Euro-6-Programm
Bewährte Technik und Lösungen für alle Transportaufgaben
KOBLENZ (ABZ). - Kunden in ganz Europa, die über die Anschaffung eines Euro-6-Lkw nachdenken, können sich darauf verlassen, dass sie mit ihrer Entscheidung für Scania auf bewährte, zuverlässige und kosteneffiziente Technologie setzen, heißt es in einer Mitteilung des Nutzfahrzeugherstellers. Das Unternehmen bietet heute elf Dieselmotoren an, die der neuen Schadstoffnorm entsprechen – mit einem Spektrum von 250 bis 730 PS. Scania bietet außerdem Gas- und Biodieselmotoren für Euro 6 an – flexible und drehmomentstarke Motoren, die sich nach Aussage des Herstellers für eine Vielfalt an verschiedenen Aufgaben empfehlen.
Bei der Entwicklungsarbeit der neuen Motoren habe Scania von seinen umfassenden Erfahrungen mit EGR- und SCR-Technologie profitiert. Die neuesten Mitglieder der Motorenfamilie sind ein Reihensechszylinder-13-l-Motor mit 370 PS sowie der 730 PS starke 16-l-V8, der nach Unternehmensangaben heute weltweit stärkste Lkw-Motor für Euro 6. Auch die beiden Gasmotoren, 280 PS oder 340 PS, seien äußerst flexibel. Sie lassen sich für LNG (Liquefied Natural Gas), CNG (Compressed Natural Gas) oder Biogas anpassen – entsprechend der lokalen Verfügbarkeit der Kraftstoffe. Die Motoren würden zudem eine hohe Vielfältigkeit gewährleisten. Dafür bürge das außergewöhnlich hohe Drehmoment der Gasmotoren.
ABZ-Stellenmarkt
Eines
der jüngsten Mitglieder des Scania Euro-6-Programms ist ein robuster
370 PS starker Reihen-13-l-Sechszylinder. Ein Motor, der sich vor allem
aufgrund seines hohen Drehmoments von 1900 Nm, das bereits ab 1000 U/min
verfügbar ist, empfiehlt. Diese Motorcharakteristik – sehr hohes
Drehmoment trotz geringerer Motorleistung – passt hervorragend, wenn ein
Unternehmer mit schweren Lasten im Verteilerverkehr unterwegs ist und
für alle Transportaufträge mit hohem Stop-and-go-Anteil.
Die
Erfüllung aller Anforderungen, die die Euro-6-Norm vorschreibt, sei für
alle Hersteller eine große Herausforderung gewesen. Scania sei nach
eigener Aussage der erste Hersteller gewesen, der Euro-6-Motoren auf den
Markt brachte. "Unsere Kunden können sehr zufrieden damit sein, dass
sie aus einem so umfassenden Programm bewährter und kraftstoffsparender
Euro-6-Motoren wählen können", unterstreicht Joel Granath, zuständig für
die Produktleitung von Scania im Lkw-Bereich. "Wir waren von den
Lkw-Herstellern der Erste, der bereits vor mehr als zwei Jahren
Euro-6-Motoren liefern konnte. Die erste Generation dieser Motoren hat
alle Erwartungen erfüllt – nicht zuletzt bezüglich des
Kraftstoffverbrauchs.
Dadurch, dass Scania seit sehr langer Zeit
intensiv und mit unterschiedlichen Emissionstechniken arbeitet, sind wir
heute in der Lage, ein komplettes Euro-6-Programm vorzustellen – noch
bevor die gesetzlichen Vorschriften in Kraft treten und früher als die
meisten Wettbewerber." Um die Emissionsgrenzwerte von Euro 6 zu
erfüllen, bedarf es in jedem Fall einer ausgefeilten Technik. Scania
bietet verschiedene Alternativen an. Ein gutes Beispiel dafür ist der
410 PS starke 13-l-Sechszylinder, der allein mit SCR für die
Abgasnachbehandlung auskommt. Dieser Motor beeindrucke durch sehr gute
Verbrauchswerte in Kombination mit einer technisch wenig komplexen
Lösung. Der Motor verzichtet auf teure Komponenten, wie einen Turbolader
mit variabler Geometrie oder EGR-System.
