FBS weiht Museum ein

Dialog zwischen Alt und Jung angestoßen

von:

Jennifer Schüler

Fachverband Betonbohren und -sägen Betonbohren und -sägen
Der gesamte Vorstand des Fachverbands Betonbohren- und sägen (v. l.): Schriftführer Manfred Dzuiba, einstimmig-wiedergewählter Vorsitzender Thomas Springer, Vorsitzender des Technikausschusses sowie stellvertretender Vorsitzender Michael Huber, Vorsitzende des Ausschusses Aus- und Weiterbildung sowie Schatzmeisterin Britta Keinemann, Vorstandsmitglied für besondere Aufgaben Manfred Witzke, stellvertretender Vorsitzender und Vertreter der Hersteller Dr. Reiner Schulze sowie Vorstandsmitglied für besondere Aufgaben Matthias Seliger. Fotos: Schüller

Hamm . – Der Fachverband Betonbohren und –sägen (FBS) blickte auf seiner 34. Jahreshauptversammlung im nordrhein-westfälischen Hamm auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Nach mehr als einem Jahrzehnt Entwicklungsphase wurde der werkzeuglose Bohrkronenanschluss "PQ6" jetzt in den Markt eingeführt – der Abschluss eines beispiellosen Gemeinschaftswerks der Industrie. Neben turnusgemäßen Wahlen bewegte den Fachverband bei seinem Treffen aber vor allem der Blick in die Zukunft, der mit der Eröffnung des Museums für alte Betonbohr- und Sägemaschinen seinen Höhepunkt fand. Gut 200 Mitglieder und Gäste des Fachverbandes hatten sich Anfang Juni in Hamm für die Jahreshauptversammlung zusammengefunden. Der Standort war ganz bewusst gewählt, ging das Treffen doch mit der Einweihung des Museums für alte Betonbohr- und Sägemaschinen einher. Entsprechend nahmen die Feierlichkeiten auch bei der Sitzung breiten Raum ein.Zunächst zeichnete der Vorsitzende Thomas Springer, der ebenso wie sein Stellvertreter Michael Huber und der Beisitzer Matthias Seliger bei den Wahlen einstimmig für eine weitere Periode in ihrem Amt bestätigt wurden, jedoch das zurückliegende Jahr nach und fand dabei zunächst viele anerkennende Worte bzgl. der vergangenen BeBoSa. "Der erneute Besucherrekord bei der dritten Auflage der Fachausstellung zeigt uns, dass wir hier das richtige Konzept gefunden haben", sagte er bei der Tagung. Einen ähnlichen Trend könne man grundsätzlich auch innerhalb des Verbandes feststellen, so der Vorsitzende. Dies belegte auch Schatzmeisterin Britta Keinemann. So habe man im vergangenen Jahr erneut ein gutes Ergebnis erzielt und 23 neue Mitglieder gewinnen können. Die wirtschaftliche Situation des Verbandes stelle sich somit weiterhin als sehr positiv dar. Ebenfalls positiv sieht Springer den Austausch mit anderen Ländervertretungen: "Wir haben im Jahr 2017 auch stets den Kontakt mit unseren Partnerverbänden im In- und Ausland gehalten." Nicht zuletzt sei der "PQ6" auch eine Entwicklung, deren Idee im Jahr 2006 im Dialog zwischen Vertretern der Verbände aus der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Deutschland geboren wurde. Ziel war es, eine Lösung zur werkzeuglosen Aufnahme von Bohrmaschinen und Wandsägen zu entwickeln, die mehr Sicherheit für den Anwender verspricht und zudem Werkzeug schonender ist. Zwölf Jahre und zahlreiche Arbeitsstunden später, in denen verschiedenste Anbieter ohne jegliches Konkurrenzdenken an einem Strang zogen (die Pläne für den Bohrkronenanschluss sind lizenzfrei verfügbar und bei VDMA einzusehen), steht die Erfindung nun kurz vor der Auslieferung. "Dieses Projekt bringt uns einen enormen technischen Fortschritt", ist sich der Vorsitzende des Fachverbands Betonbohren und -sägen sicher.

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Thomas Springer, Vorsitzender des Fachverbands Betonbohren- und sägen wurde einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt und führte durch die Veranstaltung.

