Forschungsergebnisse liegen vor
Der automatisierte Maurer
Die Wissenschaftler haben demnach schrittweise ein Robotersystem geschaffen, das die wesentlichen Arbeiten im Rohbau umsetzt. Der Seilroboter übernehme die schwere körperliche Arbeit und führe sie automatisiert und präzise aus. Innerhalb weniger Stunden soll er künftig eine Etage mauern. Anschließend wechselt er das Werkzeug und platziert Deckenelemente als Grundlage des nächsten Geschosses.
Entwickelt wurde die zugrunde liegende Technik am Lehrstuhl für Mechatronik unter Leitung von Prof. Dr. Dieter Schramm; das Institut für Baubetrieb und Baumanagement (IBB) um Prof. Dr. Alexander Malkwitz brachte seine Expertise rund um den Baubetrieb ein. Unterstützt wurde das Projekt laut der UDE durch die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. sowie das Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH. An der UDE koordinieren Mechatroniker Prof. Dr. Tobias Bruckmann und Bauingenieurin Dr. Aileen Pfeil (IBB) die Arbeit des interdisziplinären Entwicklungsteams, teilt die Hochschule mit.
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Die Technik könnte den akuten Fachkräftemangel demnach abpuffern, indem sie schwere, monotone Arbeiten übernimmt. Die Forscher sind dazu im Dialog mit Ausbildern und Bauunternehmen, um zu diskutieren, wie künftig angehendes Baustellenpersonal den Umgang mit automatisierten Bauverfahren in der beruflichen Aus- und Weiterbildung erlernen kann. "Die Planung der Baustelle als Fertigungsort wird anderen Regeln folgen", betont Dr. Pfeil. "In der Mensch-Maschine-Interaktion sowie in der Baustelleneinrichtung und -logistik werden wir neue Wege gehen müssen – ohne Menschen zu ersetzen. Vielmehr werden sie im Umgang mit der Technologie geschult und von körperlich schwerer Arbeit entlastet."
Robotikforscher Prof. Dr. Bruckmann ergänzt: "Diesen Weg werden wir nicht alleine gehen. Von der Planung bis zur Ausführung müssen alle am Bau Beteiligten – aus Architektur, Planung, Baustoffherstellung und -lieferung bis hin zur automatisierten Errichtung von Bauwerken – die Transformation zur Digitalisierung der Branche mitgestalten."
Diese Kette von Schritten eines Bauvorhabens greift eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsgruppe auf, die sich "FOR 5672 Das Informationsrückgrat des robotisierten Bauens" nennt. Hier entwickeln nach eigenen Angaben die Robotiker der UDE Softwaremodelle von Baurobotern. Zusammen mit Softwarebausteinen anderer Universitäten zur Koordination aller Akteure erlauben diese den simulierten Blick in die automatisierte Baustelle der Zukunft, heißt es. Auf dieser Grundlage sollen entsprechende Prozesse, Bauverfahren und Systeme entwickelt und optimiert werden.