Energieeffizienz ist Hip(p)
Nachhaltige Sheddach-Sanierung beim Babynahrungshersteller
PFAFFENHOFEN (ABZ). - Im bayerischen Pfaffenhofen produziert die HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG seit Jahrzehnten unter anderem hochwertige Baby- und Kleinkindnahrung. Auch bei der Instandhaltung der Firmengebäude setzt das bereits vielfach für sein soziales und ökologisches Engagement ausgezeichnete Familienunternehmen auf Nachhaltigkeit.
Was das konkret bedeutet, erfährt z. B., wer mit Eric Reinhold auf ein im Herbst 2013 saniertes Sheddach über einer der HiPP Produktionshallen steigt. Er ist Projektleiter bei der Rudolf Schmid GmbH, die einen gleichermaßen ungewöhnlichen wie wirtschaftlichen Dachaufbau geschaffen hat.
Die insgesamt sieben Sheds des Daches wiesen eine für ihr Alter durchaus typische Dämmung aus 50 mm dicken Korkdämmplatten auf. Darüber fand sich eine Dachhaut aus Bitumendachbahnen, die schon einmal mit – inzwischen in die Jahre gekommenen – PVC-Bahnen saniert wurden. Die ohnehin notwendige Sanierung der Dachhaut nutzten Bauherr und Architekt, um die Energieeffizienz des Daches durch eine zusätzliche, leistungsfähige Dämmschicht zu erhöhen. Darüber hinaus sollte das neue Dach eine besonders witterungsresistente Metall-Eindeckung erhalten. Da der bisherige Dachaufbau, insbesondere die Korkdämmplatten, trocken und in einem vergleichsweise guten Zustand waren, entschied man sich nach einer bauphysikalischen und statischen Beurteilung, den vorhandenen Dachaufbau zu belassen und durch eine zusätzliche Dämmlage und eine neue Metalleindeckung instand zu setzen. "Die alten PVC-Bahnen konnten von unseren Mitarbeitern relativ leicht demontiert werden", erläutert Eric Reinhold. "Getragen wird der gesamte Dachaufbau von 90 mm dicken Bimsdielen, die auf Stahlbindern gelagert sind."
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Für eine deutliche Verbesserung der Energieeffizienz im neuen Dach sorgt das spezielle "Prodach 036" Dämmsystem von Rockwool für nicht belüftete Metalldächer. Dieses System basiert auf Steinwolle-Dämmplatten mit einer besonders geringen Wärmleitfähigkeit von l = 0,036 W/(mK) und ist nahezu frei von Wärmebrücken. "Bei Metalldachkonstruktionen ist die Oberschale immer über eine Distanzkonstruktion mit der tragenden Unterschale verbunden. Herkömmliche Distanzkonstruktionen stellen jedoch erhebliche Wärmebrücken dar und wirken sich sofort negativ auf die Dämmwirkung aus. Anders beim ,Prodach'-System: Zunächst haben wir die zum System gehörenden, nichtbrennbaren ,Prorock'-Dämmplatten in 60 mm Dicke direkt auf die Bitumendachbahn verlegt. Gemäß dem von Rockwool objektspezifisch erstellten Verlegeplan haben wir anschließend jeweils zwei parallel verlaufende Nuten in die Dämmstoffoberfläche eingeschnitten. In diese wurden dann die ,Prodach'-Befestigungsschienen eingelegt und mit auf die Tragschale abgestimmten Systembefestigern durch die Bimsdielen direkt an den Stahlbindern fixiert", so Eric Reinhold.
Über die Befestigungsschienen und Steinwolleplatten des "Prodach"-Systems verlegten die Dachprofis in einem nächsten Schritt eine diffusionsoffene Schalungsbahn ("Delta-Foxx Plus"). Als Oberlage war ein System aus witterungsbeständigen und robusten Winkelstehfalz-Edelstahlelementen vorgesehen. Die verwendeten "Protectum RS-50 PS"-Profilbahnen aus Edelstahl sind 720 mm breit, 7 m lang und wurden quer zu den "Prodach"-Befestigungsschienen verlegt. Die windlastsichere Fixierung erfolgte mithilfe von "Protectum GP10"-Systemhaften. "Das Besondere dabei: Dank der sehr guten Tragfähigkeit dieser Systemhaften konnten die Abstände zwischen den ,Prodach'-Befestigungsschienen mit 1250 mm relativ groß gewählt werden, was die Wirtschaftlichkeit des gesamten Dachaufbaus natürlich deutlich erhöht hat. Sowohl das ,Prodach'-Dämmsystem als auch die ,Protectum'-Systemhaften verfügen über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Sie empfehlen sich also auch für viele andere Dachformen und Sanierungsprojekte. Zudem vereint die Kombination von ,Prodach'- und ,Protectum'-System alle Vorteile moderner Metalldächer: hohe Lebensdauer, maximale Witterungsbeständigkeit, Wirtschaftlichkeit, Wartungsfreiheit und Energieeffizienz", erklärt Eric Reinhold.