Deshalb sieht er auch in der Vermarktung und Bekanntmachung der Entwicklung eine der Hauptaufgaben des Verbandes für die kommenden zwölf Monate. "Wir müssen den Anschluss nun am Markt etablieren", so Springer. Man müsse den Adapter sowohl auf Seiten der Bohrkronen- als auch der Bohrmaschinenhersteller bewerben.Für die Tagungsteilnehmer stellte sich im Rahmen der Jahreshauptversammlung die Möglichkeit, den Anschluss selbst unter die Lupe zu nehmen und nähere Informationen zu erhalten. Michael Huber, stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes, war maßgeblich in die Entwicklung involviert und stand Interessierten Rede und Antwort und demonstrierte live an Maschine und Werkzeug, wie der PQ6 zu verwenden ist.Passend zur Location der diesjährigen Sitzung, kam Thomas Springer in seinen Ausführungen auch auf das Thema Aus- und Weiterbildung zu sprechen. Aktuell zählt die Betonbohr- und -sägebranche 30 Lehrlinge pro Jahr, die alle im ABZ in Hamm unterrichtet werden. Ein guter Wert, findet Springer. Wobei er einräumt, dass die Zahl der ausbildenden Betriebe noch nicht auf dem Stand ist, den man sich seitens des Fachverbandes wünsche, sich jedoch eine positive Entwicklung abzeichne. Das sei insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein wichtiger Aspekt. "Wir haben das Problem des Fachkräftemangels, ganz klar", sagte Springer. "Das lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Seit Jahren predigen wir das bei unseren Treffen, aber am Ende des Tages muss jeder seine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Ich persönlich bin der Auffassung, dass wir uns mit eigenem und vor allem gut ausgebildeten Personal besser am Markt darstellen können als andere und das ist auch belegbar."Um einem fortschreitenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegenzuwirken, hat der Fachverband bereits im Jahr 2004 gemeinsam mit dem Deutschen Abbruchverband die Ausbildung zum Bauwerksmechaniker für Abbruch- und Betontrenntechnik ins Leben gerufen und in diesem Zusammenhang im Herbst 2017 einen weiteren Meilenstein erreicht. So erklärte Britta Keinemann, Vorsitzende des Ausschusses Aus- und Weiterbildung, auf der Jahreshauptversammlung, dass die Genehmigung der Kammer vorliegt und vermutlich ab Sommer 2019 eine staatlich anerkannte Meisterausbildung als Weiterbildungsmöglichkeit für Bauwerksmechaniker das gesamte Ausbildungsportfolio abrunden wird. "Mit der Meisterausbildung haben wir dann die Aufstiegsweiterbildung komplett abgeschlossen", sagte Keinemann. Etwa sieben Monate wird die Ausbildung dauern und vergleichbar mit einem Bachelorabschluss sein. Somit sei ein weiterer Anreiz für junge Leute gegeben, sich für die Betonbohr- und -sägebranche zu entscheiden.

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Und so schlug man den Bogen schließlich zur feierlichen Eröffnung des Museums für alte Betonbohr- und Sägemaschinen, das seine neue Heimat auf dem Gelände des ABZ Hamm gefunden hat. Bereits im Jahr 2002 hatten Norbert Braun, jetziger Vorsitzender des Museumsvereins und Jürgen Marder die Idee zu einem Museum, das die Kultur und Historie der Branche für die Nachwelt erlebbar machen sollte. Vier Jahre später gründeten sie deshalb gemeinsam mit Eberhard Burhans den Museumsverein für alte Betonbohr- und Sägemaschi-nen e. V. und eröffneten im Jahr 2008 in Feuchtwangen ein Museum. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der Standort und die Räumlichkeiten nicht ideal waren. Und so begann die Suche nach einer Lösung.Bei Gerhard Geske vom ABZ Hamm stießen sie schließlich auf den "idealen Partner", wie es Braun ausdrückte. Gemeinsam beschloss man einen Neubau auf dem Gelände des ABZ. Doch das nächste Hindernis ließ nicht lange auf sich warten: die Finanzierung. Der Verein wendete sich an den Verband, der das Anliegen im Jahr 2015 bei der Jahreshauptversammlung vortrug. Auch Thomas Springer erinnert sich noch daran: "Als ich das Projekt vor drei Jahren in Bremen vorgestellt habe und um Spenden bat, muss ich ganz ehrlich sagen, hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir dieses Projekt stemmen können. 160.000 Euro Eigenanteil ist schließlich eine ganze Menge Geld."Er wurde eines Besseren belehrt, mithilfe von Spenden der Mitglieder, von Dienstleistungsbetrieben, Herstellern und Einzelpersonen konnte der lang gehegte Traum in Erfüllung gehen. Im September 2017 folgte der erste Spatenstich, im Januar 2018 die Grundsteinlegung und nur fünf Monate später die Eröffnung. Den Initiatoren ist es geglückt, ein Stück Geschichte für die Nachwelt oder besser gesagt für die Zukunft zu bewahren. Norbert Braun fasste es in seiner Rede wie folgt zusammen: "An diesem Ort werden künftig Alt und Jung aufeinandertreffen: Alte Maschinen der vergangenen Jahrzehnte und der junge Nachwuchs zukünftiger Fachkräfte der BBS-Branche."

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