Für den Bau der Teilchenbeschleunigeranlage FAIR

Auf größten Topless-Turmdrehkran gesetzt

Darmstadt (ABZ). – Nach der erfolgreichen Markteinführung auf der bauma 2019 war der Potain-Turmdrehkran des Typs MDT 809 bereits auf mehreren Baustellen in Nordamerika, Asien-Pazifik und Europa im Einsatz. Seit Dezember 2019 erweitert dieser bisher größte Topless-Kran außerdem eine der berühmtesten Skylines der Welt, da er beim Wiederaufbau der Kathedrale Notre Dame in Paris unterstützt. Jetzt sieht auch Deutschland seinen ersten MDT 809 in Aktion: der Kran hilft beim Bau der Teilchenbeschleunigeranlage FAIR in Darmstadt. Dort wird der MDT 809 neben einem MDT 259 und anderen Kranen mindestens zwei Jahre lang arbeiten.
Potain Krane und Seilmaschinen
Nach vielen Einsätzen im Ausland sieht nun auch Deutschland seinen ersten MDT 809 in Aktion: der Kran hilft beim Bau der Teilchenbeschleunigeranlage FAIR in Darmstadt. Foto: Strabag/Manitowoc

Das österreichische Bauunternehmen Strabag nahm den Riesenkran Ende 2020 in Empfang. Ausschlaggebend für die Wahl des MDT 809 waren das spitzenlose Design, die hohe Tragfähigkeit, der optimierte Transport, die schnelle und effiziente Montage, die niedrigen Betriebskosten und die starke Leistung, die die Maschine mithilfe neuester Technologie und Manitowoc Crane Control System (CCS) erbringt. Der Potain MDT 809 Topless-Turmdrehkran ist in drei Traglastvarianten erhältlich – 25 t, 32 t und 40 t. Strabag entschied sich für die 32-Tonnen-Variante, die eine maximale Last von 8,3 t an der Auslegerspitze bietet. Der Kran ist auf der FAIR-Baustelle mit 80 m Auslegerlänge und 67,1 m Hakenhöhe aufgebaut. Die Montage auf Fundamentfüssen dauerte für Masten und Oberteil lediglich einen Tag. Dies war durch die von Strabag geleisteten Vorarbeiten möglich. Dazu gehörte unter anderem die Vorbereitung der 15 m langen Turmsegmente und die Montage des Auslegers in 15-Meter-Abschnitten.

"Als ich den Potain MDT 809 auf der bauma 2019 zum ersten Mal gesehen habe, war mir sofort klar, dass es sich um ein ausgezeichnetes Krankonzept handelt", erinnert sich Turmdrehkran-Experte Thomas Kühner, der seit 2006 für die Strabag BMTI arbeitet. "Für mich war dies die einzige wirkliche krantechnische Innovation auf der Messe. Etwa ein Jahr nach der bauma kam dann das FAIR-Projekt, bei dem wir eine Hubkapazität von 5 Tonnen auf dem gesamten Baufeld gewährleisten müssen. Da der Kran zentral auf der Baustelle steht, muss er diese Anforderung bei voller Ausladung erfüllen.

Von den am Markt verfügbaren Krantypen war der Potain MDT 809 die beste Option, was die Einfachheit und Schnelligkeit des Transports und des Auf- und Abbaus angeht", erklärt der Spezialist und fährt fort: "Eines der Hauptargumente für den MDT 809 war, dass der Ausleger nur 1,4 Meter breit und weniger als 2,5 Meter hoch ist, was einen kompakteren Transport mit weniger Containern und Lkw ermöglicht. Tatsächlich hat der MDT 809 die gleichen Transport- und Montageanforderungen wie ein 450-Metertonnen-Kran. Das ist für einen 800-Metertonnen-Topless-Kran erstklassig", schließt Kühner. Seitdem der Kran auf der Baustelle eingetroffen ist, ist Strabag laut eigener Aussage zu 100 % mit der Leistung zufrieden. Der MDT 809 wird als Zentralkran für sämtliche Arbeiten auf der Baustelle eingesetzt und kann den 4 m³ (10 t) großen Betonkübel bis zu 70 m weit bewegen. Die CCS-Steuerung (Crane Control System) bietet dem Hersteller zufolge ein noch besseres Fahrerlebnis, das die erforderliche Effizienz auf Baustellen dieser Größenordnung gewährleistet. Zusammen mit CCS sorgt die "CraneSTAR Diag"-Funktionalität für eine Optimierung der Betriebszeit. "CraneSTAR Diag" ermöglicht einen Fernzugriff auf alle Parameter des Krans, indem es Echtzeitinformationen über die Nutzung des Krans liefert und so die Wartung erleichtert.

Die 150.000 m² große Teilchenbeschleunigeranlage FAIR in Darmstadt ist eines der weltweit größten Bauprojekte für die internationale Spitzenforschung. Herzstück des Komplexes ist ein 1100 m langer Tunnel für den Teilchenbeschleuniger, der bis zu 17 m unter der Erde liegen und von 25 Gebäuden und weiteren Betriebs- und Versorgungsbauten umgeben sein wird. 600.000 m³ Beton und 65.000 t Stahl werden für die Fertigstellung des Projekts benötigt.

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