Früher Messestand, heute Schulbibliothek

Munich International School baut eine Container-Interims-Bibliothek

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Lektion in Sachen Nachhaltigkeit: Raum-Container, die noch Anfang des Jahres den Fagsi-Stand auf der bauma in München bildeten, sind heute eine Schulbibliothek. Das hochwertige, zweistöckige Interims-Gebäude wird solange zur Verfügung stehen, bis die bisherige Schulturnhalle zum neuen Innovationszentrum mit Bibliothek, flexiblen Klassenräumen und Kleingruppenbereichen umgebaut worden ist.

Starnberg (ABZ). – Vor dem Hintergrund schwindender Rohstoff-Ressourcen spielt vor allem ein Thema eine immer größere, gesellschaftlich relevante Rolle: Nachhaltiges Handeln sollte auch Kindern möglichst früh nahegebracht werden und ist darum zu Recht in deutschen Lehrplänen verankert. Eine besondere Lektion in Sachen Nachhaltigkeit wurde kürzlich Schülern der Privatschule Munich International School in Starnberg direkt auf ihrem Schulgelände geboten: Hier konnten sie erleben, wie Raum-Container, die noch Anfang des Jahres den Fagsi-Stand auf der bauma in München bildeten, einen neuen Einsatzzweck bekommen und so aus ihnen ihre neue Schulbibliothek entsteht. Das hochwertige, zweistöckige Interims-Gebäude wird solange zur Verfügung stehen, bis die bisherige Schulturnhalle zum neuen Innovationszentrum mit Bibliothek, flexiblen Klassenräumen und Kleingruppenbereichen umgebaut sein wird. Und: der flexiblen Bauweise sei Dank – sogar noch darüber hinaus.Mehr Klassenzimmer, mehr Schüler und digitales Lernen: Mit dem sogenannten "Masterplan 2035" will die Munich International School in Starnberg expandieren und sich fit für die Zukunft machen. Auf dem See nahen Schulgelände mit Schloss Buchhof als zentralem Bauwerk, sind in den kommenden Jahren darum mehrere Neu- und Umbauten geplant. Bis diese genutzt werden können, stehen dem Lehrkörper und den rund 1300 Schülerinnen und Schülern noch einige räumliche Veränderungen bevor. So findet beispielsweise die Schulbibliothek für die Dauer der Neubaumaßnahmen in einem temporären Fagsi-Containergebäude Platz. Einen Tag nahmen die Fundamentarbeiten in Anspruch, zwei Tage die Montage und nach drei Wochen war der Ausbau der insgesamt 24 Raumelemente abgeschlossen und das Gebäude war fertig gestellt. Am 9. August wurde es feierlich den Nutzern übergeben.Ein Vorteil des Bauens mit Raumelementen faszinierte die Bauherren besonders und ist einer der Gründe, weswegen sie sich für die Containerbauweise entschieden. Mit dem temporären Bibliotheks-Bauwerk bleibt die Schulleitung auch in Zukunft sehr flexibel. Denn es kann nicht nur ohne große Probleme seinen Standort auf dem Campus wechseln, sondern auch schnell für neue, gänzlich andere Einsatzzwecke umgerüstet werden. Wie einfach, das erfuhr die Schulleitung dann schon in der Montagephase: Mit der jahrzehntelangen Erfahrung von Fagsi – seit 1980 als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Alho-Gruppe tätig – waren auch kurzfristige Veränderungen auf der Baustelle kein Problem.

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Eine repräsentative Wendeltreppe verbindet die beiden Etagen. Im Obergeschoss befindet sich entlang der Dachterrasse ein großer Gruppenarbeitsraum.

Im April noch waren die 15 Fagsi-Container der Baureihe "ProLife" in München auf der bauma im Einsatz, heute stehen sie – aufbereitet, umgestaltet und durch neun weitere Container ergänzt – als zweigeschossige Schulbibliothek in Starnberg. Die Transformation vom "Altbau" zum "Neubau" erfolgte in sechs Schritten, wie Resa Canli, Niederlassungsmitarbeiter bei Fagsi in Bergkirchen und als Bauleiter verantwortlich für das Bauprojekt, erläutert. Im ersten Schritt wurden zunächst die 15 Container der Baureihe "ProLife" auf dem Messegelände in München demontiert, wo sie Fagsi für die Dauer der bauma als repräsentatives Ausstellungsgebäude für hochwertige Containerbauweise für interessierte Kunden und Pressevertreter dienten.Im zweiten Schritt wurden die Elemente auf Lkw in die nächstgelegene Fagsi- Niederlassung in München/Bergkirchen transportiert. Als drittes erarbeitete die Fasgi-Planungsabteilung einen Vorentwurf für die Wiederverwertung der Container. Zusammen mit neun weiteren Containern der Reihe "ProBasic", die mit einer Zusatzdämmung an die "ProLife-Container angeglichen wurden, entstand ein individuell für die Belange der Schule maßgeschneidertes Gebäude. Besonderheiten des Entwurfs sind das Zusatzdach, die fast 150 m² große Dach-Terrasse sowie eine innenliegende Spindeltreppe und eine Glastürenfaltwand.Die Elektroinstallation wurde auf Wunsch der Bauherren im "Industrial Style" – also mit einer sichtbaren Kabelverlegung in Trassen – verlegt. Unterschiedliche Leuchten wie LED-Lichtbänder, LED-Panels und LED-Spots mit Funktastern sorgen für eine stimmungsvolle und zugleich lesegerechte Beleuchtung. Das Gebäude verfügt außerdem über einen behindertengerechten Eingang, Sanitäranlagen und eine per WLAN steuerbare Klimatisierung. Anschließend wurde der Entwurf dem Auftraggeber vorgestellt, nach besonderen Wünschen überarbeitet und im Anschluss durch den Bauherrn freigegeben.

