Filigrane Arbeit mit schwerem Gerät

Aachener "Überflieger" nicht mehr zu retten

Aachen (ABZ). – Insgesamt 4000 t Abbruchmaterial fielen beim Abbruch der Autobahnbrücke "Überflieger" am Aachener Kreuz durch die H.P. Schlenter GmbH an. Diese wurde von der Firma H. P. Schlenter GmbH in nur 106 Std. dem Erdboden gleich gemacht. Dies war nur möglich dank der detaillierten, monatelangen Planungen im Vorfeld des Abbruchs des 133 m langen Überführungsbauwerks der A 4 über die A 544 aus dem Jahr 1958. Aufgrund der Abbrucharbeiten an der Autobahnbrücke wurde die A 544 in Richtung Europaplatz bereits Freitagabend vollgesperrt. Um die gesperrte A544 vor dem Gewicht der Abbruchmaschinen sowie vor herunterfallenden Abbruchmassen zu schützen, wurden 3500 t Recycling-Material auf der A 544 verteilt. Um die insgesamt 4000 t Abbruchmaterial und die 3500 t Recycling-Material abzutransportieren, waren rd. 300 Lkw-Fahrten notwendig. Zur Einhaltung des 106-Std.-Zeitplans wurde rund um die Uhr gearbeitet. "Wir haben noch in der Nacht angefangen, die Kragarme abzubrechen", berichtet Johannes Schlenter, Geschäftsführer der H. P. Schlenter GmbH. Um diese ambitionierte Aufgabe in der vorgegebenen Zeit zu meistern, fielen ab dem frühen Samstagmorgen insgesamt acht Bagger auf den "Überflieger" her. Obwohl die Firma H.P. Schlenter GmbH prinzipiell über genug Maschinen verfügt, "verstärkte" man die Baustelle mit größeren Maschinen der Heermann Abbruch GmbH, deren größte Maschine 70 t Eigengewicht hat. Mit einem 7 t schweren Meißel und speziellen Abbruchscheren wurde die Brücke nach und nach in ihre Einzelteile zerlegt.
Abbruch
Um die gesperrte A 544 vor dem Gewicht der Abbruchmaschinen sowie vor herunterfallenden Abbruchmassen zu schützen, wurden 3500 t Recycling-Material auf der A 544 verteilt. Foto: Schlenter

"In jedes der vier Brückenfelder müssen die Baggerfahrer eine Sollbruchstelle in den Hohlkasten einbringen", erklärt Schlenter, der die Arbeiten vor Ort koordinierte. Vom Statiker wurde das Vorgehen genau vorgegeben, da es sich beim "Überflieger" um eine statisch gesehen komplizierte Brücke handelte. "Wir haben es hier mit einer Brücke zu tun, die einen Links-Bogen und ein leichtes Quergefälle hat. Da muss man drauf achten, dass die Brücke während der laufenden Abbrucharbeiten nicht wegkippt", so Projektleiter Ernst Gombert vom Landesbetrieb Straßenbau NRW. Um das seitliche Wegkippen der Brücke zu verhindern wurde eine "Kippsicherung" in Form von massiven Holzstapeln unterhalb der Brücke eingebaut.

Der Abbruch des "Überflieger" stand lange Zeit in den Sternen. Da sich eine vollständige Sanierung finanziell nicht gerechnet hätte, wurde im Mai 2012 entschieden, dass die Brücke abgebrochen werden muss. Der geplante Neubau der Brücke stellt die Ingenieure aufgrund der gegebenen Umstände vor große Herausforderungen. Mit 172 m Länge und 24 m Breite wird sie nochmals um 39 m länger und um 7,5 m breiter als der ehemalige "Überflieger". Obwohl das Ausmaß der neuen, 14,5 Mio. Euro teuren Brücke aufgrund der zwei zusätzlichen Fahrspuren erheblich größer ist, kann sie erneut nur mit fünf Pfeilern versehen werden. Die größte Herausforderung stellt die mittlere Stütze dar, die erneut auf dem schmalen Mittelstreifen der darunter liegenden A 544 errichtet werden muss.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Servicetechniker m/w/d im bundesweiten Außendienst..., Weißenfells  ansehen
Geschäftsführer, Bauleiter, Sprengberechtigte,..., Peißenberg  ansehen
Minijobber als Tankwagenfahrer (m/w/d), Frickenhausen  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen