Für die Kultur

Wagenhallen-Sanierung realisiert

Modernisierung und Sanierung
Modell Wagenhallen. Ansicht von Osten. Foto: Atelier Brückner

Stuttgart (ABZ). – Die Stuttgarter Wagenhallen werden saniert. Oberbürgermeister Fritz Kuhn eröffnete am 13. Januar die Baustelle mit einem Baggerbiss. "Mit dem Baubeginn heute können wir die Wagenhallen auf Dauer für Kunst und Kultur in Stuttgart erhalten", sagte Kuhn. "Ein Ort für vielschichtige Nutzungen – das ist etwas das wir brauchen; das braucht die Stadtgesellschaft." Beauftragt mit der Sanierung der ehemaligen Lokomotiv-Remise ist das Stuttgarter Architekturbüro Atelier Brückner. "Nun kann es losgehen", freut sich der leitende Architekt Michel Casertano, der mit seinem Projektteam die Ausführungsplanung detailgenau vorbereitet hat. Das Architektenbüro plant, die ursprüngliche Gestalt der Wagenhallen aus dem bestehenden Ensemble herauszuschälen, die verschiedenen Zeitschichten ablesbar zu machen und die gewachsene, historisch begründete Struktur mit den aktuellen Nutzungen in Einklang zu bringen. Die Originalsubstanz werde dabei behutsam restauriert, historische Spuren werden freigelegt und die lebendigen Oberflächen beibehalten. Kontrastierend zum historischen Stahltragwerk und den Außenmauern aus Backstein treten in Materialwahl und Ausführung die notwendigen neuen Einbauten und baulichen Ergänzungen.

Die historischen Wagenhallen bestehen aus vier hintereinander liegenden Satteldachhallen zunehmender Breite. Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, um den damaligen Hauptbahnhof zu entlasten, dienten sie zunächst Lokomotiven und später Bussen als Unterstand. Sie wurden dort gewartet und repariert. Mehrfach umgebaut und ergänzt, etablierten sich von 2003 an kulturelle Nutzungen in den Wagenhallen.

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Modernisierung und Sanierung
Baggerbiss an den Wagenhallen Stuttgart. Foto: Daniel Stauch

Das Gebäude erschließt sich zukünftig über zwei seitliche Haupteingänge: Am Kopf der Halle 3 liegt der Eingang zum Veranstaltungssaal, der für bis zu 2100 Besucher ausgelegt ist; ihm gegenüber – als Pendant – liegt der Haupteingang zum Kunstverein Wagenhallen e. V. mit seinen Künstlerateliers. Ein einladender, urbaner Platz prägt diese neue Adresse des Kunstvereins. Er wird gefasst vom nördlichen Hallenflügel, der auf seine ursprüngliche Höhe aufgestockt wird, sowie von historischen Dienstgebäuden aus dem 19. Jahrhundert und einem zweigeschossigen Neubau im Süden.

Dieser neue Atelierbau greift die Flucht der Wagenhallen auf und ist vom historischen Bestand respektvoll abgerückt. Weitere Atelierräume befinden sich im Inneren der Wagenhallen. Sie sind als eingestellte Funktionskuben ausgebildet. Der 6 bis 10 m hohe, großzügige Hallenraum, geprägt von Stahlstützen und rhythmisierenden Oberlichtern, bleibt erhalten. Sämtliche ehemaligen Oberlichter werden rekonstruiert. Der ursprüngliche Raumeindruck und sein Volumen werden erneut erlebbar.

Mit der Sanierung der Wagenhallen möchte die Stadt Stuttgart das Defizit an Veranstaltungsräumen mittlerer Größe in Stuttgart abdecken. Zugleich wird der Atelier- und Werkstattbereich mit zusätzlichen Flächen bedacht, um den Kunstbetrieb der Wagenhallen dauerhaft zu sichern. Die Flächen werden annähernd verdoppelt von 5000 auf knapp 9500 m² (Bruttogrundfläche). Sämtliche aktuellen Mieter werden auch in den sanierten Wagenhallen ihren Platz finden. Sie erhalten adäquate, baurechtlich genehmigte Räume. Rechtliche Grundlage für die Sanierung ist der Grundsatzbeschluss des Gemeinderates der Stadt Stuttgart vom 16. Juli 2015. Am 22. Dezember 2016 hat der Gemeinderat nun dem Baubeschluss mehrheitlich zugestimmt und damit den Baustart frei gegeben.

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