Für dieses Jahr

Kalksandsteinindustrie erwartet schwarze Null

Baustoffe
Bernhard Göcking, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. und gleichzeitig Geschäftsführer der Emsländer Baustoffwerke GmbH & Co. KG, begrüßte die Teilnehmer der Jahrestagung in Prag. Foto: Büttner/Kalksandstein
Baustoffe

PRAG/HANNOVER (ABZ). - "Der positive Trend bei den Baugenehmigungen und -fertig Stellungen hat sich im Jahr 2014 fortgesetzt. Insgesamt wurden rund 285.000 Wohnungen genehmigt und 245.000 fertiggestellt. Das entspricht einem Plus von etwa 5,4 % bei den Genehmigungen und 14,2 % bei den Fertigstellungen", berichtete Bernhard Göcking, Vorstandsvorsitzender beim Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. (BV KSI), zu Beginn der diesjährigen Jahrestagung des BV KSI. Diese Entwicklung, so Göcking, spiegele sich z. T. auch in der Kalksandsteinindustrie wieder. In Bezug auf die Produktionsmenge sei 2014 für die Kalksandsteinindustrie ein eher durchschnittliches Jahr gewesen. Nach einem witterungsbedingt sehr guten Start im Frühjahr habe der Absatz im zweiten und dritten Quartal nachgelassen und sich zum Jahresende wieder auf dem Vorjahresniveau eingependelt. Im Jahresergebnis 2014 hätten alle Mitgliedsunternehmen des BV KSI durchschnittlich mit einem Rückgang bei den produzierten Steinmengen von 0,06 % gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen.

Trotz weiter steigender Genehmigungszahlen, insbesondere im mehrgeschossigen Wohnungsneubau, waren und sind der Baustoff- und Steinabsatz jedoch insgesamt recht träge. Roland Meißner, der Geschäftsführer des BV KSI, geht daher für das Jahr 2015 für die Kalksandsteinindustrie von stabilen Absatzzahlen aus: "Der Start der Kalksandsteinindustrie ins Jahr 2015 war solide. Aufgrund der positiven Frühindikatoren, wie bspw. den aktuell weiter steigenden Baugenehmigungszahlen insbesondere im mehrgeschossigen Wohnungsbau, betrachten wir den weiteren Jahresverlauf mit vorsichtigem Optimismus." Wachstumstreiber für wesentliche Bauinvestitionen seien nach wie vor der stabile Arbeitsmarkt verbunden mit steigenden Realeinkommen der privaten Haushalte, ein historisch niedriges Hypothekenniveau und Minimalrenditen auf alternative, sichere Kapitalanlagen sowie eine anhaltend hohe Zuwanderung nach Deutschland. In Anbetracht dieser Rahmendaten werde sich die Wohnungsknappheit insbesondere in Ballungsgebieten und Metropolen weiter verstärken. Dem mehrgeschossigen Wohnungsbau – einer Domäne der Kalksandsteinindustrie – werde daher auch in Zukunft eine maßgebliche Funktion zur Erreichung des durchschnittlichen Wohnraumbedarfs von jährlich ca. 300.000 Wohnungen in Deutschland zukommen.

Die Kalksandsteinindustrie trage bereits heute den wohnungsbaupolitischen Herausforderungen mit zukunftsorientierten Planungs-, Konstruktions- und Ausführungslösungen Rechnung. Hierzu zählten z. B. schlanke Kalksandstein-Wandkonstruktionen, die bis zu 7 % mehr Wohn- und Nutzfläche bei gleichbleibenden Außenabmessungen biete, der bekannt hohe bauliche Schall- und Brandschutz von Kalksandstein wie auch funktionsgetrennte Kalksandstein-Außenwandkonstruktionen, die kostengünstig jedes Wärmedämmniveau erreichten. Ebenso führten kostensparende Rationalisierungseffekte durch großformatige Kalksandsteine, gerade bei größeren Projekten wie dem Geschosswohnungsbau, zu einer optimalen Angebotsposition für die Bauunternehmen und zu einem wirtschaftlich optimierten Bauablauf.

Neben der wirtschaftlichen Lage wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung auch die künftige strategische Ausrichtung der deutschen Kalksandsteinindustrie vorgestellt. Bernhard Göcking erläuterte hierzu die Details: "Im Rahmen eines Strategieworkshops im Herbst 2014 definierten die Mitglieder des BV KSI Maßnahmen und Anforderungen in fünf Aktionsfeldern. Sie sollen für die nächsten Jahre die Leitplanken für die strategische Arbeit des BV KSI bilden und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für die einzelnen Mitglieder verbessern. In dem Programm Chancen erkennen und nutzen – Unternehmen fördern wurden die wesentlichen Maßnahmen nun zusammengefasst."

Die thematischen Schwerpunkte werden dabei in den folgenden Bereichen gesetzt:

    - Strategische Zusammenarbeit.

    - Modernisierung und Digitalisierung.

    - Nachwuchsförderung.

    - Baustelle/Bauweise der Zukunft.

    - Praxis-Forschung.

Nach zehn Jahren als ehrenamtliches Mitglied im Vorstand des BV KSI gab Paul Bertmaring, Geschäftsführer der Baustoffwerke Havelland GmbH & Co KG, sein Vorstandsmandat aus Altersgründen zurück. Als Nachfolger Bertmarings wurde Rudolf Dombrink, Geschäftsführer der Rodgauer Baustoffwerke GmbH & Co KG, einstimmig von der Mitgliederversammlung gewählt und rückt ab sofort in den Vorstand nach. In seiner Antrittsrede bedankte sich Dombrink für das ihm zugesprochene Vertrauen: "Ich werde versuchen meine jahrelange Kalksandstein-Erfahrung Ihnen allen zielgerecht zur Verfügung zu stellen und im Sinne der gesamten Kalksandstein-Branche einzusetzen."

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