Eselswiese Rüsselsheim
Neues Quartier auf 60,5 Hektar umgesetzt
Rüsselsheim (ABZ). – Die Eselswiese ist das größte Entwicklungsgebiet der Stadt Rüsselsheim am Main und eines der größten in Planung befindlichen Neubauprojekte im Rhein-Main-Gebiet. Im Stadtteil Bauschheim entsteht auf rund 60,5 ha ein Nutzungsmix aus Wohnraum, Gewerbeflächen und Grünanlagen.
Im April 2018 schlossen die für das Bauprojekt Verantwortlichen einen Vertrag mit der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt (NHW), die treuhänderischer Entwicklungsträger ist. Um die Qualität der Gebietsentwicklung sicherzustellen, hatte die Stadt im vergangenen Dezember außerdem einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt. Architekten und Planer hatten im Zuge dessen 13 Beiträge bei der Kommune eingereicht. Der erste Preis ging an das Büro Studio Wessendorf aus Berlin, gemeinsam mit dem Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, ebenfalls aus Berlin.
Für den Oberbürgermeister von Rüsselsheim Udo Bausch ist mit dem Wettbewerbsergebnis ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Eselswiese erreicht: "Rüsselsheim wächst, und für unsere wachsende Bevölkerung wird Wohnraum unterschiedlichster Art benötigt." Zudem müsse die Stadt ausreichend Entwicklungsflächen für Unternehmen bieten.
Die Qualität der eingegangenen Vorschläge sei insgesamt sehr hoch gewesen, teilt Baudezernent Nils Kraft mit. "Den Siegerentwurf prägt ein ausgewogener Ansatz für die unterschiedlichen angedachten Nutzungen für Wohnen, Gewerbe, Mischgebiet und Grün", betont er. Darüber hinaus werde sich das fertige Quartier gut in das Umfeld des Ortsteils einfügen, ist Kraft überzeugt. Die einzelnen Gebäude im Quartier auf der Eselswiese sind unterschiedlich gebaut. Verkehrsführung und Erschließungsvorgaben werden den Verantwortlichen zufolge aber nahezu vollständig eingehalten.
Auch Gregor Voss, zuständiger Fachbereichsleiter der NHW, zeigt sich zufrieden. "Das Wettbewerbsergebnis ist eine sehr gute Grundlage für die weitere Arbeit. Der Standort Eselswiese wirft jedoch – neben unabdingbaren technischen Lösungsansätzen etwa zur verkehrlichen Erschließung oder der landschaftsplanerischen Gestaltung – weitergehende spezifische Fragestellungen auf." Dazu gehört beispielsweise die Frage, wie es gelingt, ein neues Baugebiet mit einem Mindestmaß an geforderter städtebaulicher Dichte und urbanen Strukturen und Infrastrukturen in eine ländlich-geprägte Siedlungsstruktur zu integrieren. Dabei gehe es weniger um die bauliche Ausgestaltung als um die grundsätzliche Frage nach den Chancen der Integration und Identitätsfindung für neue, zuziehende Bevölkerungsgruppen. "Ich bin überzeugt, dass wir auf diese und alle anderen Fragen überzeugende Antworten finden werden", so Voss.
Gunnar Zehe, zuständiger Projektleiter Stadtentwicklung Hessen Süd bei der NHW, ergänzt: "Als beauftragter Maßnahmenträger werden wir alles daran setzen, um zum Wohle der Stadt Rüsselsheim die Potenziale dieser Baugebietsentwicklung im Standortwettbewerb des Rhein-Main-Gebietes zu heben." Dies betreffe den Wohnungsbau ebenso wie die Entwicklung gewerblicher Standorte. Die Eselswiese ist das letzte große entwicklungsfähige Baugebiet der Stadt Rüsselsheim. Es umfasst rund 60,5 ha, davon 31,5 ha Wohnbaufläche und 10 ha Grünfläche. In etwa 20 ha sind für Gewerbeflächen vorgesehen.Wie die Aufteilung in Wohnen und Gewerbe genau aussehen wird und wie viele Personen in die Neubauten einziehen werden, stehe nach derzeitigem Stand noch nicht fest. Wohl aber, dass Flächen für Eigenheime und Geschosswohnungsbau genauso berücksichtigt werden wie sozialer Wohnungsbau.
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