„Fahrerleitsystem 4.0“ gewinnt bauma-Innovationspreis 2019
München (ABZ). - Innovative Technologien helfen nicht nur, Bauprozesse effektiver und wirtschaftlicher zu gestalten, sondern sind zum Teil wirklich „fancy“. So auch das mit dem diesjährigen bauma-Innovationspreis ausgezeichnete „Forschungsprojekt 4.0.“ (Kategorie Forschung & Wissenschaft). Es zeigt Wege auf, wie uns die sogenannte „Augmented Reality“ (zu deutsch: erweiterte Realität) der „Baustelle der Zukunft“ einen großen Schritt näher bringen könnte. Ebenso spannend wie das Projekt selbst ist die breit aufgestellte Expertise der Projektbeteiligten: Allen voran der Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München (TUM), das Augmented Reality Unternehmen Holo-Light, der Maschinensteuerungsprofi Vemcon, der Kabinenhersteller Fritzmeier Cabs und last but not least der Automatisierungs- und Digitalisierungsspezialist MTS. Es ist ein altbekannter Kindheitstraum, am Steuer eines Baggers zu sitzen, aber hinter der Bedienung und Kontrolle eines solchen Fahrzeugs steckt mehr Komplexität, als man erwarten würde. Bagger verfügen über sehr intelligente Systeme, welche erhebliche Datenmengen erfassen, verarbeiten und dem Fahrer des Baggers zur Verfügung stellen können. Anweisungen und Informationen, die auf diesen Daten basieren, erscheinen auf einem Display im Fahrerhaus und müssen vom Fahrer korrekt gelesen, interpretiert und ausgeführt werden.Diese komplexe Aufgabe anhand neuer Technologien zu vereinfachen, haben sich die Gewinner des bauma-Innovationspreises zum Ziel gemacht und konnten einen erfolgreichen Lösungsansatz aufzeigen: Dafür werden Realität und benötigte Information mittels Hologramm-Technologie und Datenbrille vor den Augen des Geräteführers wie Ebenen übereinander gelegt. So kann dieser beispielsweise beim Ausheben einer Grube sehen, wie tief und wie weit er noch graben und in welchem Radius er den Baggerarm schwenken darf.Kurz: Der Geräteführer der Zukunft hat nicht nur ständig alle benötigen Informationen im Zugriff, sondern kann sich diese auch mittels Datenbrille direkt in das Baufeld vor ihm projizieren lassen – und zwar nicht nur in Echtzeit, sondern auch in 3D. „Zukunft beginnt heute“, resümiert MTS-Geschäftsführer Rainer Schrode. „Und weiter als in diesem Forschungsprojekt skizziert lässt sich der Digitalisierungsprozess in Richtung BIM aktuell wohl kaum vorwegnehmen.“