Entsiegelte Flächengestaltungen

Öko-Systeme entlasten sowohl Umwelt als auch den Geldbeutel

Nachhaltigkeit und Innovation
EHL Öko-System Execk: Durch Eckaussparungen an den Pflastersteinen entsteht eine Sickerfläche. Foto: EHL

KRUFT BEI ANDERNACH (ABZ). - Bei der Auswahl geeigneter Pflasterbeläge sollte nicht nur deren Optik und Robustheit eine Rolle spielen, sondern auch ihre ökologische Funktionalität. Denn mit entsprechenden Steinen und Platten können unter anderem Niederschlagswasser wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt, das Grundwasser angereichert und je nach Region Abwassergebühren eingespart werden. Zur Entlastung von Kanalsystemen, Kläranlagen und Vorflutern bietet EHL ein Gesamt-Öko-Konzept aus sechs verschiedenen Lösungsansätzen mit Betonsteinen und sich daraus ergebenden Variations- und Kombinationsmöglichkeiten an. Für die Abwasserentsorgung von Privathäusern aber auch Gewerbe- und Industriebetrieben sind die Kommunen zuständig. In diesem Zusammenhang erheben sie auch Gebühren für die Einleitung des Niederschlagswassers in die öffentliche Kanalisation, sofern dieses nicht auf natürliche Weise im Boden versickern und wieder dem Grundwasser zugeführt werden kann. Die Höhe der Abgaben für Regen und Schnee bemisst sich nach den bebauten und durch Beläge versiegelten Flächen eines Grundstücks. Demnach wirken sich Gestaltungen mit Rasen oder Beeten begünstigend aus, während eine Asphaltdecke 100-%ig zu Buche schlägt. Dazwischen gibt es eine Reihe an Möglichkeiten, Wege, Höfe, Einfahrten, Parkplätze, Terrassen, etc. so zu befestigen, dass sie belastbar sind, hohe Versickerungswerte aufweisen, die natürlichen Wasserkreisläufe unterstützen und damit einen sinnvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Einzige Voraussetzung hierfür ist ein wasseraufnahmefähiger und durchlässiger Unterbau.Der Hersteller EHL hat bspw. im engen Austausch mit Planern, Behörden und Verarbeitern ein Pflasterprogramm aus sechs Betonstein- und Verlegevarianten zusammengestellt, mit dem sich die oben genannten Vorteile jeweils realisieren lassen sollen. So basieren fünf dieser Öko-Systeme auf hohen Sickerleistungen durch spezifische Fugenbilder oder wasserdurchlässige Aussparungen der Steine. Hiermit sollen Flächen vollständig entsiegelt werden können. Ergänzend dazu hat EHL ein System für geschlossene und trotzdem sickerfähige Beläge entwickelt, das sich durch eine besondere Materialbeschaffenheit der Pflastersteine auszeichnet. So soll mit Klimapor – so der Name der Produktserie – die in diesem Bereich geforderte Wasserdurchlässigkeit von dauerhaft mindestens 270 l/sha sogar überschritten werden können. Der Werkstoff zeichnet sich laut Hersteller durch eine besondere Rezeptur und spezielle Betontechnologie aus, die zu einer hohlraumreichen Struktur führt. Je nach Pflastersteintyp würden sich mit Klimapor und Splittfuge sogar Sickerwerte über 440 l/sek auf 1 ha erzielen lassen, was einer Versickerungsleistung innerhalb 10 min von 24 l/m² oder 24 mm entspricht. Mit der zunehmenden Verschmutzung durch Staub und Schmutz im Laufe der Nutzungszeit seien damit noch genügend Reserven vorhanden, um der vorgegebenen Versickerungsleistung zu genügen.Die durch eine Oberflächenversiegelung anfallenden Abwassermengen werden mit Hilfe des veranschlagten Abflussbeiwerts berechnet. Dieser beträgt bei geschlossener