Exakte Vorplanung

Unterschiedlich geneigte Dachflächen gedämmt und abgedichtet

Dachbaustoffe
Das Bild zeigt die unterschiedlich stark geneigten Dachflächen. Foto: Alfred Michel Asphalt- und Isolierbau

PRICHSENSTADT (ABZ). - Aus Alt mach Neu: In Prichsenstadt wurden die bestehenden Gebäude der bisherigen Grund- und Hauptschule abgerissen. An gleicher Stelle entstand ein Neubau für eine Grundschule sowie eine Kindertagesstätte. Im September konnten die Schüler unter einem neuen Dach ins Schuljahr 2014/15 starten. Dass der Kopf dabei trocken bleibt und das Dach ein echter Hingucker ist, stellte die Michel Asphalt- und Isolierbau GmbH zusammen mit den Flachdachexperten der Vedag sicher.

"Ein interessanter Grundriss mit kniffligen Details", so fasst Vedag Gebietsmanager Mathias Menath den Neubau der Grundschule Prichsenstadt zusammen. Interessant deshalb, weil die ungewöhnliche Dachform, die aus mehreren miteinander verbundenen Walmdächern besteht, über Einzeldachflächen mit ganz unterschiedlichen Neigungen zwischen 1° und 10° verfügt. Da einige dieser Dachflächen vom Boden aus zu sehen sind wurde die Gesamtfläche von 1300 m² im Anschluss an die Dacharbeiten mit Vegetationsmatten begrünt.

Die vielen unterschiedlich stark geneigten Dachflächen erforderten bereits in der Vorplanung eine detaillierte Vorgehensweise. Im ohnehin engen Zeitplan für die Dacharbeiten, der sich über den Winter 2013/14 erstreckte, nahmen Anpassung und Zuschnitt der Dämmplatten viel Zeit in Anspruch. Hinzu kam, dass die Wärmedämmung aus Mineralwolle aufgrund der hohen EnEV-Anforderungen eine Dicke von 280 mm haben musste. "Da die Dämmplatten mit einer Dicke über 200 mm nicht zu bekommen waren, mussten wir hier zweilagig dämmen", erklärt Bauleiter Dieter Hippelein von der Michel Asphalt- und Isolierbau GmbH. Eine besondere Lösung gab es dabei für die Verklebung der Dämmplatten untereinander: Es wurden Streifen der Vedag Unterlagsbahn Vedatop TM genutzt.

Die Vedatop TM Unterlagsbahn ist eine von Vedag entwickelte Lösung und mit Prüfzeugnis für den Einsatz auf unkaschierter Mineralwolle zugelassen. Deshalb konnte auf eine herkömmliche Verklebung der Mineralwolleplatten bspw. mittels Flüssigkleber komplett verzichtet werden. "Das hat nicht nur den Vorteil, dass man sich einen Großteil an Bauabfall spart, es geht mit guter Kenntnis der Durchführung auch schneller", betont Vedag Gebietsmanager Menath.

In einem ersten Schritt ist dabei auf den mit Bitumenvoranstrich vorbehandelten Stahlbetonuntergrund die Dampfsperrbahn Vedagard ES-Plus verlegt worden. Die obere Deckschicht dieser Dampfsperre wurde mit dem Brenner erhitzt, um in die erweichte Bitumendeckmasse die erste Lage Mineralwolle-Dämmplatten einzuschieben.

In einem zweiten Schritt sind Streifen von der Vedatop TM Unterlagsbahn geschnitten worden. Diese Streifen wurden über die erste Dämmlage gelegt und erhitzt. Die zweite Lage Mineralwolle-Dämmplatten wurde wiederum in die erhitzten Vedatop TM Streifen eingearbeitet. Über die beiden Lagen Mineralwolle kam dann eine komplette Schicht der Unterlagsbahn. Um den hohen Sicherheits- und Nachhaltigkeitsansprüchen eine öffentlichen Bildungseinrichtung nachzukommen, ist darüber eine zweite Unterlagsbahn (Vedaflex G4E) verlegt worden, bevor man die durchwurzelungsfeste Oberlagsbahn (Vedaflor WS-X) aufbrachte.

"Bei richtiger Ausführung entsteht so ein sehr kompaktes und robustes Abdichtungssystem", erklärt Menath. Dabei verweist er auf einige Besonderheiten im Umgang mit der Bahn. "Diese Unterlagsbahn ist extrem dünn. Nur durch das direkte Aufschweißen der nächsten Lage verklebt sich die Bahn. Deshalb ist es hier zwingend erforderlich, Zug um Zug ohne Zeitunterbrechung zu arbeiten." Ein besonderer Service der Vedag-Flachdachexperten ist das "Alles aus einer Hand"-Prinzip: "Wir liefern nicht nur Wärmedämmung und Abdichtungsmaterial, sondern beraten auf Wunsch bereits in der Planungsphase und erklären die optimale Verarbeitung unseres Systems direkt auf dem Dach", so der gelernte Dachdeckermeister Menath. Von diesem System hat er im Zuge der Arbeiten Hippelein überzeugt. Der erfahrene Bauleiter hatte zu Beginn Bedenken, dass der Dachaufbau wirklich sturmsicher ist. "Allerdings haben wir sehr schnell gemerkt, dass die Vedatop TM sehr gut auf der Mineralwolle haftet und das ganze System problemlos funktioniert", so Hippelein.

"Eine Gefahr bei geneigten Dächern besteht immer in einem Abrutschen der Dachbahnen, speziell bei großer Hitzeeinwirkung im Sommer", erklärt. Jan Pröpper, der die Bauleitung auf Seiten der Bernhard Heid Architekten BDA innehatte. Um dies auszuschließen ist eine Schubsicherung mithilfe von Holzschub-Bohlen umgesetzt worden. "Dazu haben wir zur mechanischen Befestigung der Abdichtungsbahnen beginnend an der Rinne alle fünf Meter Holzbohlen verbaut, die durch das Dämmpaket im Untergrund verankert wurden", erklärt der staatlich gepr. Hochbautechniker Hippelein.

Ein Abrutschen der Dachabdichtung ist so nicht mehr möglich. Als zusätzlicher UV-Schutz wurden abschließend auf die Oberlagsbahn noch Vegetationsmatten zur Begrünung des Daches gelegt. "Diese Begrünung sorgt natürlich zusätzlich auch für ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild des Daches, da einige Flächen aufgrund der Neigung auch vom Boden aus zu sehen sind", so Hippelein.

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