Früh mit Vermietung begonnen
Niklaus Baugeräte fast 50 Jahre alt
Gomaringen (ABZ). – In der Geschichte der Familie Niklaus aus Gomaringen ist das Jahr 1967 von entscheidender Bedeutung. In dem Jahr gründet der Handelsvertreter Helmut Niklaus in der Doppelgarage seines Wohnhauses sein eigenes Unternehmen und verkauft fortan Werkzeuge und Baugeräte. Außerdem ist 1967 das Jahr, in dem sein Sohn Christoph geboren wurde. So kommt es, dass auch das Jahr 2017 besonders wird: Denn dann gibt es die Niklaus Baugeräte GmbH seit 50 Jahren. Und seinen 50. Geburtstag feiert auch Christoph Niklaus, der seit 1992 gemeinsam mit seinem Schwager Gerald Pommranz die Geschäfte des baden-württembergischen Unternehmens führt, das spezialisiert ist auf den Handel mit Baugeräten, Baumaschinen, Schalungselementen und Werkzeugen. "Und auf dem Bau geht es voran", heißt ein Werbeslogan der Niklaus Baugeräte GmbH. Selbiges ließe sich über das Unternehmen sagen: Es geht in großen Schritten voran.
"Mein Vater hat die Grundlagen geschaffen", sagt Christoph Niklaus. So habe er in den 80er-Jahren damit begonnen, Baumaschinen nicht mehr nur zu verkaufen, sondern auch zu vermieten. "Das war zu der Zeit revolutionär." Obwohl die GmbH mit dem Mietgeschäft heute "nur" 25 % des Umsatzes von zuletzt 22 Mio. Euro erwirtschaftet – der Löwenanteil entfällt auf den Verkauf von Baumaschinen –, ist das Segment strategisch enorm wichtig, nicht nur, weil zum Mietpark mehr als 50 Baukrane gehören. "Wir produzieren mit dem Mietpark die Gebrauchtgeräte, die wir dann verkaufen", sagt Christoph Niklaus.
Das Unternehmen, das 75 Mitarbeiter beschäftigt, ist heute an sieben Standorten in Baden-Württemberg aktiv. Die Zentrale in Gomaringen entstand 2003 – mit Lagerflächen und einer Werkstatt, die eine der größten der Region ist. Deutlich geändert haben sich in den vergangenen Jahren die Rahmenbedingungen in der Branche, vor allem durch die Digitalisierung, die die Geschäftsabläufe beschleunigt. Niklaus behauptet seine Position, indem das Unternehmen Vertretungen übernimmt, etwa für Potain, und seine Angebotspalette ausweitet. Eins der jüngsten Geschäftsfelder besteht im Handel mit Containern. "Die Containersparte hat sich gewaltig entwickelt, weit über die Baubranche hinaus", sagt der Geschäftsführer. "Hier haben wir eine Nische gefüllt." So ist auf der Firmen-Website z. B. ein Film über das 35 m hohe "Tower Event Center" eines Berliner Unternehmers zu sehen, "das höchste transportable Hochhaus der Welt" – zusammengebaut aus Containern der Niklaus Baugeräte GmbH.
Ein weiterer Ansatz, sich zu behaupten, besteht darin, "die Marktpräsenz immer weiter auszubauen". Aus diesem Grund ist das Unternehmen Gründungsmitglied der "Baugeräte-Profis", des Zusammenschlusses führender Baugeräte-Fachhändler aus dem Bundesgebiet, der aus dem "Fachkreis Baugeräte" des E/D/E hervorgegangen ist. 2015 gestartet, bietet die Gemeinschaft ihren Mitgliedern innovative Produkte, Fachkataloge, die Exklusivmarke "Format" sowie Sonderkonditionen. "Es geht darum, Synergien zu erzeugen, sich auszutauschen, Einkäufe zu zentralisieren", so beschreibt Christoph Niklaus die Vorzüge der Mitgliedschaft. Außerdem agiere man unter einem starken Markennamen, der deutschlandweit präsent ist und für herausragende Qualität steht. "Davon können wir nur profitieren." Einen "Riecher" für diese Art von Kräftebündelung hat Niklaus seit jeher; so ist das Unternehmen auch Mitglied der MIETEplus-Gruppe beim E/D/E. "Baugeräte sind Bedarfsartikel und keine Investitionsgüter wie Baumaschinen, die in konjunkturell schlechteren Zeiten weniger gut laufen. Baugeräte verkaufen sich eigentlich immer", resümiert Niklaus. Sie verkaufen sich, so ließe sich anfügen, sogar immer besser, je mehr man die Kräfte in diesem Segment bündelt. Eine Gleichung, die gerade in Baden-Württemberg aufgehen dürfte – das "Häusle bauen" gehört dort bekanntlich zur DNA der Bevölkerung.
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