Gar nicht provinziell

Schulerweiterung mit Sichtbeton ausgeführt

Heidelberg Materials Beton
Den Klassenzimmern sind "Marktplätze" vorgelagert. Sie unterstützen das differenzierte Lernkonzept. Fotos: HeidelbergCement AG/Steffen Fuchs

Neunburg vorm Wald (ABZ). – Ein neuer Klassentrakt, eine Turnhalle und ein multifunktionaler Pausensaal machen eine Schule aus den 50er-Jahren fit für die Zukunft. In der Oberpfalz hat sich die Stadt Neunburg vorm Wald gegen einen Campus auf der grünen Wiese und damit für die innerstädtische Aufwertung fußläufig entfernt vom historischen Zentrum entschieden. Eine offene Lernlandschaft mit einem vorgelagerten "Marktplatz", der mit den großen Klassenräumen durch Sichtfenster verbunden ist – der neue Klassentrakt ist nach dem Konzept moderner Lernlandschaften gestaltet. Der Anbau ist dabei nur ein Teil der Baumaßnahmen, die die örtliche Grundschule in Neunburg vorm Wald durch die Planung des ortsansässigen Architekturbüros Steidl zu einer Ganztagesschule für 300 Kinder werden lässt. Das benötigte Raumprogramm umfasste auch den Ersatzneubau einer Turnhalle und den Umbau des Bestands. Neue barrierefreie Erschließungen, eine multifunktionale Pausenhalle mit integrierter Schülerküche, ein Hausmeistertrakt mit Durchreiche, eine neue Ausgabeküche, am Bedarf orientierte Lehrerzimmer und ausreichend Verwaltungsräume wurden nachhaltig, unter Nutzung von Geothermie und Betonkernaktivierung, realisiert.

Die Einfachturnhalle errichteten die Architekten auf einem aus Stahlbeton geschaffenen Streifen- und Punktfundament und einer als aussteifende Scheibe wirkenden Ortbetonbodenplatte. Die Stahlbetonwände und -decken der neuen Gebäudeteile zeigen im Innern eine homogene Sichtbetonoberfläche mit wolkiger Zeichnung. Erfahrungen mit dieser Anmutung des unbekleideten Betons hatten die Architekten und das ausführende ortsansässige Bauunternehmen Franz Wilhelm bereits bei einem weiteren Bauvorhaben, dem Neubau der Mensa der Mittelschule in Neunburg, gesammelt. Dort hatte man noch beim Bauherrn Überzeugungsarbeit leisten müssen, den Beton mit seiner natürlichen Oberfläche sichtbar zu zeigen. Das Ergebnis hat überzeugt.

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Auch in der neuen Turnhalle bildet Sichtbeton den gleichmäßigen Hintergrund.

Nun prägt Sichtbeton in Kombination mit Glas, Stahl und farbig abgestimmter Innenarchitektur auch bei der Ganztagesschule in der Innenstadt das Bild. Die spezielle Maserung der glatten Sichtbetonflächen ist durch den Einsatz hochverdichteter Schalungsplatten mit gleichmäßigem Saugverhalten entstanden. Die Idee zu diesem lebendigen Erscheinungsbild hat das Architekturbüro Steidl entwickelt und sie nach Versuchen mit unterschiedlichen Schaltafeln zusammen mit dem Bauunternehmer umgesetzt. Der Gestaltungswille der Architekten, das Geschick des ausführenden Unternehmens bei der Betonage und die Güte des Betons, den die TBG Naabbeton, eine Beteiligung der Heidelberger Beton GmbH aus dem nahe gelegenen Bodenwöhr lieferte, zeigt sich an den Flächen und bis ins Detail, etwa an der extrem schmalen Turnhallenbrüstung oder den kleinen Abdrücken von Laub an den Flurwänden. Wie Fossilien zeichnen sich Eichenblatt oder Ahorn auf der Wand ab und geben den auch farblich differenziert gehaltenen Etagen ihren jeweiligen individuellen Namen.

"Architektur ist unser Herzblut, wir leben dafür", meint Michael Steidl, und die Begeisterung für den Schulbau und die massive Bauweise ist in jedem Satz spürbar. "Der Beton lebt" und immer wieder drückt er ihm auch einen individuellen Stempel auf, etwa mit dem Abdruck des Meterrisses, "dem Urmaß des Bauwerks" von dem aus der ganze Neubau mit nur 2 mm Differenz auf 18 m Länge vermessen wurde. "Gut gemacht", geht sein Lob an den Bauunternehmer. Ein Meisterwerk der Genauigkeit, ebenso wie die passgenaue Schülerküche, deren Planung nicht mit Zeit und Geld, eher mit Begeisterung und Freude am Ergebnis aufzuwiegen ist. Nischen, die durch den Umgang mit dem Bestand entstanden sind, erzeugen durch eine sinnvolle Nutzung ein Alleinstellungsmerkmal. Welche Grundschule hat schon eine versteckte Schülerküche in der Pausenhalle und lehrt insbesondere das immer wichtiger werdende Thema Ernährung auf so vorbildliche Weise.

Zusammen mit der Sanierung des Bestands, die nun in diesem Jahr abgeschlossen wird, ist die Erweiterung der Grundschule zur Ganztagesschule das größte soziale Infrastrukturprojekt der Stadt in jüngster Zeit gewesen. Sie reagiert auf den gestiegenen Bedarf an Schulplätzen und positioniert sich mit ihrer Entscheidung, die vorhandene Grundschule nahe dem historischen Zentrum zu erweitern, gleichzeitig auch für eine Stärkung der innerstädtischen Lage.

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