Ersatzneubau Ostbayernring

Betone tragen neue Strommasten – mit Pumpe geliefert

Beratzhausen (ABZ). – Die Baustellen liegen im Wald oder auf freiem Feld, abseits von Ortschaften, Lieferadressen gibt es nicht: Nur dank GPS-Navigation und genauer Geokoordinaten finden die Fahrer der Transportbetonmischer und die Betonpumpenmaschinisten von Cemex die richtigen temporären Baustraßen zum tagesaktuellen Einbauort.
Cemex Betonförderung Transportbeton
Eine Cemex-Betonpumpe bewährt sich im Einsatz beim Stromtrassenprojekt. Foto: CEMEX Deutschland/Max Marsall

Seit Anfang 2025 liefert Cemex der Albin Schmitt Tiefbau GmbH, Viereth, Beton für die Fundamente von 34 neuen Freileitungsmasten nördlich des Umspannwerks Etzenricht in der Oberpfalz.

Die Arbeiten gehören zum finalen Bauabschnitt des Ersatzneubaus Ostbayernring. 2026 will der Übertragungsnetzbetreiber TenneT die ausgebaute Höchstspannungstrasse auch hier im Planungsabschnitt B-Süd zwischen der Regierungsbezirksgrenze Oberfranken/Oberpfalz und dem Umspannwerk Etzenricht in Betrieb nehmen. Die neue Trasse verläuft parallel zur Bestandsleitung. Deren Masttypen und Fundamente eignen sich statisch nicht für die neuen Systeme, und sie wird im Anschluss rückgebaut.

Bis Ende Mai wird das Tiefbauunternehmen voraussichtlich 7000 m³ Beton der Druckfestigkeitsklasse C25/30 für die Fundamentplatten und -köpfe abrufen. Lieferwerke sind Amberg, Hütten Grafenwöhr und Vohenstrauß. Sie gehören zur Werksgruppe Oberpfalz, die Cemex in Partnerschaft mit der Transportbeton Hütten GmbH & Co. KG betreibt. Je nach Tragfähigkeit des Untergrunds fließen zwischen 100 und 400 m³ in die bis zu 1 m dicken Platten. Prüfstellenleiter Thomas Sebald und Baustoffprüfer Dominik Dörner vom Cemex-Labor Schwabach übernehmen die Eigenüberwachung. Die Arbeiten "springen" entlang der Trasse hin und her, auch weil zum Schutz von Vögeln Rodungsarbeiten nur außerhalb der Brutzeit ausgeführt wurden. So wird in kurzer Folge an vielen Stellen betoniert, was einen Einsatz von Kränen logistisch schwierig und unwirtschaftlich macht.

Deshalb sind die selbstfahrenden Autobetonpumpen der Cemex-Betonförderung gefragt, heißt es seitens des Unternehmens. Deren Fachleute setzen Pumpen mit Mastgrößen von M24 bis M42 ein. Diese Reichweiten sind nötig. Denn ein circa 10 m hoher Freileitungsmastfuß wird jeweils schon in die Fundamentplatten mit einbetoniert. Um diesen Mastfuß muss der Betonverteilermast herumreichen und darin eingefädelt werden können, um alle Bereiche des Fundaments zu erreichen. Obschon die Betonpumpen einen Sicherheitsabstand zu den bestehenden Stromleitungen einhalten, werden sie zusätzlich über Kabel an Erdungsstäben geerdet.

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Generell stellt der Bauherr TenneT laut eigener Aussage höchste Ansprüche an Sicherheitssysteme und sicheres Verhalten, an die Qualität der Ausführung und der Baustoffe, an die Einhaltung der Zufahrtsrouten und den Naturschutz.

"Bei der Transportbetonqualität gelten hier Maßstäbe, die noch über die Norm hinausgehen", erklärt Daniel Mohr, Koordinator Produktion und Vertrieb Transportbeton und Pumpe Ostbayern der Cemex Deutschland AG. "Das Projekt ist straff organisiert, es gibt anspruchsvolle und exakte Vorgaben. Das fordert von allen Beteiligten einen großen Einsatz, aber deshalb läuft das Projekt auch sehr reibungslos."

Die Baustoffe und die Betonförderkapazität von Cemex waren schon 2022/2023 im Planungsabschnitt A gefragt, dem südlichsten Teil der Trasse. Dort lieferte Cemex der ARGE 380 kV Etzenricht-Schwandorf (HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H., Felbermayr GmbH) 10.000 m³ Beton für die Fundamente von rund 70 Freileitungsmasten zwischen dem Umspannwerk Etzenricht und Schmidgaden. Die Fachleute der Cemex-Betonförderung unterstützten mit ihrer leistungsfähigen Fördertechnik den Einbau von 8500 m³ Beton. Diesen Abschnitt des Ersatzneubaus nahm TenneT 2024 in Betrieb.

Der Ostbayernring ist eine bereits bestehende, rund 185 km lange Höchstspannungsleitung zwischen Redwitz in Oberfranken und Schwandorf in der Oberpfalz. In der Region wird heute schon deutlich mehr Energie aus Windkraft und Photovoltaik produziert als dort verbraucht werden kann. Dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT zufolge dient der ertüchtigte Ostbayernring zum einen dazu, diese regenerative Energie den großen bayerischen Verbrauchern zuzuführen. Zum anderen soll die Stromtrasse Oberfranken und die Oberpfalz in wind- oder sonnenschwachen Zeiten versorgen.

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