Asphaltdecke 1,0. Durch den Einsatz von wasserdurchlässigen Belägen – wie z. B. mit Klimapor von EHL – lasse sich dieser Wert auf bis zu 0,4 senken. Hierbei würden also nur noch 40 % des anfallenden Regenwassers in die Kanalisation abfließen. Je nach Regelung in Städten oder Gemeinden wären so Gebührensenkungen um bis zu 60 % realisierbar. Hohe Ansprüche an Ökologie und Optik sind auch bei der Auswahl von Pflastersteinen wichtig und nach Aussage von EHL sehr wohl miteinander vereinbar: Eine verarbeitungsfreundliche und effektive Methode, um Bodenversiegelungen entgegenzuwirken, sind Pflastersysteme mit direkt am Stein angeformten Abstandhaltern. EHL bietet in diesem Kontext neben Quadrat- und RechteckDrän die fünf bewährten Optiken Aquaflair-, Cavarino-, City-, Cityflair- sowie TerrAntikDrän an. Hiermit können laut Hersteller je nach Breite des Abstandhalters 4,5 bis 9 % der Gesamtfläche als entsiegelte Sickerflächen geschaffen werden; sogar bis zu 15 % bei speziellen Objektsteinen. In Kombination mit den optisch exakt gleichen, jedoch geschlossenen Verbänden ließen sich hiermit Flächen gestalten, die je nach Bedarf und Nutzung unterschiedliche Entsiegelungsstufen aufweisen.Die angeformten Abstandhalter dieser neuen Systeme sind als Doppelnocken angeordnet und vermeiden so das Verschieben oder Herausdrehen einzelner Steine aus dem Verband.Daraus resultiert dem Hersteller zufolge eine extrem hohe Belastbarkeit bei gleichzeitiger Versickermöglichkeit des Oberflächenwassers. Außerdem warte das spezielle Fugensystem mit großer Widerstandsfähigkeit gegen mechanische oder auch chemische Belastungen auf – z. B. durch Befahren mit Kraftfahrzeugen oder durch den Einsatz von Taumitteln. Und ganz gleich ob einfarbig oder nuanciert – die mit Splitt verfüllten Zwischenräume würden stets ein gleichmäßiges und sauberes Fugenbild ergeben. Auch ohne Abstandhalter werden manche Pflasterflächen aufgrund ihres regulär hohen Fugenanteils als entsiegelnd eingestuft und können bei der Bemessung der Abwassergebühren entsprechend berücksichtigt werden. So bescheinigen nach Unternehmensaussage entsprechende Gutachten zum Beispiel den Flächenbelägen TerrTurana 9,4 %, Poligono naturale 13 % und Idania-flair 23,5 % Sickerfläche.EHL bietet mit Klimapor einen sickerfähigen, haufwerksporigen und zugleich leicht bis mittel belastungsfähigen Betonpflasterstein an, mit dem sich geschlossene Flächenbeläge gestalten lassen. Angelehnt an verschiedene Optiken der bewährten Produktversionen Altstadt und Rechteck aus dem EHL-Programm sorgen feinkörnige Vorsatzschichten hierbei für ein gepflegtes Gesamtbild. Frostbeständigkeit sei gemäß der Richtlinie für wasserdurchlässige Pflastersysteme aus haufwerksporigem Beton gegeben. Die Klimapor-Produkte dürfen allerdings auch aus ökologischer Sicht keinen Auftaumitteln ausgesetzt werden.Bei dem Steinsystem Execk von EHL entsteht die Sickerfläche durch Eckaussparungen an den Pflastersteinen. Diese kompakten Sickerschächte ermöglichen ein rasches Abfließen des Regenwassers. Als Loch- oder Kammersystem in Kombination mit geschlossen verlegten Abschnitten eigne sich der Stein ideal dazu, Lauf- oder Fahrzonen in die Gesamtfläche zu integrieren. Execk ist in den Farbtönen Anthrazit, Grau und Braun im Maß 20 x 20 cm (inkl. 5 x 5 cm Aussparung) erhältlich.

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