Fertigstellung im Dezember 2017

Agentur für Arbeit entsteht in Modulbauweise mit Alho als Investor

von:

Jennifer Schüller

Alho Systembau Mobile Raumsysteme
Die Fassade der Neuen Arbeitsagentur Köln besteht aus hochwertigem roten Ton. Von der Optik fügt sie sich so optimal in die Umgebung und den Look der Nachbargebäude ein. Foto: Schüller

Morsbach/Köln. – 391 verbaute Raummodule, 19 500 m² Bruttogeschossfläche und das alles errichtet innerhalb von nur acht Monaten Bauzeit – das sind die Eckdaten des Großprojekts "Neubau Agentur für Arbeit Köln" für das Alho verantwortlich zeichnet. Im Dezember soll der Gebäudekomplex fertig gestellt sein. Vorab lud das Morsbacher Familienunternehmen zum Baustellenbesuch ein. Wenn von Modulbauweise die Rede ist, denken fälschlicherweise häufig noch viele Menschen an Containerbauten wie man sie von Baustellen kennt – wie weit diese Vorstellungen und die Realität von in Modulbauweise errichteten Gebäuden auseinander klaffen und in der Tat zwei vollkommen unterschiedliche Dinge sind, zeigt jetzt eindrucksvoll das Unternehmen Alho. Innerhalb von nur acht Monaten Bauzeit, die Grundsteinlegung erfolgte am 16. Mai dieses Jahres, erstellte man als Investor, Eigentümer, Vermieter und Bauunternehmer für die "Agentur für Arbeit Köln" einen Neubaukomplex auf dem 14.000 m² großen Grundstück des ehemaligen Flughafengeländes Butzweilerhof.

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Alho Systembau Mobile Raumsysteme
Am Haken: Das Raummodul wird per Kran an die richtige Stelle befördert, um dort das Element mit den anderen zu verbinden und zu einem Ganzen werden zu lassen. Foto: Schüller

Die einzelnen Elemente, die auf der Baustelle quasi wie im Baukastensystem zusammengesteckt bzw. -verschweißt werden, wurden alle im Alho-Werk in Morsbach, das nur knapp 70 km von Köln entfernt ist, hergestellt. In einer knapp 500 m langen Halle entstehen die Module Schritt für Schritt vom Stahlrahmen, über den Einbau von Wänden, Dämmmaterial bishin zu Treppen, Fenstern oder ganzen Sanitäranlagen. Für die Herstellung eines einfachen Moduls bei dem kein Estrich zum Einsatz kommt oder Treppen eingebaut werden müssen, benötigt Alho gerade einmal drei Tage. Diese Geschwindigkeit garantiert einen schnellen Baufortschritt und eben genau dieser sei, ebenso wie die Preissicherheit und Nachhaltigkeit (Alho benutzt zu 100 % recyclebare Materialien) so der Alho-Geschäftsführer Horst Günter Schmidt, auch eine der großen Vorteile der seriellen Modulbauweise. Dabei ist ihm jedoch eines wichtig, zu betonen: "Industrielles Bauen in Serie heißt keinesfalls Monotonie."

Alho Systembau Mobile Raumsysteme
Blick von oben: Der nach zwei Seiten kammartig angeordnete Gebäudekomplex besteht aus 391 Raummodulen, die nach exakter Vorplanung im Alho Werk in Morsbach gefertigt werden. Foto: Alho Holding

Und das zeigt sich auch auf der Baustelle in Köln. Der Verwaltungsbau mit einer Bruttogeschossfläche von fast 20.000 m² besticht durch einen außergewöhnlichen Grundriss und eine hochwertige rote Tonfassade, mit der sich das Gebäude gut in die umliegende Architektur eingliedert. Der nach zwei Seiten kammartig angeordnete vier- bis sechsgeschossige Gebäudekomplex setzt sich aus 391 Raummodulen zusammen. Dabei bildet ein sechsgeschossiger Längsriegel das Gebäuderückgrat, zu dem senkrecht auf beiden Seiten Gebäudeflügel in vier- bis fünfgeschossiger Bauweise angeordnet sind. Diese spezielle Struktur zielt auf einen Campus-Charakter hin, mit dem die Planer den großen Flächenbedarf im Gebäude optimal decken.Durch diese Anordnung ergeben sich zwischen den Riegeln Freiflächen, die u. a. auch als Parkplätze genutzt werden sollen. Die Grundrissgestaltung ermögliche größtmögliche Unabhängigkeit und Flexibilität, da sich alle Büros nach außen orientieren und somit gleiche Arbeitsplatzbedingungen für alle Mitarbeiter erreicht werden können, so Alho. Die Erschließung des Bürokomplexes erfolgt von der Butzweiler-Allee. Der Haupteingang zur Magistrale liegt in der Gebäudemitte und wird zugunsten einer besucherfreundlich übersichtlichen Orientierung gestalterisch hervorgehoben. Die Anordnung der Treppenanlagen an den Kopfseiten der kammartigen Baukörper ermöglicht eine flexible Gestaltung und Unterteilung der Flächen. Das könnte insbesondere dann von Interesse sein, wenn die "Agentur für Arbeit Köln" irgendwann die Räumlichkeiten nicht weiter nutzen sollte. Die Büroflächen könnten problemlos neu interpretiert und erschlossen werden, so Alho.

Alho Systembau Mobile Raumsysteme
Die Erschließung des Bürokomplexes erfolgt von der Butzweilerhof-Allee. Der Haupteingang zur Magistrale liegt in der Gebäudemitte und wird zugunsten einer besucherfreundlich übersichtlichen Orientierung gestalterisch hervorgehoben. Abb.: Alho Holding

Herzstück des gesamten Verwaltungsbaus bildet das Restaurant samt Dachterrasse im obersten Geschoss. Dort bietet sich den mehr als 600 Mitarbeitern der Arbeitsagentur ein freier Blick auf die Kölner Skyline samt Dom. Sollte alles nach Plan verlaufen werden im Januar 2018 (die Fertigstellung ist für den 20. Dezember geplant) die Eingangszonen, die arbeitnehmerorientierte Vermittlung, die Berufsberatung, der gemeinsame Arbeitgeber-Service, die Fachdienste, die Gremien und die Geschäftsführungen sowie das Berufsinformationszentrum einziehen. Für die Bereiche ohne direkten Kundenkontakt wie den internen Verwaltungsbereich oder das Call-Center werden Räumlichkeiten an anderen Standorten angemietet. Auch die Familienkasse zieht in ein anderes Gebäude innerhalb der Stadt.Für Alho gehört die Kölner Arbeitsagentur zu einem der größten Projekte, die das Unternehmen je realisiert hat, entsprechend stolz ist man daher über den guten Bauverlauf – auch wenn dieser durchaus den einen oder anderen Stolperstein für das Unternehmen bereit hielt, so wurden während der Bauarbeiten auf dem Grundstück mehr als 1000 Kleinbomben gefunden, obwohl eigentlich eine komplette Kampfmittelfreiheit bescheinigt worden war. Diesen Monat feiert Alho als Spezialist für Modulbauten 50-jähriges Bestehen. Mittlerweile arbeiten europaweit rd. 1000 Menschen für das Familienunternehmen. Wer das halbe Jahrhundert Alho in Raummodulen messen möchte: In dieser Zeit haben mehr als 290.000 Systemeinheiten die Alho-Werke verlassen, diese Raummodule summieren sich zu einer Höhe von 870.000 m – oder anders ausgedrückt – würden zehn Mal auf den Gipfel des Mount Everest im Himalaya führen.

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