Fugentechnik mit allseitiger Verschiebesicherung
Unterbauter Dorfplatz mit einem Aufbau von nur 13 Zentimetern Höhe gepflastert
Im Rahmen der Umsetzung des "Integrierten Handlungskonzeptes" (InHK) begann die Aufwertung des Ortskerns von Nümbrecht bereits vor einigen Jahren. Zuerst wurde die Hauptstraße umgestaltet, dann der Platz am Knottenweiher erneuert. Als weiteres Projekt wollte die Gemeinde den Dorfplatz neu gestalten und Freiflächen und Aufenthaltsräume um den Platz gestalterisch aufwerten, so dass sich die Nutzer dort gerne aufhalten. Das Gestaltungs- und Oberflächenkonzept sollte dabei in Anlehnung an die Hauptstraße weitergeführt werden. Auf der zentral gelegenen Fläche sollte ein etwas höher gelegenes Plateau mit Fontänenfeld und Möglichkeiten zu Spiel und Unterhaltung entstehen. Eine große geschwungene Treppenanlage sollte diese Aufenthaltsfläche mit der Schulstraße im südlichen Randbereich verbinden.
"Neben den gestalterischen Aspekten bestand die Besonderheit dieses Projektes jedoch vor allem in der Unterbauung des größten Teils des Dorfplatzes", schildert Alexander Berger vom Planungsbüro Schumacher GmbH aus Wiehl. "Das bedeutete, dass sich die meisten Flächen dieser Baumaßnahme auf einer Geschossdecke der tieferliegenden Gebäudeteile befinden. Somit war für die Pflasterdecke nur eine Aufbauhöhe von max. 15 cm über den unterbauten Flächen möglich. Ein konventioneller Aufbau der Tragschichten war somit nicht möglich. Nicht zuletzt die geringe Dimensionierung sowie Verwerfungen des Bettungsmaterials durch Eintrag von Regenwasser waren sicherlich auch ein Grund dafür, dass die alte Pflasterfläche des Dorfplatzes Schaden genommen hatte."
Die Planer standen nun vor der Frage, mit welcher Bauweise der Dorfplatz langfristig attraktiv befestigt werden könnte. Vorgabe der Gemeinde war, die Oberflächen in Anlehnung an die bereits ausgebaute Hauptstraße zu gestalten. Man entschied sich schließlich für eine Befestigung mit Betonpflastersteinen aus dem Hause Berding Beton im Format 21 x 14 x 10 cm (Basalit Plus) mit einem Natursteinvorsatz sowie einer speziellen Fugentechnik mit allseitiger Verschiebesicherung.
Ecoprec ist ein bitumenhaltiges Fugen- und Bettungsmaterial, das auf die Tragschicht im Heiß- oder Kalteinbau aufgetragen wird. Die Wasserdurchlässigkeit der Tragschicht kann im Sanierungsfall vernachlässigt werden. Auch wasserundurchlässige Tragschichten können beibehalten werden, sofern diese tragfähig und eben sind.
"Wir haben bei der Maßnahme in Nümbrecht die Ecoprec Cold Variante zur Ausführung gebracht. Dabei wird das Schüttgut erkaltet und rieselfähig angeliefert, der Einbau erfolgt wie bei einer herkömmlichen Splittbettung" erläutert Alexander Berger. "Der große Vorteil dieser Bauweise lag darin, dass wir mit einem Gesamtaufbau von 13 cm ausgekommen sind. Auf der Stahlbetondecke des unter dem Dorfplatz liegenden Gebäudes befindet sich eine etwa 10–15 cm dicke ebene Betonschutzschicht. Direkt darauf konnten wir eine 3 cm starke Bettung aus Ecoprec aufbringen, auf der das 10 cm dicke Pflaster zum Liegen kam." Wasserableitende Tragschichten seien bei diesem Verfahren nicht erforderlich, da das Fugen- und Bettungsmaterial Ecoprec nahezu wasserundurchlässig sei. Auftretendes Niederschlagswasser werde daher oberflächlich abgeführt. Die üblichen Probleme, die man von Pflasterflächen kenne, bei denen unter Frosteinfluss aufgrund von Wassereinlagerungen Flächen aufplatzen, seien daher kein Thema.
Besonders wichtig war dem Planer eine einwandfreie Fugenfüllung. "Vor Abnahme der Maßnahme haben wir die Fugendichte mit einer Fugensonde kontrolliert", so Berger. Denn nur wenn die Fugen ordnungsgemäß mit dem Material Ecoprec verfüllt seien, könnten diese ihre Funktion als elastischer Puffer zwischen den Steinen wahrnehmen und eine dauerhaft gute Stabilität der Fläche bieten. Die Immobilisierung des flexibel-gebundenen Bettungsmaterials verringere das Schadenspotential. "Das war uns hier besonders wichtig, da auf die Flächen rund um den Dorfplatz auch immer wieder höhere Lasten einwirken, wenn z. B. Veranstaltungen mit schwererem Gerät aufgebaut werden", erklärt Berger.
Die Eigenschaften des Ecoprec Materials hätten darüber hinaus bei dem Projekt in Nümbrecht noch einen weiteren angenehmen Nebeneffekt geboten, erläutert Berger weiter: "Durch die Dichtheit des Materials wird die darunterliegende Geschossdecke vor Feuchtigkeit geschützt. Die vormals immer wieder aufgetretenen Probleme mit Wassereintritten dürften damit der Vergangenheit angehören.
Im Laufe dieses Jahres wird der erste aus drei Teilen bestehende Bauabschnitt beendet sein. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Adolf Koch Bauunternehmung GmbH aus Reichshof.
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