Europas größtes Infrastrukturprojekt

Brennertunnel setzt auf fischer-Befestigungssysteme

fischer Tunnelbau
Der Brenner Basistunnel verläuft insgesamt 64 km durch die Alpen und ist damit die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Fotos: Schüller

Franzensfeste/Italien (jes). – Über insgesamt 425 km wird sich die neue Brennerbahnstrecke von München nach Verona erstrecken, wenn sie im Jahr 2027 fertiggestellt ist. 64 km dieser Verbindung verlaufen durch die Alpen, weshalb umfangreiche Tunnelsysteme geschaffen werden müssen. Im Jahr 2007 begannen die Arbeiten am Brenner Basistunnel, der vom Portal Innsbruck (bzw. Portal Tulfes, wenn man die bereits bestehende Umfahrung Innsbruck hinzurechnet) in Österreich zum Portal Franzensfeste in Italien verläuft. Anfang Mai lud das deutsche Unternehmen fischer, welches Schwerlastanker zur sicheren Befestigung dauerhafter sowie temporärer Anbauteile beisteuert, zu einer Exkursion zum Baulos "Mauls 2-3" auf die Südseite dieser Baustelle der Superlative ein. Den Ausgangspunkt der Exkursion bildete die sich über 65.000 m² Fläche erstreckende historische Festungsanlage Franzensfeste, die im Jahr 1838 nach nur fünf Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde. Sie beherbergt seit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2007 den BBT-Infopoint samt einer Dauerausstellung zum Bau des Brenner Basistunnels. Besucher haben dort die Möglichkeit, in sieben Ausstellungsräumen die Welt des Tunnelbaus kennenzulernen und sich über den aktuellen Baufortschritt zu informieren.Dementsprechend bildete die Location den idealen Hintergrund für die vielen Fachvorträge zu Europas größtem Infrastrukturprojekt, zu dem das in Waldachtal beheimatete Unternehmen fischer eine Vielzahl an Befestigungslösungen liefert. U. a. ermöglicht bspw. der fischer Injektionsmörtel FIS SB die Herstellung verlässlicher Bewehrungsanschlüsse in den Trennwänden der Querschläge. Zusätzlich wird er mit diversen Gewindestangen z. B. für die Schienenbefestigung des Schalwagens verbaut. Für temporäre Befestigungen werden außerdem die leistungsstarken fischer Ultracut FBS II Betonschrauben verwendet.Von den Landesvertretungen des Unternehmens aus Österreich und Italien betreuen insgesamt acht Personen das BBT Projekt direkt vor Ort, nehmen regelmäßig Baustellenbesuche wahr, sprechen Empfehlungen für die Befestigungslösungen aus und kümmern sich um praktische sowie theoretische Trainings."Mit seinen 64 km Gesamtlänge bietet der Brenner Basistunnel viel Potential für fischer. Es kommen State of the Art sowie vollkommen neue Lösungen zum Einsatz", sagte Johannes Konrad, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing Befestigungssysteme der Unternehmensgruppe fischer, bei der Begrüßung in der Franzensfeste. Nicht jedes Jahr könne man auf Projekte dieser Größenordnung zurückblicken – vielmehr stelle dieses Projekt aufgrund seiner Ausmaße für viele der daran beteiligten Unternehmen so etwas wie ein "Lebenswerk" dar.

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Inmitten des Alpendurchstichs: Der höchste Punkt des Brenner Basistunnels liegt 790 m über dem Meeresspiegel. Das heißt, 581 m tiefer als der Brennerpass mit 1371 m Höhe.

In seinem Vortrag zeichnete Konrad den Aufbau des Brenner Basistunnels nach. Kernstück des Jahrhundertbauwerks sind zwei eingleisige Hauptröhren mit einem Ø von je 8,1 m, die in einem Abstand von 70 m nebeneinander verlaufen. Diese werden jeweils eingleisig für den Eisenbahnverkehr ausgestattet. In Abständen von 333 m verbinden Querschläge die beiden Haupttunnelröhren, die als Fluchtwege genutzt werden. Alle 20 km erhöhen Nothaltestellen zusätzlich für Sicherheit. Zur Geländeoberfläche führen vier seitliche Zufahrtstunnel. Zusätzliche Verbindungsröhren schaffen weitere Konnektivität. 12 m unter den Haupttunnelröhren und mittig zu ihnen befindet sich ein Erkundungsstollen mit min. 5 m Ø. Dieser dient in erster Linie der Gebirgserforschung. Nach Fertigstellung wird er als Service- und Entwässerungsstollen genutzt. Die Gesamtlänge dieses unterirdischen Tunnelsystems wird rd. 230 km betragen. Bislang ausgebrochen sind etwa 80 km dieses Netzes, für 2018 sind weitere 20 km geplant.Nach Konrad vermittelte David Marini, der im Baulos "Mauls 2-3" die Fachbereiche "Konstruktiver Ingenieurbau, Field Engineering und Geotechnik" verantwortet, technische Hintergründe und Rahmendaten zum Bauwerk. Die BBT SE ist die für den Brenner Basistunnel gegründete Aktiengesellschaft nach europäischem Recht und projektiert den Bau. Hauptziel des Brenner Basistunnels sei die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, so Marini. Nach Fertigstellung soll die Strecke zu 80 % für den Güter- und zu 20 % für den Personenverkehr genutzt werden.Der Alpendurchstich verbindet Innsbruck auf der österreichischen Seite mit Franzensfeste in Italien. Mit seinen 64 km inkl. der bereits bestehenden Eisenbahnumfahrung Innsbruck ist der Brenner Basistunnel der längste Bahntunnel der Welt. Ganz konkret stellte Marini den Bauabschnitt "Mauls 2-3" vor, der im Rahmen der Veranstaltung besichtigt wurde. Seine Maße betragen 39,8 km Haupttunnel, 14,8 km Erkundungsstollen und 10,4 km weitere Stränge wie Zufahrtstunnel oder Nothaltestellen. Insgesamt erstrecken sich die Arbeiten vom Baulos "Eisackunterquerung" im Süden bis zur Staatsgrenze im Norden.Mit Kosten von rd. 8 Mrd. Euro wird das Mammutprojekt derzeit beziffert. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2027 geplant. Insgesamt werden sich die Planungs- und Bauphasen dann auf 28 Jahre belaufen.

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