Europäisches Förderprojekt geht in die Erprobungsphase
Recyclingbeton in tragenden Fertigteilen
Kirchardt (ABZ). – Seit drei Jahren wirkt das Fertigteilwerk Beton-Betz GmbH aus Kirchardt, Mitglied der SySpro-Gruppe Betonbauteile e. V., als Hauptpartner im EU-Projekt SeRaMCo (Secondary Raw Material for Concrete Precast Products) mit.
Ende Mai hat das Unternehmen nun die ersten Bauteile mit entsprechender Güteüberwachung produziert. Bei dem Pilotprojekt arbeitete die Beton-Betz GmbH mit Cerema (dem Zentrum für die Untersuchung und Expertenbewertung von Risiken, Umwelt, Mobilität und Regionalplanung aus Achères in Frankreich), der TU Delft und der Universität Kaiserslautern zusammen. An einem Rastplatz an der französischen Autobahn A31 wird neben den Parkplätzen eine dekorative Schutzwand mit der Inschrift: "Thionville – Porte de France" aufgestellt werden. Der Rastplatz gehört zur 15 km von der Stadt Thionville entfernten Gemeinde Entrange und ist der erste Rastplatz bei der Anreise aus Luxemburg.
Der Standort ist sehr gut sichtbar, so der Hersteller Beton-Betz GmbH. Daher eigne er sich sehr gut, um einem großen Publikum die Möglichkeit zu demonstrieren, relativ große Betonfertigteile aus Sekundärrohstoffen als Lärmschutzwand zu implementieren. Die Lärmschutzwand ist 15 cm dick, 27 m lang und 1,4 m hoch. 40 cm der Höhe sind eingegraben. Die Wand wurde in fünf Elementen vorgefertigt. Jedes Element wiegt 2590 kg. Drei Wände sind 5 m lang, zwei weitere 6 m lang. Die Buchstaben sind 60 cm hoch und 2 cm tief, zwischen ihnen gibt es Scheinfugen von 10 mm.
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Eine besondere Herausforderung war die strukturierte Oberfläche, beschreibt die Beton-Betz GmbH. Der Beton sei zu 100 % aus recycelten Gesteinskörnungen und Zement vom Projektpartner Vicat Cement aus L'Isle D'Abeau in Frankreich hergestellt worden. Er hat die Mindestwiderstandsklasse C25/30. Seine Expositionsklasse wird XC4 sein. Die aktuelle europäische Norm EN 206 empfiehlt, 30 % der recycelten Gesteinskörnung im Beton nicht zu überschreiten. Die französische nationale Ergänzung mit einem Maximum von 20 % ist noch restriktiver. Da die Betonfertigteile aus Sekundärrohstoffen hergestellt wurden, sind sie sehr innovativ, so das Unternehmen. Sie würden zu 100 % aus recycelten Gesteinskörnungen bestehen. Die Betonelemente sind bereits fertig produziert. Die Lärmschutzwand soll Ende Juni 2020 aufgestellt werden.