Fachkräftemangel trotz Zuwanderungshoch?

Hamburg (ABZ). - Zwei Faktoren beeinflussen den Arbeitsmarkt in Deutschland aktuell dramatisch: Zum einen sinkt der Anteil an Bürgern im erwerbsfähigen Alter infolge des demografischen Wandels zunehmend. Auf der anderen Seite schrumpft die Zahl potenzieller Fachkräfte durch jährliche Abwanderungen zusätzlich. „Irrtümlich halten viele Unternehmer an dem Glauben fest, die Zuwanderungswelle der vergangenen Jahre stelle eine Lösung für den Mangel an Fachpersonal dar“, so Hans-Christian Bartholatus, Geschäftsführer der Employland GmbH. „Wer die derzeitigen Entwicklungen ignoriert und nicht bereits heute nach Alternativen zur Personalfindung sucht, wird langfristig kaum noch Chancen auf versierte Arbeitskräfte haben.“Obwohl Deutschland seit 2011 insgesamt einen Wanderungsüberschuss von fast 2,8 Mio. Personen verzeichnen konnte und auch die Geburtenrate seit Kurzem wieder steigt, lassen sich die Folgen des demografischen Wandels auf den hiesigen Arbeitsmarkt nicht ausgleichen. Laut IAB-Stellenerhebung gilt es aktuell knapp 1,2 Mio. offene Stellen zu besetzen. Selbst mit steigenden Erwerbsquoten von Frauen und älteren Menschen sinkt das Erwerbspotenzial bis 2030 von 45,8 Mio. (Stand 2015) auf 42 Mio.– bis 2060 wird Deutschland selbst unter Berücksichtigung dieses erweiterten Kreises Erwerbstätiger nur noch 30,6 Mio.Arbeitskräfte verzeichnen. Nicht einmal eine zusätzlich angenommene, sehr optimistisch geschätzte jährliche Zuwanderung von 200.000 Personen könnte den demografischen Wandel dauerhaft kompensieren. Damit würde das Erwerbspersonenpotenzial bis 2030 auf 44,5 Mio.und bis 2060 auf gerade einmal 38,9 Mio.sinken.3 „Das gemeinhin als Lösung für den Fachkräftmangel gehandelte Zuwanderungshoch, das fast ausschließlich aus geflüchteten Menschen besteht, kann nur einen verschwindend geringen Anteil an Erwerbstätigen stellen“, so Bartholatus. „Denn im Schnitt besitzen gerade einmal 13 % von ihnen einen Hochschulabschluss, eine Berufsausbildung können lediglich sechs Prozent vorweisen.“ Wie kann dem Mangel an Fachkräften also effektiv begegnet werden?„Die Frage nach Maßnahmen, um die immer größer werdende Lücke an Fachkräften zu schließen, lässt nur eine schlüssige Antwort zu: Es führt kein Weg daran vorbei, Fachkräfte aus Drittstaaten in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren“, so Bartholatus. Ohne die Zuwanderung spezialisierter Erwerbstätiger aus dem Ausland wird die Zahl potenzieller Arbeitnehmer in Deutschland in den nächsten 12 Jahren um mehr als 3 Mio. Menschen zurückgehen – eine wirtschaftliche Katastrophe. Aus heutiger Sicht vermag keine der derzeitigen Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb Deutschlands, die demografischen Effekte zu kompensieren. Mit seiner Plattform employland.de will Bartholatus zusammenbringen, was zusammengehört: deutsche Arbeitgeber und ausländische Fachkräfte. Über die Plattform finden beide Seiten zudem rechtliche Unterstützung für einen gelungenen Arbeitsantritt.

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