Fließfähiger und selbstverdichtender Baustoff

Flüssigbodenverfahren vielfältig einsetzbar

Baustoffe
Das Flüssigbodenverfahren ist sehr vielseitig und ermöglicht risikofreies Bauen auf Problemuntergründen oder unter Grundwassereinfluss. Foto: RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden

LEIPZIG (ABZ). - Immer mehr Firmen nutzen ein Bauverfahren, welches sich in den letzten Jahren mehr und mehr durchgesetzt hat – das Flüssigbodenverfahren. Flüssigboden ist ein zeitweise fließfähiger und selbstverdichtender Baustoff, der sowohl aus Bodenmaterial, aus natürlichen und aufbereiteten Gesteinskörnungen als auch aus geprüften Recyclingmaterialien hergestellt werden kann. Flüssigboden ist sehr vielseitig einsetzbar. Neben der Wiederverfüllung von Gräben im Kanal- und Versorgungsleitungsbau gibt es noch viele Anwendungsmöglichkeiten, bei denen man die Materialeigenschaften dem jeweiligen Einsatzzweck anpasst, heißt es vonseiten der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden. So könne man etwa gezielt die Dämpfungswirkung des gewachsenen Bodens erhalten bzw. diese verändern oder aber auch die Immobilisierung von verschiedenen Bodeninhaltsstoffen bewirken, Wärme gezielt abführen oder auch dämmen. Anwendung finde Flüssigboden zudem beim Bau von Bauwerksbodenplatten, der Bauwerkshin-terfüllung sowie bei Abdichten und Absichern von Baugruben bis hin zu Spezialtiefbau.

Entscheidend für die Qualität und das Endergebnis auf der Baustelle sind die bodenmechanischen, anwendungsspezifischen und technologisch relevanten Eigenschaften des Flüssigbodens. Diese werden deshalb in der RAL Gütesicherung genau beschrieben und definiert. Der Einsatz des vor nunmehr 16 Jahren als Ergebnis von Forschungsprojekten entwickelten Flüssigbodenverfahrens im Baubereich ermöglicht die Nutzung vieler neuer planerischer, technologischer, technischer bis logistischer Möglichkeiten. Beispielsweise können große Sammler oder andere Bauwerke problemlos auch auf weichplastischen Böden, im und unter Wasser und ohne aufwendige Verbaumaßnahmen gebaut werden. Leider ist das dafür notwendige Fachwissen schon relativ umfangreich und wird derzeit noch an keiner Hochschule oder Universität in Deutschland umfassend in die Lehre einbezogen. Auch die Kostenvorteile sind für viele Baufirmen allein deshalb nicht erkennbar weil die herkömmliche Form der Ausschreibungen in der Regel nur Leistungspositionen mit Massen erfasst, doch bspw. technologisch bedingte Vorteile durch geringeren Einsatz an Personal und Technik bei gleichzeitiger Leistungssteigerung nicht darstellbar macht.

Nur Massenreduzierungen und entfallende Leistungen fallen auf. Das aber ist sehr oft nur ein kleiner Teil der Kosten, die die neuen technologischen und technischen Möglichkeiten des Flüssigbodenverfahrens beseitigen helfen können, werden sie nur richtig genutzt.

Diese Lücke schließt die Fachplanung Flüssigboden, eine spezialisierte planerische Leistung an der Seite der jeweiligen Projektplaner. Sie schafft sowohl die Voraussetzungen für die korrekte technische Umsetzung der neuen Technologien und Arbeitsweisen als auch für deren richtige kostenseitige Bewertung. Auch die noch bestehenden Lücken bei der Qualitätssicherung in der Anwendung des Flüssigbodenverfahrens muss die Tätigkeit eines Fachplaners Flüssigboden z. B. durch die Einbindung der Anforderungen an die Gütesicherung bereits in die Planung und durch Fremdüberwachungsleistungen für die Bauherren an der Seite der Projektplaner schließen helfen.

Entstanden ist diese Leistung aus dem Wissen, das über mehr als ein Jahrzehnt durch die Arbeit des Verfahrensentwicklers entstanden ist, das die Grundlage für die hier beschriebenen fachplanerischen Leistungen darstellt und inzwischen im Rahmen der Weiterbildungsangebote z. B. der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e. V. auch einem immer breiteren Kreis von Interessenten vermittelt wird.

Das für eine Fachplanung benötigte Wissen wird derzeit zwar noch nicht von deutschen Hochschulen angeboten, doch ist seine Vermittlung an interessierte Planer dennoch bei Interesse bereits möglich. Schulungen werden in der Regel im Winterzeitraum durch den Systementwickler, das Forschungsinstitut für Flüssigboden FiFB aus Leipzig, in Zusammenarbeit mit anderen Partnern aus dem Bildungsbereich, angeboten und enden mit einer Option zum Nachweis der erworbenen planerischen Kompetenz. Diese Weiterbildung soll die Arbeit der RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e. V. unterstützen. Da die RAL Gütegemeinschaft Flüssigboden e. V. durch engagierte Auftraggeber und Planer mit Flüssigbodenerfahrungen ins Leben gerufen wurde, hat sie sich zum Ziel gesetzt, deren Interessen an einer hohen und langfristig nutzbaren Qualität durchzusetzen und Interessenten bei der risikofreien und qualitativ hochwertigen Nutzung des Flüssigbodenverfahrens zu unterstützen. Infos über die RAL-Gütegemeinschaft Flüssigboden e. V. und zur Flüssigbodentechnologie findet man im Internet unter www.ral-gg-fluessigboden.de.

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