Fußboden-System erweitert Produktreihe
Trittschallplatte aus Stroh gefertigt
Im Gegensatz zu herkömmlichen EPS-Lösungen sind die neuen Strohfaserplatten vollständig kompostier- und recycelbar. Bei der Herstellung kommen sie ohne chemische oder künstliche Zusätze aus und gelten zudem als emissionsfrei. Durch die sehr gute Dämmwirkung erfüllen die Strohfaserplatten zudem alle Ansprüche moderner Fußboden-Heizsysteme, versichert Maxit. "Das neue Strohpanel plan erweitert unsere erfolgreiche Reihe strohbasierter Bauprodukte um eine besonders nachhaltige Bodenlösung", erläutert Johannes Eberlein, Leiter Produktmanagement der Maxit-Gruppe.
Die zunehmende Nachfrage nach Öko-Baustoffen hat das Unternehmen nach eigener Aussage bereits vor Jahren dazu bewegt, in der Produktentwicklung eine neue Richtung einzuschlagen. Seither sind aus der oberfränkischen Innovationsschmiede nach eigener Aussage zahlreiche Neuheiten hervorgegangen, die sich durch ökologische Eigenschaften, die Nutzung zukunftssicherer Materialien und einen hohen Innovationsgrad auszeichnen.
Dazu zählen auch die strohbasierten Bauprodukte von Maxit, wie das Strohpanel. Ursprünglich wurde es entwickelt als Kalk-Stroh-Putzträgerplatte, die im Innenbereich alternativ zu herkömmlichen Trägern etwa aus Gipskarton zum Einsatz kommt. Mittlerweile fungiert das Strohpanel auch als Dämmplatte, die zur energetischen Verbesserung der Innen- sowie Außenwände führt, teilt Maxit mit. Ergänzt wird dieses Duo nun um die Trittschallplatte Strohpanel plan. Diese ist konzipiert als umweltgerechte Alternative zu üblichen Bodenlösungen aus ölbasierten EPS-Platten. "Mit dem Strohpanel plan für Fußböden ist nun – in Verbindung mit beispielsweise einem Naturanhydrit-Fließestrich – ein kompletter Innenausbau mit nachhaltigen Maxit-Produkten möglich", erklärt Eberlein.
Nur minimale Verformungen
Aufgrund ihres Formates von 50 x 100 cm und Stärken von wahlweise 10, 22 oder 30 mm lassen sich die Trittschallplatten aus Stroh flexibel einsetzen und erreichen dabei eine Rohdichte von rund 220 kg/m³ sowie die Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 060. Das Brandverhalten ist in die Klasse E (B2) eingeordnet, was Holzweichfasern entspricht. Die Trittschallplatten aus Stroh sind robust und zeigen bei einer Zusammendrückbarkeit von 2 kPa nur minimale Verformungen – je nach Dicke 1 oder 1,3 mm. Eingesetzt als Verlegelösung in Kombination mit dem Calciumsulfat-Fließestrich der Bezeichnung maxit plan 490 ergeben sich Stärken von 30 mm für die Trittschalldämmung sowie 50 mm für den Estrich – ein Aufbau, der laut Prüfbericht eine effektive Trittschallminderung von DLw = 18 dB bietet.
Die ökologischen Vorzüge sind ferner in der vorhandenen Umwelt-Produktdeklaration (EPD) beschrieben, erklärt der Hersteller. Dabei zeigt auch der gemäß EMICODE EC1 PLUS-Umweltsiegel sehr emissionsarme maxit plan 490 seine Vorzüge: Als spannungsarmer und sehr gut wärmeleitender Calciumsulfat-Fließestrich besteht er aus rein natürlichen, mineralischen Bestandteilen und benötigt bei der Produktion keine thermische Behandlung. Seine ökologisch optimierte Zusammensetzung führt zu einer verstärkten Substitution von Zement, wodurch sich 45 % CO2 in der Herstellung einsparen lassen. Diese Umweltbilanz macht die Kombi aus maxit plan 490 und den neuen Strohfaserplatten zu einer echten Alternative für nachhaltig denkende Bauherren und Planer, versichert die Maxit-Gruppe.
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Die Verarbeitung erfolge in gewohnter Weise. Zunächst wird der Untergrund vorbereitet und eine Ausgleichsschicht ausgeführt, um Einbauten wie Rohrleitungen auf eine Höhe zu bringen. Im Anschluss erfolgt das Verlegen der neuen Trittschalldämmung auf die geschaffene ebene Oberfläche.
Dabei müssen die Platten vollflächig und dicht gestoßen auf dem Untergrund aufliegen. Ist eine Fußbodenheizung eingeplant, werden die Leitungsbahnen wie üblich auf die Strohfaserplatten verlegt. Erreicht der danach aufgetragene Estrich Belegreife, kann der Bodenbelag folgen. Das Ergebnis ist ein nachhaltiger Bodenaufbau.
In großen Mengen verfügbar
Der nachwachsende Rohstoff Stroh verfügt über viele positive Eigenschaften. Als Nebenprodukt aus der Landwirtschaft ist er regional und in großen Mengen verfügbar – ein großer Vorteil in Zeiten der Rohstoffknappheit. Rund 20 % des anfallenden Strohs finden hierzulande keine Verwendung, womit für beide Wirtschaftszweige eine Win-win-Situation entsteht.
"In der Wachstumsphase speichern die Ähren zudem Kohlenstoff – etwa 420 Kilogramm pro Tonne, sodass auch der Beitrag zum Klimaschutz auf der Hand liegt", betont Eberlein. Der ökologische Wert der Stroh-Trittschallplatten von Maxit offenbare sich sowohl am Anfang als auch Ende ihres Lebenszyklus: So verläuft die Herstellung einerseits energiearm und ohne den Einsatz von Chemie- und Kunststoffen. Andererseits sind die Strohplatten recyclingfähig und lassen sich industriell kompostieren. Die ökologische Rezeptur enthält ein natürliches Bindemittel auf Kalkbasis, das künstliche Mittel wie PU-Kleber ersetzt. Unter Druck- und geringer Wärmezufuhr werden die Trittschallplatten dann nur noch luftdicht in die entsprechende Form gepresst.