Gefangen

Manche Sitze in neuen Regionalzügen der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft Odeg können zur "Handyfalle" werden. Dutzenden Passagieren rutschten ihre Mobiltelefone hinter eine Abdeckung bestimmter Klappsitze in den Zügen des RE1 in Brandenburg.

Immer wieder haben sich Betroffene bei der Odeg gemeldet, die ihr Telefon auf den Klappsitzen abgelegt hatten. Diese aber schnellten gelegentlich (und offenbar auch unbeabsichtigt) hoch, auch, weil sich die Passagiere der dadurch drohenden "Gefahr" nicht bewusst waren. Wer Pech hatte, dessen Gerät fiel dann in eine oben offene Metallbox hinter den Sitzen und wurde verschluckt. Mit bloßer Hand war an die Geräte dann nicht mehr heranzukommen, auch Werkzeug half offenbar nicht. Die verzweifelten Nutzer müssen wochenlang auf ihre Geräte warten. Weder sie selbst noch die Zugbegleiter konnten helfen.

Bislang sind laut Odeg 20 Handys in den Zügen als verloren gemeldet worden. Seit einiger Zeit sind Mobile Einsatzteams unterwegs, die bislang drei Telefone wieder aus den "Klauen der handyfressenden Sitze" befreien konnten, sagte die Unternehmenssprecherin. Jetzt reagiert die Odeg. Bis spätestens Ende März soll das Problem der Handyfalle in 29 Zügen passé sein. Außerdem wurde damit begonnen, Bleche unter die betroffenen Klappsitze anzuschrauben. So soll verhindert werden, dass flache Gegenstände, die auf der Sitzfläche liegen, in einen Kasten an den Sitzen rutschen können.

Vielleicht lässt sich das Rettungssystem auf Gullydeckel übertragen, die "schlucken" auch viele Sachen – nicht nur Smartphones: Engmaschige Siebe fangen alles mehr oder weniger Wertvolle auf und nichts verschwindet mehr in den Tiefen der Kanalnetze. aw

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