Flächen auf Campingplatz Hegne

Trotz differenter Aufgaben einheitlich befestigt

Zu den Auflagen bei der Neugestaltung des Bade- und Campingplatzes Hegne am Bodensee gehörte die Wasserdurchlässigkeit des Bodenbelags. Das Pflastersteinsystem Arena erfüllt diese Anforderung.

HEGNE (ABZ). - Bei der Entscheidung für einen Bodenbelag sind je nach den Umständen verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Selten wird ein Produkt allen Erwartungen gerecht. Doch wenn es darum geht, funktionale und ökologische Anforderungen in Einklang zu bringen, erweist sich das Pflastersteinsystem Arena als unschlagbar. Dies wird am Bade- und Campingplatz im Ortsteil Hegne der Gemeinde Allensbach deutlich. Direkt am Bodensee gegenüber der Insel Reichenau gelegen ist Camping Hegne ein idealer Ausgangspunkt für viele Urlaubsaktivitäten, Exkursionen und jede Menge Spaß beim Wassersport. Aber auch Gäste, die Ruhe und Erholung in der Natur suchen, kommen auf ihre Kosten. Kürzlich wurde die Jahrzehnte alte Anlage komplett erneuert und modernisiert. Dabei war wegen der unmittelbaren Nähe zum Wollmatinger Ried, das unter Naturschutz steht, eine besondere Sensibilität gefordert.

"Oberste Priorität hatten das ortstypische Landschaftsbild und die ökologischen Verhältnisse", erläutert Helmut Hagmüller vom Architekturbüro Schaudt in Konstanz, das in Zusammenarbeit mit w+p Landschaften, Berlin, den Planungswettbewerb gewann. Ein besonderes Augenmerk wurde auf einen intakten Luft- und Wasserhaushalt des Bodens gelegt. Eingriffe waren durch Baumpflanzungen und Bauwerksbegrünungen auszugleichen. Leichtigkeit und Transparenz kennzeichnen die Konstruktion der beiden mit Blick zum See parallel angeordneten Betriebsgebäude in denen einerseits Empfang und Gastronomie andererseits Sanitäreinrichtungen untergebracht sind. Ein Teil der Glaswände ist mit senrkrechten Holzlamellen verkleidet. An Schilfmatten erinnernd, prägen sie die äußere Gestalt der Gebäude und schaffen einen räumlichen Bezug zu den nahegelegenen großen Röhrichtflächen.

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Die ebenen Oberflächen der unregelmäßigen Arena-XXL-Steine bieten den Terrassenmöbeln des Restaurants die nötige Standsicherheit. Fotos: Arena Fotos: Arena

Die Haupterschließungen zu den Gebäuden und den Stellplätzen der Camper wurden als Pflasterbeläge ausgeführt. "Hauptkriterium war ein hoher Fugenanteil für die Durchlässigkeit und Begrünung", bringt Hans-Jörg Wöhrle, Inhaber von w+p Landschaften, die baurechtlichen Vorgaben auf einen Nenner. "Niederschläge sollten auf dem Gelände verbleiben und der Vegetation sowie dem Grundwasser zugutekommen." Nach Diskussion alternativer Produktlösungen entschieden sich Gemeinde und Planer in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde für Arena XXL. Es handelt sich um unregelmäßige, abgerundete Pflastersteine in vier Ausführungen. Sie sind mit Längen von 170 bis 200 mm etwa um ein Drittel größer als die Normalformate des Systems Arena, ähneln aber ebenfalls gespaltenen Kieseln. "Mit seiner naturnahen Anmutung passt dieses Pflaster gut in den Uferbereich. Hinzu kommen ressourcenschonende Eigenschaften. Und nicht zuletzt fiel auch die Wirtschaftlichkeit ins Gewicht", argumentiert der Landschaftsarchitekt.

Die ebenen Steinoberflächen strahlen zwar eine gewisse Strenge aus, erweisen sich aber als vorteilhaft bei der Nutzung. Das Pflaster ist mit Pkw und Wohnwagen befahrbar, es bietet Laufkomfort, auch barfuß im Bade- und Campingbetrieb und ermöglicht den Sitzmöbeln auf der Terrasse des Restaurants einen sicheren Stand. Deshalb konnten die Flächen trotz ihrer differenten Aufgaben einheitlich befestigt werden.

Aufgrund des hohen Fugenanteils, hier etwa 20 % bezogen auf die rund 1200 m² Gesamtfläche, können Niederschläge rasch vollständig ins Erdreich abgeleitet werden. Bei fachgerechtem Einbau des Pflasters bleibt eine über den Normen liegende Versickerungsleistung dauerhaft erhalten. Die Fugen weniger beanspruchter Bereiche wurden nach außen hin zunehmend aufgeweitet und Rasen eingesät. So kann – unterstützt durch aufgelockerte Flächenränder – eine Verzahnung mit den angrenzenden Wiesen stattfinden.

Die Verlegung der graphitgrauen XXL-Steine erfolgte mit Halbversatz in wechselnden Reihen. Grundsätzlich kann Arena auf beliebige Art verlegt werden. Vom wilden Verband über frei schwingende Verläufe bis hin zu geometrischen Gefügen auch Bögen, sogar geschlossene Kreise. Dabei sind in der Regel keine Steinzuschnitte notwendig. Eine mehrstämmige Stieleiche, unterpflanzt mit heimischen Staudengräsern, belebt und gliedert die Pflasterfläche im Eingangsbereich. Durch die Baumsilhouette wirken die Gebäude weniger präsent.

Ohnehin sind sie in den Naturraum harmonisch eingebunden. Ihre Flachdächer erhielten eine extensive Begrünung. In Beeten entlang der Fassaden wachsen abschnittweise Kletterpflanzen. Geißblatt und Pfeifenwinden, die viel Laub bilden. Am Dachüberstand fixierte Rankseile geben ihnen Halt. So werden sommergrüne Galerien entstehen, die Schatten spenden und angenehmen Blütenduft verströmen.

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