EU prüft EEG

Cemex warnt vor möglicher Zement-Verteuerung

DÜSSELDORF (ABZ). - Die Bauwirtschaft und damit auch die Baustoffindustrie dürfen mit Recht zuversichtlich in das Jahr 2014 und darüber hinaus blicken. Das erklärte der Baustoffhersteller Cemex in einer Pressemitteilung. In allen Segmenten sei der Bedarf signifikant größer als die aktuelle Bautätigkeit. Engpässe gebe es sowohl im Wohnungsbau als auch in der Verkehrsinfrastruktur.

Das beschleunigte Wirtschaftswachstum schaffe die Mittel für die Finanzierung (höhere Einkommen, Unternehmensgewinne, Steuereinnahmen, Lkw-Maut), so dass aus dem Bedarf zahlungskräftige Nachfrage werde.

"Von einem Bauboom sind wir jedoch noch weit entfernt, wie die historische Entwicklung der Fertigstellungen im Wohnbau deutlich macht", erklärt Cemex. Letztlich befände man sich auf dem Weg zurück in die Normalität, nachdem die Bautätigkeit in den letzten zehn Jahren im Wohnbau und in der Infrastruktur weit unter dem Bedarf gelegen habe.

Aktuell hat die EU-Kommission ein Beihilfeverfahren gegen die EEG-Umlage in Deutschland eingeleitet. Es wird geprüft, ob das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Teilen gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt. Damit steht die Befreiung stromintensiver Branchen und Unternehmen auf dem Prüfstand. Ohne die Entlastung durch die Ausgleichregelung würden sich die Stromkosten der Deutschen Zementindustrie jährlich um rund 220 Mio. Euro erhöhen bzw. sich nahezu verdoppeln (EEFA-Studie: Wettbewerbsfähige Stromkosten – Voraussetzung für die Zementherstellung am Standort Deutschland, Dezember 2013). Dazu erklärte Eric Wittmann, Vorstandsvorsitzender der Cemex Deutschland AG, die Zementherstellung habe in Deutschland eine jahrhundertealte Tradition auf der Basis der heimisch verfügbaren Rohstoffe und des Hüttensands, der als Abfallprodukt der Stahlindustrie entstehe. In den letzten Jahren seien die Anforderungen an die Zementindustrie gerade im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewachsen. Die CO2-Emissionen müssten gesenkt und die NOX-Belastung ebenfalls reduziert werden.

"Wir sagen ein klares Ja zu einer kundennahen, umweltfreundlichen und Ressourcen schonenden Zementproduktion, müssen aber steigende Kosten verkraften und zusätzliche Investitionen tätigen und dies bei Zementpreisen, die seit Jahren eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals nicht ermöglichen", so Wittmann.

Dabei befände man sich in einem intensiven Wettbewerb insbesondere mit den Nachbarländern mit wesentlich geringeren Stromkosten. Dies alles sei der EU-Kommission bekannt.

Sollte die Befreiung von der EEG-Umlage für die Zementindustrie entfallen, entstände eine zusätzliche Kostenbelastung von rund 7 Euro/t Zement. Der daraus resultierende Wettbewerbsnachteil mache eine Zementproduktion in Deutschland zunehmend unwirtschaftlich. In der Konsequenz müssten Zementwerke stillgelegt und Mitarbeiter entlassen werden.

Der Zement werde für die Kunden ohne Mehrwert teurer und müsse über immer längere Strecken transportiert werden. Letztlich führe dies zur Entindustrialisierung in Deutschland.

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