Fachkräftemangel
Verbände begrüßen Kabinettsbeschluss zur Zuwanderung
Berlin (ABZ). – Seit Jahren wird in Deutschland über ein Einwanderungsgesetz gestritten, nun haben das Arbeits-, Wirtschafts- und Innenministerium ein Eckpunktepapier ausgearbeitet. "Wir werden das Fachkräftekonzept der Bundesregierung neu ausrichten und auf drei Bereiche konzentrieren: die inländischen, die europäischen und die internationalen Fachkräftepotenziale", heißt es darin.Beim deutschen Baugewerbe gab es dafür breite Zustimmung. "Zuwanderung ist ein Zukunftsthema für unser Land – daher begrüßen wir es sehr, dass die Bundesregierung für Klarheit in diesem wichtigen Politikbereich sorgt", kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, den in der vergangenen Woche gefassten Kabinettsbeschluss. "Dabei ist richtig und wichtig, dass explizit auch Zuwanderer mit beruflicher Qualifikation berücksichtigt werden und somit auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung in den Bauberufen geleistet wird", sagte Pakleppa. Gleichzeitig betonte er, dass branchenspezifische Regelungen für Anerkennung der beruflichen Qualifikation notwendig sind: "Gerade in den Bauberufen kann die qualifizierte Berufspraxis ein wichtiger Bestandteil in der Suche nach einer Beschäftigung in Deutschland sein. In der Anerkennung von Berufsabschlüssen sollte entsprechende Tätigkeitsnachweise daher berücksichtigt werden."Viele mittelständische Baubetriebe würden bereits geflüchtete Menschen beschäftigen, die gut integriert seien, die Sprache sprechen und sich im beruflichen Alltag bewährt haben. Dass das neue Fachkräftezuwanderungsgesetz hier Bleiberechtsregelungen vorsehe, sei ein richtiges Signal und schaffe Klarheit für die Betriebe, so Pakleppa. Nun müsse das Gesetzgebungsverfahren zügig auf den Weg gebracht werden und die Ressourcen für die Umsetzung der neuen Regelungen bereitgestellt werden, mahnt Pakleppa abschließend: "Immer noch sind in einigen Botschaften die personellen Kapazitäten nicht vorhanden, um zeitnah Visa bereitzustellen. Auch hier muss nun entschieden gehandelt werden."Auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hatte sich bereits positiv zu dem Eckpunktepapier geäußert. "Qualifizierte Zuwanderung kann zur Linderung des Fachkräfteengpasses in der Bauwirtschaft beitragen", erklärte Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des HDB, vergangene Woche in Berlin. Fachkräften aus dem EU-Ausland langfristige Chancen in Deutschland aufzuzeigen, werde jedoch nicht ausreichen, um den Fachkräfteengpass zu beheben. Zuwanderung aus Drittstaaten sei daher zusätzlich erforderlich, so Schmieg.