Fenster und Fassaden

Symposium wirft Blick in die Zukunft

Fensterbau Fenster
Expertenrunde: Prof. Dr. W. Heusler (Schüco International), R. Schild (Compagnie de Saint-Gobain), Prof. U. Sieberath (ift Rosenheim), Dr. T. Winterstetter (Werner Sobek Stuttgart), A. Bittis (Saint-Gobain Glass Deutschland). Foto: Swisspacer

Potsdam (ABZ). - Der Fenster- und Fassadenbau in Deutschland und in ganz Europa steht vor großen Herausforderungen. Dynamische Marktentwicklungen sowie die Anforderungen an das Bauen der Zukunft sind die Treiber, die neue Lösungen notwendig machen. Zu diesen Erkenntnissen kamen führende Experten beim Swisspacer Symposium "Fenestra-Vision" Mitte September in Potsdam. Dabei wurde deutlich – die Zukunft hat bereits begonnen.Moderator Prof. Ulrich Sieberath, Institutsleiter des ift-Rosenheim, sorgte mit Fachkompetenz und Begeisterung dafür, dass sich spannende Expertenrunden entwickelten, die sichtbar machten, wohin die Reise im Fenster- und Fassadenmarkt geht. Keynotespeaker Prof. Dr. Winfried Heusler, Senior Vice President Schüco, betonte in seinem Vortrag, dass Effizienz nicht der ausschließliche Treiber sein darf. Er rückte die Entwicklung der Weltbevölkerung und die damit einhergehenden Herausforderungen in den Mittelpunkt. Ausgehend von einer Zunahme von 2,5 Mrd. Menschen bis 2050 brauche es 1700 neue Städte in der Größenordnung von München, um Wohnraum für alle Menschen zu schaffen. Vor diesem Hintergrund müssten die Industrieländer neue Systeme entwickeln, die global den Ressourcenaufwand und die Auswirkungen unseres heutigen Handelns verringern.Dr. Thomas Winterstetter, Geschäftsführer bei Werner Sobek Stuttgart, stellte Projekte seines Büros wie das National Museum in Qatar vor, die über das bisher Machbare bei Gebäudehüllen hinausgehen. Solche Großbaustellen weisen nicht zuletzt auf eine Herausforderung in der Fassadenbranche hin: Die Globalisierung sorge dafür, dass diese multinationalen Projekte standardisierte Schnittstellen, gleiche Normen, einheitliche Qualitätsstandards und eine BIM Modellierung benötigen. Andreas Bittis von Saint-Gobain Glass zeigte auf, wie sich das Zusammenspiel bei Bauprojekten zwischen Bauherr, Architekt, Industrie und Gewerke künftig verändern wird. Vor allem BIM wird aus seiner Sicht für eine immer stärkere Vernetzung der Beteiligten sorgen.Alle relevanten Informationen wie Zeichnungen, Materialien, Umweltdeklarationen, Kosten, Produkte etc. stehen hier zentral und stets aktuell für alle beteiligten Akteure in einem 3D-Modell zur Verfügung. Dies erleichtert Simultaneous Engineering sowie Energie- und Prozessanalysen bereits in der Planung. In einigen Ländern Europas ist BIM für öffentliche Bauprojekte bereits verpflichtend. Dr. Benjamin Krick vom Passivhaus Institut stellte Grundprinzipien der Konstruktion für besonders energieeffiziente Fenster vor. Ins Detail und in die Umsetzung ging es bei den anschließend vorgestellten Fensterkonstruktionen. Hier zeigten Anbieter von Passivhausfenstern – allesamt Gewinner der Passivhaus Component Awards – ihre aktuellen Entwicklungen. Ein Highlight war die erstmals vorgestellte Marktstudie "Fensterinnovationen in Europa 2020 – was setzt sich durch?" von Martin Langen, Geschäftsführer B + L Marktdaten. Geht es nach den aktuellen Zahlen, stehen Fenster- und Fassadenbauern, die sich auf energetisch optimierte Produkte fokussieren, rosige Zeiten bevor.Die Studie sieht bei Fenstern im Passivhausstandard in Europa Zuwächse bei den Marktanteilen von bis zu 13 % in Polen, 10 % in Schweden, 8 % in Frankreich, 7 % für UK und auch für Deutschland noch 6 %. Die Marktanteile von Fenstern mit Uw-Werten < 0,8 W/mK werden demnach bis 2020 in Deutschland auf 25 %, in Österreich auf 30 % und in der Schweiz sogar bis auf 35 % ansteigen. "Mit unserem Symposium wollen wir vom großen Ganzen bis hinein auf die Detailebene zoomen: Von den globalen Anforderungen an die Städte der Zukunft über die dafür erforderlichen Gebäudehüllen bis hin zu Details von Fensterkonstruktionen", hatte Andreas Geith, Geschäftsführer von Swisspacerbei der Begrüßung angekündigt. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Swisspacer, Schweizer Premiumanbieter von Abstandhaltern für die Isolierglas- und Fensterbauindustrie und Teil des Weltkonzerns Saint-Gobain, hat es mit seinem Symposium geschafft, ein Modell möglicher Entwicklungen zu zeichnen und den Austausch und die Diskussion über Branchen und Ländergrenzen hinweg anzustoßen.

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