Filterlose Leichtflüssigkeitsabscheider-Anlage

Hochleistung im Dauerbetrieb kein Problem

Aco Baustellen
Abscheideranlage ACO Oleosmart PR-C NST mit filterloser Reinigung. Foto: offenblende

Frankfurt (ABZ). – Coronabedingt beinahe zum Erliegen gekommen, nimmt der Flugbetrieb auf dem Frankfurter Airport nach zwei Jahren wieder Fahrt auf, wie der Maschinenhersteller ACO Tiefbau berichtet. Bis 2026 wolle die Fraport AG erneut das Vorkrisenniveau von jährlich rund 70 Millionen Passagieren erreichen und spätestens dann das neue Terminal 3 in Betrieb nehmen. 19 Millionen Fluggäste pro Jahr sollen hier künftig von drei Flugsteigen an- und abreisen. Allein die Dachfläche des Terminals misst rund 1,8 ha, das entspricht 2,5 Fußballfeldern. Zudem entstehen rund 10.000 m neue Verkehrswege, öffentliche Zufahrtsstraßen ebenso wie Betriebswege.

Mit der Zunahme versiegelter Flächen steigen die Anforderungen an die Regenwasserbewirtschaftung. Um das anfallende Oberflächenwasser auch bei hohen Niederschlagsmengen schnell und sicher abzuleiten, muss das bestehende Entwässerungssystem erweitert werden. "Ein komplexes Bauprojekt wie dieses unterliegt strengen Umweltschutz- und Sicherheitsstandards, gerade beim Abwassermanagement", sagt Axel Kirn, Projektleiter bei der Fraport AG. "Unser Anspruch ist es, den natürlichen Wasserhaushalt so wenig wie möglich zu beeinflussen. Jeder Kubikmeter Regenwasser, der vor Ort aufbereitet wird oder versickert, schont unsere natürlichen Ressourcen."

Bereits in der ersten Bauphase hat das Projektteam um Axel Kirn ein weiteres Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvolumen von fast 10.000 m³ installiert. Hierhin wird das Dachflächenwasser des Terminals abgeleitet und anschließend zu Brauchwasser aufbereitet. Ebenfalls wird im Regenrückhaltebecken das Oberflächenwasser aus der Straßenentwässerung der Zufahrten zum T3 zwischengespeichert und über ein Pumpwerk dem Abscheider vor der Versickerungsanlage und somit dem Grundwasser wieder zugeleitet.

Anders als die Niederschläge von den Dachflächen ist das Oberflächenwasser der Verkehrswege stärker verschmutzt und zudem mit Öl, Fetten und anderen Leichtflüssigkeiten mineralischen Ursprungs belastet. Mit der Fertigstellung der Straßen und Betriebswege rund um das neue Terminal 3 wird es notwendig, zwischen Regenwassersammlung und -versickerung eine zusätzliche Reinigungsstufe zu integrieren, damit die verschiedenen Verunreinigungen nicht in den Boden gelangen.

"Wir haben auf unserem Airport-Gelände die besondere Situation, dass sich auf den Verkehrsflächen in erheblichem Maße feinste Sandpartikel ablagern. Herkömmliche Leichtflüssigkeitsabscheider mit Filtern in Form von Koaleszenzmatten stoßen hier an ihre Grenzen, weil sie schnell verstopfen. Das führt zu einem hohen Wartungsaufwand und gefährdet letztlich die Betriebssicherheit", erläutert Axel Kirn. Deshalb fiel die Entscheidung zugunsten der filterlosen Reinigungsanlage ACO Oleosmart, mit der Axel Kirn bereits seit einer Sanierungsmaßnahme im Jahr 2017 gute Erfahrungen gemacht hat. "Bei hohem Durchsatz arbeitet das System nahezu wartungsfrei, dadurch sinken auch die Betriebskosten."

Hochleistung im Dauerbetrieb: 500 l Wasser pro Sekunde fördern riesige Pumpen aus dem Regenrückhaltebecken über eine Druckleitung in die Abscheideranlage. Ein Tosbecken entschleunigt zunächst das einströmende Wasser, bevor es über zwei Verteilerbecken in die Schlammfänge gelangt. Darin lagern sich Sedimente und Grobstoffe ab. Nach dem Einströmen in den Abscheider wird das zu reinigende Abwasser mittels einer Tauchwand senkrecht nach unten geführt und anschließend in drei Koaleszenzkanäle geteilt. Diese Aufteilung auf drei Fließwege führt zu einer deutlichenVerringerung der Turbulenz.

Im Koaleszenzkanal sind Lochplatten quer zur Strömungsrichtung montiert, die zu unterschiedlichen Strömungen und Strömungswechseln führen. Die Eigenkoaleszenz – eine Berührung der Öltropfen untereinander – wird gefördert, zusätzlich findet eine Koaleszenz an den Lochplatten statt. Nach erfolgter Separation sammelt sich die Leichtflüssigkeit an der Wasseroberfläche. Über den Auslauf am Abscheider gelangt das gereinigte Wasser anschließend zur Qualitätskontrolle in den Probenahmeschacht und von dort in das Versickerungsbecken.

Die patentierte Mehrkanaltechnologie erfüllt nicht nur die Vorgaben der DIN EN 858/DIN 1999-100, sondern darüber hinaus die Prüfbestimmungen der GET Gütesicherung RAL-GZ 693. Die bauaufsichtliche Zulassung des DIBt Berlin bestätigt dies ebenfalls.

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