Für Bau-Auszubildende

Bildungszentren öffnen wieder

Corona Aktuell Ausbildung und Beruf
Nach mehr als sieben Wochen corona-bedingtem Stillstand dürfen ab Montag nächster Woche alle zwölf überbetrieblichen Bildungszentren der baden-württembergischen Bauwirtschaft ihre Pforten wieder öffnen (Stand: 11. Mai). Foto:Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg

Stuttgart (ABZ). – Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg öffnet ihre Bildungszentren in der kommenden Woche wieder – Prüfungen für Bau-Auszubildende sind also trotz Corona-Krise gesichert.Nach mehr als sieben Wochen corona-bedingtem Stillstand dürfen ab Montag nächster Woche alle zwölf überbetrieblichen Bildungszentren der baden-württembergischen Bauwirtschaft ihre Pforten wieder öffnen (Stand: 11. Mai). Zunächst allerdings vornehmlich für die rund 1800 Auszubildenden des dritten Lehrjahres, die in den kommenden Monaten ihre Abschlussprüfungen ablegen. Die verbleibenden etwa 3700 Lehrlinge müssen sich nach wie vor in Geduld üben, teilt die Bauwirtschaft Baden-Württemberg mit. „Wir gehen davon aus, dass insbesondere die Lehrlinge aus dem zweiten Jahr noch im Laufe dieses Schuljahres ebenfalls ihre überbetriebliche Ausbildung fortsetzen können“, so Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.Bevor die Zentren ab Montag die Bauausbildung in den Werkhallen wieder aufnehmen können, arbeiten sie derzeit noch an den notwendigen Vorbereitungen: Abstandsgebot, Hygienemaßnahmen, Sicherheitskonzepte – viele Regeln müssen beachtet werden, um auch in Corona-Zeiten einen sicheren und reibungslosen Ausbildungsablauf zu gewährleisten. Ganz oben auf der Liste stehe den Verantwortlichen zufolge die Einhaltung des Mindestabstandes. Dort, wo das im Einzelfall nicht möglich ist, herrscht Maskenpflicht. Vorteilhaft sei es allerdings, dass viele Arbeiten auf den Baustellen im Freien stattfinden – das verringere das Infektionsrisiko. Die Ansteckungsquote auf dem Bau sei nach wie vor niedrig. Die Verantwortlichen versuchen, dies auch in den Bildungszentren umzusetzen. Werden Baugeräteführer, Straßenbauer, Kanal- oder Rohrleitungsbauer ausgebildet, finde ein Großteil der Lehre ohnehin auf dem Freigelände statt. Auch bei den Hoch- und Ausbauberufen wolle man jetzt einige Übungsaufgaben aus den Werkstätten nach außen verlagern, heißt es.Zudem müssen Ausbilder ihre Lehrlinge zukünftig in kleine Teams von maximal drei bis vier Jugendlichen einteilen, die dann während ihrer Ausbildungszeit immer in der gleichen Gruppe zusammenbleiben. Weitere Maßnahmen beinhalten, dass Baumaschinen nach jedem Benutzerwechsel gründlich gereinigt und desinfiziert werden, also sämtliche Kontaktflächen wie Sitz, Lenkrad, Griffe, Steuerknüppel oder Armaturen. Außerdem werden zusätzliche Seifenspender, Einmalhandtuchsysteme und Desinfektionsmöglichkeiten in jedem installiert, teilen die Verantwortlichen mit.Auch weitere Punkte müssen angesichts der Situation neu durchdacht werden: Dazu zählen nicht nur Werkhallen, sondern auch Speisesäle, Freizeiteinrichtungen und Gästehäuser, in denen die Jugendlichen während ihrer mehrwöchigen überbetrieblichen Ausbildung übernachten können. Zurzeit würden Strategien entwickelt, wie diese Angebote so gestaltet werden können, dass die Lehrlinge auch in ihrem Alltag möglichst wenig Kontakt zueinander haben. Beim Mittagessen entfalle beispielsweise die Selbstbedienung am Buffet. Stattdessen werde das Essen auf einem Tablett ausgegeben. Versetzte Pausenzeiten sollen für zusätzlichen Platz in der Kantine sorgen. Im Freizeitbereich sind zukünftig nur kontaktfreie Sportarten erlaubt, so die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.Neben den erwähnten praktischen Maßnahmen werde außerdem sichergestellt, dass sämtliche Kontakte der Auszubildenden in den Zentren dokumentiert und gegebenenfalls nachverfolgt werden können. Zudem zahle es sich jetzt aus, dass die Bildungszentren in den letzten Jahren stark auf digitale Medien gesetzt haben. Die überbetriebliche Unterweisung sei damit in den vergangenen Wochen vielfach in Form von digitalem Unterricht erfolgt, teilen die Verantwortlichen mit. Dennoch ersetzen diese Möglichkeiten nicht die praktische Bauausbildung: „Hier muss das Know-how tatsächlich anhand von konkreten Übungen und echten Maschinen vermittelt werden, sonst fehlt eine wesentliche Basis in der praktischen Abschlussprüfung“, so Möller. Nach aktueller Planung sollen die theoretischen Prüfungen in der letzten Juni-Woche nachgeholt werden. Der praktische Teil findet Ende Juli bis Mitte August statt, heißt es derzeit.

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