich zu gestalten, werden gedämmte Lüftungskanäle eingebaut. Bei der Planung der Lüftungskanäle mussten zudem die Aspekte Schall- und Brandschutz berücksichtigt werden. Auch beim Bau des Bürokomplexes in Fürth galt es diese Punkte zu beachten. Zudem standen durch die Holzrahmenkonstruktion nur vorgefertigte Öffnungen für die Lüftungsführung zur Verfügung.

Als Alternative zum aufwendigen, zusätzlichen Dämmen der Lüftungskanäle entschieden sich Bauherr, Planer und die ausführende Fachfirma Dörsch + Leibl aus Erlangen für Ursa Air. Aus den speziellen Mineralwolle-Dämmplatten lassen sich bereits gedämmte Lüftungskanäle erstellen, die laut Hersteller nicht nur eine energieeffiziente Bauweise sondern auch erhöhten Schallschutz bieten sowie nicht brennbar sind. Ursa Air besteht aus einer antibakteriellen High-Tech-Oberfläche für die Kanalinnenseite und einem Kern aus Mineralwolle. Der Kern reduziert zugleich die Energieverluste des Lüftungskanals sowie die Schallausbreitung. Auf der Außenseite sind die Platten mit einer faserverstärkten Aluminiumschicht kaschiert. Diese stellt die hohe Dichtheit des Kanals her und sorgt gleichzeitig für die Dampfdichtheit. Ein weiterer, entscheidender Materialvorteil, auf den das Unternehmen verweist: Die Platten sind leichter als klassische Kanäle aus Blech, einfach zu verarbeiten und ermöglichen flexible Leitungsgeometrien. Letzteres war insbesondere durch die Holzrahmenbauweise des Bürogebäudes in Fürth und den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Durchbrüchen entscheidend. Die Dämmplatten Ursa Air Zero A2 kommen im ersten und zweiten Obergeschoss des Gebäudes zum Einsatz. Sie weisen eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von 0,033 W/(m·K) bei 10 °C auf und vermeiden damit ungewollte Verluste bei Heizung und Kühlung. Gerade bei geringem Temperaturniveau sollten jegliche Verluste bei der Verteilung verhindert werden. Dadurch erhöhen sich die Energieeffizienz der Lüftungskanäle und damit die Effizienz der gesamten Anlagentechnik. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Akustik des Gebäudes. Schließlich beeinflusst insbesondere in Bürogebäuden der Schallschutz die Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeiter. Die Schallübertragung über das Lüftungssystem muss daher auf ein Minimum reduziert werden, so dass etwa Gespräche oder Veranstaltungen nicht über das System im gesamten Gebäude zu hören sind. Mit einer Materialstärke von 25 mm bietet Ursa Air Zero nach Unternehmensangaben einen Schallabsorptionswert von ?w=0,80. Das heißt, dass 80 % des Schalls vom Material absorbiert bzw. aufgenommen werden. Der Kanal wirkt daher wie ein langer Schalldämpfer und verbessert damit die Akustik im Gebäude und steigert so die Leistungsfähigkeit der Menschen.

Die Mineralwolle-Platten wurden palettenweise auf die Baustelle geliefert, vor Ort zugeschnitten und montiert. Für den schnellen und sauberen Zuschnitt der Kanalteile sorgen die Ursa Air Schneidtools. In Verbindung mit einem speziellen Cutter-Messer und einer Winkellehre lassen sich alle üblichen Kanalformen auf einfache Weise erstellen. Mittels den Ursa Air Klebstoffen entsteht ein dauerhaft luftdichter und gleichzeitig gedämmter Lüftungskanal.

Das geringe Gewicht der einzelnen Platten mit einer Länge von 3 m und einer Breite von 1,2 m erleichtert nicht nur das Handling auf der Baustelle: Im Vergleich zu klassischen Kanalmaterialien stellt Ursa Air eine wesentlich geringere Belastung für die Statik des Gebäudes dar. Die Montage in Fürth erfolgte mittels Installationsschienen direkt an der Decke, so dass eine nachträgliche Dämmung nicht mehr notwendig war.

Der wichtigste Vorteil bei diesem Objekt war dem Hersteller zufolge jedoch die Herstellung der Kanalteile in Abhängigkeit von vorhandenen Gebäudegeometrien. Aufgrund der Holzständerbauweise des Gebäudes konnten die Kanäle nur durch die dafür vorgesehenen Öffnungen geführt werden. Die Leitungsführung und -geometrien richteten sich somit nach den vorhandenen Öffnungen. Auch bei eingeschränkten oder unterschiedlichen Raumhöhen lassen sich mit Ursa Air nach eigener Aussage Lüftungskanäle erstellen, die Konstruktionssicherheit und flexible Raumnutzung bieten. Über speziell angefertigte Flanschprofile konnten die Lüftungskanäle aus auch an andere Standard-Lüftungskomponenten wie Brandschutzklappen angeschlossen werden. Nach der Fertigstellung der Kanäle wurde die Decke abgehangen.

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