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So sah der Fagsi Stand auf der bauma im Januar 2019 aus. Heute sind die aufbereiteten Container Bestandteil der neuen Schulbibliothek der Munich International School in Starnberg. Fotos: Alho Holding

Nach der Freigabe erfolgte die Detailplanung, der Einkauf von Materialien, die exakte Personalplanung durch Fagsi für eine schnelle und reibungslose Projektabwicklung und schließlich der Umbau und die Aufbereitung der Container im Werk. Die Montage der insgesamt 24 Container vor Ort in Starnberg dauerte nur drei Tage – und sei schnell, leise und ohne Belästigung der Nutzer auf dem Gelände ringsum vonstatten gegangen, so das Unternehmen.Gute Gebäude erfordern eine effiziente Planung sowie eine lückenlose Baudokumentation. Darum arbeitet Fagsi mit modernen, digitalen Planungstools, die nicht nur den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern, sondern auch den Bauherren und Kunden Mehrwert bieten – zum Beispiel beim späteren Facility Management der Bauten. Die Planungssoftware "PlanRadar" bietet einfaches und rasches Projektmanagement sowohl auf der Baustelle als auch im Fagsi-Planungsbüro. Durch den Zugriff auf aktuelle Pläne, Termine, Aufgaben und Kontakte auf der "PlanRadar"-Plattform können alle am Bau Beteiligten direkt miteinander kommunizieren und ihre Projektziele schnell und effizient umsetzen. Auch die Bauherren oder die Gebäudeeigentümer bleiben damit stets auf dem aktuellsten Informationsstand. Das Projektteam wiederum kann alle Aufgaben termingerecht erledigen und Berichte per Knopfdruck erstellen. Alle Planungspartner erhalten die für sie relevanten Informationen in einer Applikation und haben stets den vollen Überblick über das Bauvorhaben oder die Immobilie.Durch vorgefertigte Layouts können verschiedene Bereiche dokumentiert werden, zum Beispiel das Schreiben von Bautagebüchern. Wartungen können geplant und mit wiederkehrenden Prüf-zyklen terminiert werden. Außerdem wird der Baufortschritt für alle einsichtig dokumentiert."Während der gesamten Bauphase erleichtert 'PlanRadar' den Koordinationsaufwand auf der Baustelle. Der gesamte Workflow wird effizienter. Die regelmäßig und automatisch erstellten Berichte als pdf-Dateien enthalten sogar Fotos, Sprachnachrichten und Dokumente. Bei der Abwicklung unserer ohnehin schon schnell zu realisierenden Bauaufgaben in Containerbauweise sparen wir damit noch mehr Zeit. Und das ist ein direkter Vorteil für unsere Kunden", begründet Resa Canli, angehender Fachwirt für Facility Management bei Fagsi, die Entscheidung für das digitale Planungstool.Bei der Schülerbibliothek der Munich International School wurde zusätzlich die Umbauphase im Werk dokumentiert. "Gerade bei den aufwendigen Schweißarbeiten war das von Vorteil. So gehen keine wichtigen Informationen verloren", erklärt Canli. "Von der Planungsabteilung können Änderungen in Echtzeit an die Umbau-Abteilung versendet werden und man bekommt auch sofort eine Rückmeldung, falls Arbeiten eventuell anders ausgeführt werden sollten als zunächst geplant. Die Kommunikation unserer Abteilungen ist wesentlich direkter als früher, denn unsere motivierten Mitarbeiter sind viel aktiver in die Verbesserung der Abläufe mit einbezogen."Noch befindet sich das Tool bei Fagsi in der Testphase, doch immer mehr Mitarbeiter nutzen es bereits. "Ziel ist es, den gesamten Umbau über 'PlanRadar' zu steuern", so Resa Canli. "Dann hätten wir das nahezu "papierlose Werk". Mit der Verwendung des recyclebaren Baustoffs Stahl für unsere Container sowie mit dem Umbau und der Wiederverwendung von Bestandscontainern tragen wir bereits in hohem Maße zur Nachhaltigkeit im Bauwesen bei. Papier einzusparen wäre dann ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg, schon ab der Planungsphase ressourcenschonender zu handeln."

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