Ersatzneubau von fünf Brücken
Traggerüstmontage 4.0 an der A 26 dargestellt
Die Brückenexperten des Bauunternehmens Becker übernehmen dort unter anderem den Neubau beziehungsweise Ersatzneubau von fünf Brücken und vier Stützwandkonstruktionen.
Die dazu notwendigen Traggerüste bringen für das erfahrene Bauunternehmen aufgrund verschiedener technischer Vorgaben einige Herausforderungen mit sich: Die Form eines Parallelogramms mit Gerüstachsen schräg zu den Pfeilern und Widerlagern der Brücke. Die Überhöhung der Fahrbahn in Längsrichtung. Und die Querneigung der Schalung. Angesichts der Komplexität wandte sich das Bauunternehmen gemeinsam mit seinem Gerüstbaupartner Kaefer an den Systemgerüstspezialisten Layher, um gemeinsam eine effiziente Lösung zu erarbeiten.
Für dieses komplexe Projekt setzten die Verantwortlichen laut eigenen Angaben ebenfalls auf den Prozess "Layher SIM" in Verbindung mit der integrierten Softwarelösung LayPLAN SUITE. Die Layher-Anwendungsingenieure haben dem eigenen Bekunden entsprechend das Traggerüst mithilfe des Moduls LayPLAN CAD in 3D vorgeplant, das individuelle Lösungen im Rahmen des ingenieurmäßigen Gerüstbaus ermöglicht. Dadurch ließ sich die Gerüstkonstruktion optimal an das Bauwerk und die Umgebung anpassen – inklusive Kollisionsprüfung mit Hindernissen wie den Brückenpfeilern. So soll im Anschluss eine reibungslose Montage sichergestellt sein. Steht das 3D-Gerüstmodell, biete die LayPLAN SUITE weitere Funktionalitäten. Mit dem LayPLAN VR VIEWER konnte die Planung virtuell mit Auftraggeber, nachfolgenden Gewerken und Sicherheitsverantwortlichen abgestimmt werden, heißt es seitens der Beteiligten. Die finalisierte Planung wurde anschließend mit allen relevanten Daten an via LayPLAN TO RSTAB das Stabwerksprogramm übergeben – für den Standsicherheitsnachweis.
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Damit bei der anschließenden Gerüstmontage alles "gemäß Plan" verläuft, kommt dem Anlegen des Gerüsts eine hohe Bedeutung zu. Dafür bietet Layher eigenen Aussage zufolge den Kunden im Rahmen seines Prozesses "Layher SIM" jetzt einen neuen Service an, der auf der Baustelle in Hamburg erfolgreich zum Einsatz kam: SIM2Field. Während für das klassische Einmessen von Gerüsten bislang zeitaufwendig 2D-Pläne mit Querschnitten, Grundrissen und teils Isometrie zum besseren Verständnis erstellt werden mussten, ist SIM2Field eine digitale Unterstützung mittels Totalstation.
Dabei wird laut Hersteller das 3D-Gerüstmodell aus der Planung genutzt. Mithilfe der Totalstation lasse sich das Gerüst auf der Baustelle dann via Laser und Prisma hinsichtlich Lage und Höhe exakt einmessen.
Damit soll das Einmessen nicht nur deutlich zeitsparender sein, sondern auch genauer und verlässlicher, da eventuelle Fehler bei der Interpretation von 2D-Plänen entfallen. Dies soll die Baustelleneffizienz erheblich erhöhen. SIM2Field sei damit die logische Weiterentwicklung des Prozesses "Layher SIM" zur Digitalisierung von Arbeitsschritten im Gerüstbau.
Beim Projekt in Hamburg konnten durch SIM2Field die Erwartungen des ausführenden Gerüstbauunternehmens laut eigener Einschätzung deutlich übertroffen werden. Das Einmessen und Anlegen ging laut Projektleiter Oliver John dank SIM2Field einfach und schneller als gewohnt und bereits nach fünf Tagen war mehr als die Hälfte der 150 t Gerüstmaterial montiert. Insbesondere beim Justieren der Kopfspindeln und Träger soll sich im weiteren Projektverlauf eine erhebliche Zeiteinsparung gezeigt haben. "Durch den Einsatz von SIM2Field entstand für uns ein maßgeblicher Wettbewerbsvorteil und eine große Möglichkeit für Effizienzsteigerungen auf Baustellen. Denn erfolgreiche Gerüstprojekte sind planbar – von der Auswahl des richtigen Produkts über die Planung bis hin zur erfolgreichen Ausführung."