"Wir entwickelten diesen
Motor vor allem für Kunden, die mit einer großen Fahrzeugflotte im
Fernverkehr unterwegs sind", erläutert Joel Granath. "Dieser Motor ist
ideal für den Fernverkehr unter europäischen Bedingungen. Gleichzeitig
liefert der Motor sein maximales Drehmoment bis herunter zu 1000 U/min
und hat einen um ca. 3 % niedrigeren Kraftstoffverbrauch, verglichen mit
dem bereits hoch geschätzten Euro-5-Vorgänger mit EGR-Technik und 400
PS. Der neue Motor wurde bisher vom Markt sehr gut angenommen – die
Variante mit 410 PS ist definitiv eine Alternative, die viele Kunden
überzeugt." Der AdBlue-Verbrauch für Scania Motoren, bei denen allein
SCR zum Einsatz kommt, liege bei durchschnittlich 6 % des
Dieselverbrauchs. Der entsprechende Wert eines Motors mit SCR und EGR
betrage ca. 3 % – unter normalen Einsatzbedingungen. Scania hat sechs
verschiedene AdBlue-Tanks entwickelt. Dies verschaffe Flexibilität und
eine Reichweite, die sicherstellt, dass die Kunden für die
Transportstrecke einer Woche ausreichend AdBlue an Bord mitführen können
(entsprechend zwei Dieseltankfüllungen). Drei der Tanks sind "verdeckt"
an der Innenseite des Rahmens eingebaut. Dank cleverer Raumausnutzung
bleibe Platz für andere Ausrüstung oder größere Dieseltanks an der
Außenseite.
Alle Motoren des Euro-6-Programms führen dem
Hersteller zufolge die Ingenieurstradition von Scania weiter. Das
anwendbare Drehmoment sei bereits ab 1000 U/ min abrufbar. Sämtliche
Motoren weisen ein Drehmoment-Leistungsverhältnis auf, das zu den besten
im jeweiligen Segment zähle. Dank des erwiesenermaßen geringen
Kraftstoffverbrauchs und hoher Zuverlässigkeit würden Scania Motoren
beim Profi am Lenkrad sehr geschätzt.
Die Motoren mit 450 bzw. 490
PS sind Weiterentwicklungen der früheren 440 und 480 PS starken
Varianten auf Grundlage der 13-l-Plattform. Diese Motoren bildeten die
erste Generation von Euro-6-Motoren, die Scania vor etwas mehr als zwei
Jahren bereits auslieferte. Unabhängige Tests, so das Unternehmen,
hätten gezeigt, dass die zweite Generation der Euro-6-Motoren noch mehr
Kraftstoff spare als die Vorgänger. Der 450 PS starke Motor ist für P-,
G- und R-Fahrerhäuser verfügbar, der 490 PS starke Motor kann mit G- und
R-Fahrerhaus geordert werden.
Auch die beiden 9-l-Motoren mit 320
bzw. 360 PS, die nur mit SCR bestückt sind, sind für
Marschgeschwindigkeiten bei niedrigen Drehzahlen optimiert. Beide
Motoren sind laut Hersteller flexibel und können mit Übersetzungen
arbeiten, die gute Wirtschaftlichkeit zwischen 1100 und 1200 Umdrehungen
bei Marschgeschwindigkeit bewirke. Die Abgasbremse leistet 190 kW bei
2400 U/min. Sowohl der 320 als auch der 360 lassen sich für bis zu 100%
Biodiesel anpassen
Die Ausstattung der Motoren hängt davon ab, ob
sie sowohl SCR als auch EGR oder allein SCR nutzen. Die
Abgasnachbehandlung steckt im Schalldämpfer und ist als Modulsystem
aufgebaut, so dass es die gleichen Abmessungen für alle Reihenmotoren
aufweist. Die Einheit für die V8-Motoren ist nur 270 mm länger und
beinhaltet zwei parallele Partikelfilter und drei parallele
Katalysatorkreise für SCR und Ammoniak. Die für die Partikelfilter
notwendige Regenerierung erfolgt unter normalen Betriebsbedingungen
völlig selbständig, ausgelöst durch die elektronische Steuerung des Lkw.
Der Fahrer muss hier selbst nichts überwachen oder seine Fahrweise
anpassen, das Einzige, was der Fahrer feststellt, ist eine Mitteilung im
Hauptinstrument darüber, dass die Regenerierung zurzeit stattfindet.