Finger-Beton Unternehmensgruppe
Neues Mönchbauwerk für den Wiesensee im Westerwald

Grund dafür waren Untersuchungen der zuständigen Wasserbehörde, die eine gefährdete Standsicherheit des Dammes sowie ein sanierungsbedürftiges Mönchbauwerk festgestellt hatten.
Das aus den 1970er-Jahren stammende Mönchbauwerk, das den Abfluss des Sees regelt, entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Betrieb und Arbeitssicherheit. Zudem war es im Januar 2023 zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem Unbekannte die Stauklappe manipulierten und einen unkontrollierten Wasserabfluss verursachten. Ursprünglich war geplant, das Bauwerk bei eingestautem See zu sanieren, um zu verhindern, dass sich abgelagerte Schlammmassen in den Vorfluter spülen und die dortige Fauna gefährden.
"Die Wasserhaltung und der Verbau bei Wassertiefen von bis zu 5 Meter am Mönch wären jedoch äußerst aufwendig und kostenintensiv gewesen", erklärt Amir Hasanagi von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner aus Westerburg. Zudem stellte der Tüv fest, dass auch die Hochwasserentlastung des Wiesensees ertüchtigt werden müsste. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord verhängte daher eine Entleerungsanordnung. Für den Neubau des Mönchbauwerks wurde ein provisorischer Damm vor der geplanten Baugrube angeschüttet und eine Umgehungsleitung installiert, die das Wasser aus den beiden Vorfluterzuläufen um die Baugrube in die Ablaufleitung des Wiesensees umleitet. Bei kleineren Regenereignissen kamen zwei Pumpen zum Einsatz, um eine Überflutung des Dammes zu verhindern. "Leider kam es im Sommer 2024 bei starken Regenfällen immer wieder zu einer zeitweisen Überlastung der Pumpen und der Umgehungsleitung, sodass das Baufeld bewusst geflutet werden musste, was die Bauzeit leicht verlängerte", berichtet Hasanagi.
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Speziell für den Wiesensee konstruierten die Ingenieure der Finger-Beton Unternehmensgruppe laut eigenen Angaben einen neuen Mönch in dreiteiliger Bauweise. "Die Herausforderung bestand für uns in den hohen Anforderungen an die Maßgenauigkeit der einzelnen Elemente. Diese war gefordert, um das Dammbalkensystem anschließend passgenau einbauen zu können", erläutert Steven Grimes, Vertriebsleiter für Sonderbauwerke beim Finger Baustoffwerk in Ludwigshafen.
Das fertige Mönchbauwerk ist ein rechteckiges Stahlbetonbauwerk mit lichten Maßen von 2,15 x 1,6 m in der vorderen und 1 x 1,6 m in der hinteren Kammer.
Die lichte Bauwerkshöhe beträgt 6,7 m, nach oben ist das Bauwerk komplett offen. Vor dem Mönch-Zulauf wurde ein 3D-Rechenkorb montiert, der als Rückhalteschutz gegen Geschiebe und Treibgut dient. Um diesen erreichen zu können, erhielt das Bauwerk seitlich einen 1 m breiten Steg mit Geländer.
Der Zulauf zum Mönch besteht aus einer Öffnung DN 1000, die über einen außen angebrachten Schieber verschlossen werden kann. An der Trennwand zwischen vorderer und hinterer Kammer befinden sich im Sohlbereich zwei Öffnungen mit Schiebern. Der Schieber der Öffnung DN 250 ist motorgesteuert und an eine Wasserspiegelmessung gekoppelt, um kleinere Abgabemengen per Fernwirktechnik einstellen zu können.
Die Öffnung 800 x 800 mm ist grundsätzlich mittels Schieber verschlossen und wird nur beim Ablassen des Sees oder bei der Ableitung größerer Wassermengen von Hand geöffnet.
"Um Bauwerksgeometrien, die Unterteilung der Fertigteile und deren spätere Abdichtung abzustimmen, haben wir die Mitarbeiter der Finger-Beton Unternehmensgruppe bereits in der Planungsphase mit ins Boot genommen", so Hasanagi. Das insgesamt etwa 58 t schwere Bauwerk wurde in drei Bauteile aufgeteilt. Der Aufbau erfolgte durch das Bauunternehmen G. Koch aus Westerburg dank der Fertigteilbauweise an nur einem Tag. Im Herbst 2024 wurde die Sanierung des Mönchbauwerks abgeschlossen. Nach einer umfassenden Überprüfung der Deiche soll der See im Laufe des Jahres 2025 wieder mit Wasser geflutet werden.
Die Finger-Beton Unternehmensgruppe ist auf der RO-KA-TEC in Kassel in Halle 8-9 an Stand H9/A06 zu finden.
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