Energieeffizienter Kita-Bau

Vorgefertigte Elemente reduzieren Bauzeit

Energieeffizienz Ökologisches Bauen
Das Dämmmaterial wird zugeschnitten und doppellagig exakt in das Gefach eingepasst.

ROTH (ABZ). - Seit dem ersten August letzten Jahres können Eltern den Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz rechtlich geltend machen.

Viele Gemeinden stellt dies vor die Herausforderung, bestehende Einrichtungen zu erweitern oder neu zu schaffen. Auch die Stadt Roth (Mittelfranken) baut derzeit in Innenstadtnähe am Stadtpark eine neue Kindertagesstätte in Holzrahmenbauweise.

Dem Klimawandel entgegenwirken, Ressourcen schützen und nach den Prinzipien einer umfassenden Nachhaltigkeit handeln, zählt zu den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben. Und auch die Stadt Roth hat sich zum Ziel gesetzt, jede neue Bauaufgabe hinsichtlich möglicher Energieeffizienz zu prüfen. So spielen Energieverbrauch und Nachhaltigkeit beim Bau der neuen Kindertagesstätte eine entscheidende Rolle: Der Jahresprimärenergiebedarf liegt bei 104,04 kWh/(m²a) und damit um rund 35 % unter dem Energiebedarf eines Gebäudes nach aktuell geltendem Standard der Energieeinsparverordnung (EnEV). Das ökologische, naturnahe Konzept der Kita spiegelt sich auch bei der Wahl der eingesetzten Baustoffe wider. Architekt Thomas Wenzel setzt auf eine energieeffiziente und natürliche Holzbauweise.

Die insgesamt 36 Außen- und 34 Innenwände werden von der Holzbau Moser KG in Hirschfeld (Sachsen) innerhalb von 14 Tagen vorgefertigt. Während die Innenwände erst auf der Baustelle gedämmt werden, erfolgt das Dämmen der Außenwände bereits im Werk. Aus geleimtem Fichten-Brettschichtholz stellt das Team ein 36 cm starkes Holzständerwerk her und beplankt dieses mit einer statisch tragenden 22 mm dicken OSB-Platte.

Schließlich wird das Dämmmaterial zugeschnitten und exakt in das Gefach eingepasst, so dass keine Hohlräume und damit verbundene Wärmeverluste entstehen.

Abschließend erfolgt das Aufbringen der 55 mm dicken Holzweichfaserplatten, die über Nut und Feder miteinander verbunden werden. Alle einzelnen verwendeten Komponenten – vom Holz, über Klammern bis hin zum Haftklebeband – sind geprüft, entsprechen den technischen Regeln und sind bauaufsichtlich zugelassen.

Bei der Auswahl des Dämmstoffes spielen Aspekte der Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Eingesetzt wird die natürlich weiße Mineralwolle PureOne by Ursa. Sie ist nach Aussage des Herstellers hoch wärme- und schalldämmend, weich, nicht brennbar und glimmt nicht. Ein weiterer, entscheidender Materialvorteil: PureOne ist nahezu staubfrei und einfach zu verarbeiten. "Im Gegensatz zu manch anderer Dämmwolle kratzt PureOne nicht unangenehm auf der Haut. Dies macht die Arbeit mit dem Material sehr komfortabel", erläutert Daniel Kiefel, Zimmermeister der Holzbau Moser KG.

In allen Außenwandelementen kommen insgesamt 800 m² des Spannfilzes Pure 35 RN SF mit Wärmeleitfähigkeitsstufe 035 in 180 mm Dicke doppellagig zum Einsatz sowie rund 105 m² in 200 mm Dicke. Die opaken Außenbauteile erreichen so einen U-Wert von 0,093 W/(m²·K) und übertreffen damit den anspruchsvollen Passivhausstandard. Da die Außenwände den größten Flächenanteil am Gebäude haben, beeinflusst ihre Dämmung die Energieeffizienz des Gebäudes im besonderen Maße. Auch die eingesetzten Fenster entsprechen dem hohen energetischen Standard.

PureOne überzeugt nach Meinung des Herstellers jedoch nicht nur mit einer angenehmen Verarbeitung und sehr guten Wärmedämmeigenschaften sondern wirkt sich auch positiv auf das Innenraumklima aus. Dies belegen das Umweltzeichen "Der Blaue Engel – schützt Umwelt und Gesundheit, weil emissionsarm" und das Zertifikat "Eurofins Indoor Air Comfort GOLD".

Dank des umweltfreundlichen Acrylbindemittels auf Wasserbasis entsteht im Produktionsprozess von PureOne beim Aushärten des Bindemittels als einziges Nebenprodukt Wasserdampf.

Darüber hinaus treten weder Emissionen von Formaldehyd auf, noch sind Lösungsmittel oder andere flüchtige Bestandteile enthalten. Aus diesem Grund ist auch PureOne selbst formaldehydfrei und geruchsneutral. Weiterer Vorteil des seit über zehn Jahren bewährten Dämmstoffes: Er bietet Insekten, Bakterien oder auch Schimmelpilzen keinerlei Nährboden. Damit wird das Risiko eines entsprechenden Befalls nachhaltig unterbunden.

Die vorgefertigten, bereits gedämmten Wandelemente der Außenwände sowie die Innenwände werden auf die Baustelle transportiert und dort montiert. Das ebenerdi-ge Gebäude verfügt über einen Betonsockel im Boden- und Spritzwasserbereich, auf den die Wandelemente gestellt werden. Die abschließende Massivholzdecke kragt in gerundeter Form über das Gebäude hinaus. Die Innenwände der Kindertagesstätte werden dann auf der Baustelle mit einer entsprechenden Dämmung versehen, um den Schallschutz der Wände zwischen den Räumen zu verbessern. Damit die Kinder und Betreuer später keine kalten Füßen bekommen, ist die Kindertagesstätte nicht nur mit einer Zusatz-Notheizung ausgestattet sondern verfügt auch über eine Fußbodenheizung, die über ein Mini-Blockheizkraftwerk betrieben wird.

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