Flora Köln
In drei Wochen 150 Tonnen Material verbaut
KÖLN (ABZ). - 10 °C sind für tropische Pflanzen eindeutig zu wenig. Oasen lassen sich so nicht verkaufen. Diese wenig sommerliche Temperatur ist allerdings Minimalwert der für Zinkarbeiten notwendigen Umgebungstemperatur. Um diesen Wert dauerhaft zu garantieren, wurde das Hauptgebäude der bekannten Flora in Köln komplett eingehaust und beheizt. Ein enormer Aufwand mit dem Ziel, das Gebäude inkl. des historischen Zinkdaches originalgetreu zu sanieren. Die Flora in Köln beherbergt seit dem späten 19. Jahrhundert mehr als 10.000 Kulturpflanzen und stellte für die Menschen in der Gründerzeit die einzige Berührung mit fremden Klimazonen bzw. Pflanzen dar.
Beauftragt von der Stadt Köln hat die Firma Willi Schmiedt Gerüstbau die Aufgaben der Einrüstung und Einhausung übernommen und damit vor allem planerisch Außerordentliches geleistet. Durch zahlreiche Umstände blieben für die komplette Planung und Vorbereitung des Projektes inkl. Materialkonzeption und Organisation der Logistik ganze drei Tage Zeit. Diese mehr als knappe Zeitvorgabe konnte vor allem deshalb von Chefplaner Christian Schmiedt eingehalten werden, da Organisation und Arbeitsvorbereitung bei Willi Schmiedt Gerüstbau erlernte und ausgefeilte Prozesse sind. Bemerkenswert ist z. B. der selbstverständliche Einsatz von Autokranen für den vertikalen Transport des Materials. Dieser bewährte sich aufgrund der Dimensionen des Flora-Projektes im besonderen Maße. Willi Schmiedt: "Wir versuchen nicht nur logistisch auf dem neuesten Stand zu sein, sondern legen extremen Wert auf die optimale Ausbildung der Belegschaft. Dies gilt für den Monteur, die administrativen Kräfte und wird durch die Geschäftsführung vorgelebt. So können wir auf jede Aufgabenstellung optimal, wirtschaftlich und erfolgreich reagieren."
Die Gerüststellung auf der Baustelle in Köln wurde durch die nötigen Aufräumarbeiten auf dem gering vorhandenen Lagerplatz verzögert, denn das Baufeld musste zunächst komplett geräumt werden. Unter Verwendung von Lkw mit teleskopierbaren Kranen sowie zwei geländegängigen Gabelstaplern erfolgte die Materialbeschickung entsprechend flüssig. Ein 400-t-Kran übernahm anschließend den vertikalen Transport direkt bis zur Montagestelle. Durch den Einsatz dieser Technik reichten für die gesamte Montage der Rüstung fünf Gerüst-Monteure aus.
Zur Montage des Rasant-Kassettendaches stockte Christan Schmiedt die Mitarbeiterzahl auf zehn Monteure auf. So konnten an einem Tag bis zu 500 Riegel, 2,5 m, des Modulgerüstes Variant montiert werden. Insgesamt 150 t Gerüstmaterial kamen zum Einsatz womit 33.000 m³ Raum umbaut wurden. Das Modulgerüst des Gerüst-Anbieters Scafom-rux zeichnet sich durch eine besondere Flexibilität und sehr hohe statische Werte aus. Eigenschaften, die der Planung und Ausführung des Projektes in Köln entgegen kamen, denn bei der optimalen Gerüst-Lösung für das "Projekt Flora", kam es vor allem auf statische Aspekte an. Zum einen, da die komplett verplante Konstruktionen die Basis für ein 60 m x 26 m großes ALU-Rasant Kassettendach bildete. Zum anderen, da am Gebäude selbst nur sehr mangelhaft verankert werden konnte. Um die auftretenden Lasten durch Wind oder Sturm bei der größtenteils freistehenden Konstruktion möglichst großflächig zu verteilen, wurden die 1 m breiten Gerüstscheiben teilweise auf bis zu 6 m verbreitert. Letzte Etappe zur vollständigen Einhausung war die Monta-ge der Winter-Ösenband-Planen an der 3000m² großen Gerüstfläche. Für die Gesamtmontage benötigte Schmiedt Gerüstbau nicht mehr als drei Wochen. Danach konnten die Handwerker verschiedener Gewerke aktiv werden – bei mind. 10 °C.
Das 25-jährige Unternehmen Schmiedt aus Löw hat eine bemerkenswert große Bandbreite an Einsatzbereichen. So finden sich von Standard-Fassaden-Gerüsten bis hin zu Spezial-, Brücken- oder Hängerüstungen zu jeder Aufgabenstellung Beispiele in der Referenzliste des Unternehmens. Diese ist jetzt durch eine gelungene Gerüst-Lösung reicher.
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